Alleine schon die Mitgliederzahl des Obst- und Gartenbauvereins in Margetshöchheim ist beeindruckend und unterstreicht dessen Bedeutung in der Gemeinde. Nicht zuletzt wegen des Engagements der rund 460 Vereinsmitglieder gilt der Ort als Gartendorf am Main. Bei einem imposanten Festabend in der Margarethenhalle galt es, das 110-jährige Bestehen zu feiern. Die Feier wurde durch eine Show mit einem täuschend echtem Helene-Fischer-Double und mit Unterhaltung des fränkischen Mundart „Gewürfelten“ Wilhelm Wolpert (Haßfurt) umrahmt.
Dafür hatten die Verantwortlichen des Obst- und Gartenbauvereins um Vorsitzenden Werner Lutz und Stellvertreter Dominik Zorn wohl die schönste Zeit des Jahres ausgewählt. Überaus üppig war die Bühne in der Margarethenhalle mit allem dekoriert, was die „Marokkaner“ Gärten und Streuobstwiesen in den bunten Herbsttagen zu bieten haben. Allerdings war der Obst- und Gartenbauverein (OGV) einst mitten im Winter aus der Taufe gehoben worden. Nach der Chronik gründeten 31 Bürger den OGV am 29. Dezember 1907 im Gasthaus „Zum Engel“.
Intention dabei war, Hilfsgeräte zur Erleichterung der Arbeit gemeinsam zu beschaffen und zu nutzen. Mit der Rodung der qualitativ nicht sonderlich guten Weinberge rund um Margetshöchheim war der Aufstieg des Orts zur heute bekannten Obstbaugemeinde verbunden.
Allen voran machte Otto Hünnerkopf, unterfränkischer Bezirksvorsitzender und stellvertretender Landesvorsitzender für Gartenbau und Landespflege seine Aufwartung, wie auch Landrat und Kreisvorsitzender Eberhard Nuß. Hünnerkopf appellierte an die OGV-Mitglieder, sich auch künftig mit gleicher Intensität dem Gartenbau, Erhalt der Kulturlandschaft, und somit auch Insekten und Bienen zu widmen. Die Übergabe des obligatorischen Baumschecks für den Kreisverband durch Landrat und Kreisvorsitzenden Eberhard Nuß verband dieser mit dem Angebot, bei der Pflanzung Pate zu stehen, so die Wahl der „Marokkaner“ auf einen Nuss-Baum fallen sollte.
Namens der Ortsvereine und in seiner Funktion als Bürgermeister dankte Waldemar Brohm (CSU) „dem OGV für sein deutlich höheres Engagement mit vielerlei Veranstaltungen und Angeboten für die Gemeinde, als es der Vereinszweck vorsieht.“ Dadurch habe sich der Verein über alle Partei- und Vereinsgrenzen hinweg Respekt, Anerkennung und Wertschätzung im Ort erworben, betonte Brohm. Überzeugt zeigte sich Brohm von einem in eine gute Zukunft gerichteten Beitrag zur Obstbaumpflege durch die Gründung der Streuobstgenossenschaft Main-Streuobst-Bienen eG unter Beteiligung und Mitgliedschaft des OGV.
„Aber trotz der 110 Jahre Vereinsgeschichte gehört der Obst- und Gartenbauverein Margetshöchheim längst nicht zum alten Eisen“, bemerkte Barbara Will-Lutz, die mit ihrer charmanten Moderation durch den Abend führte. Wie aktiv der OGV Margetshöchheim ist, führte Kassier Wolfgang Emmert den Besuchern des Jubiläumsabends mit einer umfassenden Bildershow vor Augen. Den besonderen Rahmen des Jubiläumsabends nutzten die Verantwortlichen auch, um verdienten langjährigen Mitgliedern Dank und Anerkennung zu zollen. Insbesondere hob Vorsitzender Werner Lutz hierbei Manfred Ziegler hervor.
In seiner langjährigen Zugehörigkeit fungierte Ziegler unter anderem als Beisitzer, stellvertretender Vorsitzender und über zehn Jahre als Autor der monatlichen Gartentipps im Mitteilungsblatt der Gemeinde. Zieglers umfassendes Engagement honorierte der OGV mit der Ernennung zum Ehrenmitglied.
Weitere Ehrungen Für 40-jährige Mitgliedschaft (Ehrennadel in Gold): Richard Baumgart, Ehrenbürger Edwin Döbling, Jens Fickeler, Oswald Gebert, Konrad Gerhard, Walter Herbert, Erich Kreiner, Vorsitzender Werner Lutz, Leo Niefnecker, Norbert Oppmann, Hermann Salomon, Guido Storath, Fred Weiler und Jürgen Wittstadt. Für 30 Jahre Mitgliedschaft (Ehrennadel in Silber): Manfred Ach, Georg Bausewein, Dieter Eckert, Kurt Albert, Ewald Ehrenfels, Martin Hofmann, Hilmar Huber, Ottmar Kirchner, Lore Meichsner, Bernd Müller, Rudi Öhrlein, Adolf Oppmann, Herbert Oppmann, Brigitte Pauthner, Paul Scheckenbach, Kurt Scheuring, Rudi Weiler, Walter Weiler, Dieter Wolz und Karl Zorn.