Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Gerolzhofen
Icon Pfeil nach unten

GEROLZHOFEN: Wolf, Wolfshund oder Ausreißer?

GEROLZHOFEN

Wolf, Wolfshund oder Ausreißer?

    • |
    • |
    Das ist Ink, der Tschechoslowakische Wolfshund, von Lena und Oliver Graf aus Dingolshausen, hier bei einem Spaziergang am Weinsteiger-Panoramapavillon in den Weinbergen zwischen Michelau und Prüßberg. Ein wunderschönes Tier, das man vor allem auch wegen der spitzen Ohren durchaus mit einem Wolf verwechseln kann.
    Das ist Ink, der Tschechoslowakische Wolfshund, von Lena und Oliver Graf aus Dingolshausen, hier bei einem Spaziergang am Weinsteiger-Panoramapavillon in den Weinbergen zwischen Michelau und Prüßberg. Ein wunderschönes Tier, das man vor allem auch wegen der spitzen Ohren durchaus mit einem Wolf verwechseln kann. Foto: Foto: Lena Graf

    War es vielleicht doch kein Wolf, den Otmar Reick Anfang Oktober eines frühen Morgens gegen 7.30 Uhr am Schallfelder Wald gesehen hat, sondern „nur“ ein Wolfshund. Manfred Kraus könnte unter Umständen den richtigen Riecher gehabt haben.

    Der Gerolzhöfer hatte auf ein Wolfshundetreffen aufmerksam gemacht, das kürzlich auf dem Gelände des Hundevereins in Gerolzhofen stattgefunden hat. Möglicherweise seien dabei Teilnehmer mit ihrem Hund des ganz in der Nähe befindlichen Schallfelder Waldes spazieren gegangen. Manfred Kraus: „Das wäre für mich die plausibelste Erklärung.“

    An einen leibhaftigen Wanderwolf mag der Gerolzhöfer an dieser Stelle aus seiner Erfahrung heraus nicht glauben. Dafür gebe es hier zu viele Freiflächen und auch die Schnellstraße führe vorbei. Stattdessen bevorzuge der Wolf lieber die Deckung zusammenhängender Waldstücke, ist sich Manfred Kraus sicher.

    In der Tat hat vom 29. September bis 3. Oktober ein großes Treffen von Besitzern Tschechoslowakischer Wolfshunde beim Hundeverein stattgefunden, wie unsere Recherche ergab. Organisiert hat es Lena Graf aus Dingolshausen mit tatkräftiger Unterstützung ihres Mannes Oliver. Beide sind seit mehreren Jahren stolze wie überzeugte Besitzer Tschechoslowakischer Wolfshunde. Dessen Ursprung liegt in Kreuzungen von Deutschen Schäferhunden mit Wölfen aus den Karpaten.

    Der Zeitraum des Treffens könnte durchaus mit der Beobachtung von Otmar Reick korrespondieren. Dieser kann sich nicht genau auf den Tag festlegen, da er jeden Tag zu seinem Gartengrundstück fährt und sich keinen Vermerk gemacht hat, als er die Begegnung mit dem Tier hatte, das er glaubhaft als Wolf beschrieben hat.

    Lena Graf hat sich inzwischen unter den Teilnehmern umgehört, die aus ganz Deutschland bis aus dem Raum Bremen und sogar aus Österreich nach Gerolzhofen gekommen waren. Teilweise seien die Leute tatsächlich früh auch im Bereich des in der Nähe befindlichen Schallfelder Wald unterwegs gewesen, habe sie erfahren. Die Hunde seien dabei aber nie mehr als 20 Meter weg vom Besitzer gewesen.

    Auch sei niemandem irgendwo ein Mensch aufgefallen, der sich zudem noch lautstark bemerkbar gemacht hat. Unserem Bericht zufolge hatte Otmar Reick das am Waldrand auf der zum Mahlholz und zu Wiebelsberg zugewandten Wiese stehende Tier mehrfach laut angeschrien, wie er berichtete, ohne dass dieses darauf reagiert habe, bevor es nach einiger Zeit kehrt gemacht hat und wieder im Wald verschwunden ist. Das wäre den Leuten, die mir ihrem Wolfshunden unterwegs waren, sicher aufgefallen, so Lena Graf.

    Auch zu der anderen Begegnung mit einem unbekannten Vierbeiner in der Flur zwischen Rügshofen und Dingolshausen gibt es Neues. Wie berichtet, sind drei Frauen aus Gerolzhofen, Melanie Blattner und zwei Freundinnen, am vergangenen Mittwochmorgen beim Ausführen ihrer Hunde auf einen „verwahrlosten Hund“ getroffen, bei dem es sich letztlich – alle drei Frauen sind sich sicher – um einen einzelnen Wolf gehandelt haben soll. Nun hat sich eine Hundehalterin aus Kolitzheim gemeldet, deren Hündin Lunazelda seit dem 7. Oktober entlaufen ist und die auch in sozialen Medien nach dem Tier sucht.

    Bei der Hündin handelt es sich um einen Belgischer Schäferhund-Mix, mit gräulichem Fell und spitzen Ohren. Auf gewisser Entfernung könne man das sehr scheue Tier, ein so genannter Angsthund, auch für einen Wolf halten. Möglicherweise sei Lunazelda inzwischen bis in den Raum Gerolzhofen gelaufen und sei bei Rügshofen gesehen worden, meint deren Besitzerin.

    Die Redaktion hat den drei Frauen ein Bild des Schäferhund-Mix zur Verfügung gestellt. Doch Melanie Blattner, selbst langjährige Hundekennerin, ist sich sicher: Bei dem Tier bei Rügshofen handelte es sich nicht um Lunazelda. „Wir drei haben uns nochmals beraten. Das Tier, das wir gesehen haben, hatte ein viel längeres Fell.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden