Die Fränkischen Straßenmusikanten, alias Heinrich Filsner, Steffi Zachmeier sowie Hans und Lissy Heilgenthal, haben bei ihrem Konzert im Rahmen der 22. Kulturwoche sowohl überlieferte als auch fränkisch aufbereitete Titel gespielt, ein Programm zwischen Gershwin und Gerchla, zwischen Rap und Rausschmeißer.
Die Musiker boten das Beste aus 35 Jahren und zu Beginn sagte Hans Heilgenthal über sich und die Gruppe: „Wir können es selbst kaum glauben, dass wir schon seit 35 Jahren unterwegs sind. Ist es wirklich schon so lange her, als wir in der Fußgängerzone unter den kritischen Augen mancher Zuhörer unsere ersten fränkischen Musikstücke spielten und die Gage mit dem Hut einsammelten?“
Wenn sie heute auf der Bühne stehen, fühlen sich die Musiker laut Heilgenthals Ansage innerlich kaum älter als damals, als sie Pioniere der fränkischen Volksmusik waren.
Sie haben bei ihren Auftritten in und um Franken einiges erlebt: bei der Straßenmusik, im Biergarten, auf dem Tanzboden und bei urigen Familienfeiern ebenso wie beim bayerischen Musikantentreffen im Münchner Hofbräuhaus und immer wieder auch in Funk und Fernsehen.
In Bergrheinfeld wechselten sich Musik und fränkische Wortspielereien wie vom „Maa“ und vom „Mee“ ab. Dazu kamen „Gschichtli“ und „Gedichtli“, lustige Begebenheiten und Rückblicke in die Historie, beispielsweise auf die Flößer aus Oberfranken. Dazu animierten die Musiker beim „Flößerlied“ die Besucher zum Mitsingen. So kam recht bald eine gute Stimmung in der Gemeindebibliothek auf – der berühmte Funke ist früh übergesprungen.
Es gab traditionelle Tanz- und Kirchweihmusik aus dem Land zwischen Spessart, Frankenwald und der angrenzenden Oberpfalz. Dazu kam ein bisschen Rivalität zwischen Nürnberg (Heinrich Filsner) und Fürth (Steffi Zachmeier). Die Musiker spielten sich ihre Erinnerungen von der Seele. Zu vielen Musikstücken fiel ihnen spontan eine Geschichte ein, aber es wurde nur drum herum erzählt, die Musik stand im Vordergrund. So „sprachen“ am meisten das Akkordeon, die Klarinette, die Trompete und der Bass.
Großer Applaus, gute Stimmung und Zugaben belohnten Besucher und Musiker gleichermaßen.