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WÜRZBURG: 300 Eltern, 3000 Stunden, 30 Klassenzimmer

WÜRZBURG

300 Eltern, 3000 Stunden, 30 Klassenzimmer

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    Schulleiter Siegfried Rose (rechts) und Peter Hommes in einem renovierten Klassenzimmer des Friedrich-Koenig-Gymnasiums. Der Vater zweier Schüler hat mit angepackt.
    Schulleiter Siegfried Rose (rechts) und Peter Hommes in einem renovierten Klassenzimmer des Friedrich-Koenig-Gymnasiums. Der Vater zweier Schüler hat mit angepackt. Foto: Foto: TH. OBERMEIER

    „Mach es zu Deinem Projekt“: Unter diesem Motto haben die Eltern des Friedrich-Koenig-Gymnasiums (FKG) die Klassenzimmer der Schule renoviert. Sogar „doppelt nachhaltig“, wie der im Arbeitskreis Renovierung aktive Vater Peter Hommes berichtet.

    Frage: Wer kam denn vor fünf Jahren auf die Idee, die Schule selbst zu renovieren?

    Peter Hommes: Die Idee kam aus dem Kreis der Elternsprecher. Die Eltern am FKG hatten Klassenzimmer immer wieder mal selbst gestrichen. Aber leider hat das auch immer wieder nicht lange gehalten. Also haben wir in einer kleinen Arbeitsgruppe ein Konzept für eine gründliche und damit nachhaltige Renovierung erarbeitet.

    Wie sahen die Zimmer damals aus?

    Hommes: Die Wände hatten Löcher und waren abgenutzt, Decken waren verschmutzt, Wandschränke kaputt. Wir haben Löcher und unnötige Elektrodosen verspachtelt, teilweise mit Trockenbauplatten ausgebessert und geschliffen sowie die Decken gesäubert. Damit die Wände besser geschützt sind, haben wir den Sockelbereich mit Glasfasertapete tapeziert und besonders beanspruchte Stellen mit Holz verkleidet. Teilweise werden diese Holzflächen jetzt als Pinnwand genutzt. Am Ende haben wir noch alles gestrichen.

    Das klingt, als wären Profis am Werk gewesen.

    Hommes: Wir hatten zum Glück einen Architekten als Berater im Team und einige begabte Heimwerker. Kompliziertere Schreinerarbeiten hat ohnehin eine Firma erledigt. Aber es haben auch Eltern mitgeholfen, die vorher noch nie einen Pinsel in der Hand gehalten hatten. Das war schon auch lustig.

    Apropos lustig. Freie Wochenenden der Schule zu opfern, war bestimmt nicht immer lustig. Oder?

    Hommes: Die Renovierung hat sich über vier Schuljahre erstreckt, insofern waren es immer nur zwei bis drei Wochenenden im Jahr. Und außerdem hat die Zusammenarbeit mit jeweils 30 bis 60 Helfern auch Spaß gemacht. Was wir gemeinsam erreicht haben, stärkt die Zusammengehörigkeit. Und macht uns am Ende auch stolz: Etwa 300 Menschen haben mit rund 3000 Arbeitsstunden etwas doppelt Nachhaltiges geleistet.

    Einmal nachhaltig, weil ihre gründliche Renovierung die nächsten fünf bis zehn Jahre halten soll. Was ist der zweite Nachhaltigkeitseffekt?

    Hommes: Da jetzt alle 30 Klassenzimmer wirklich schön sind, steigt die Motivation der Schüler, diesen Zustand auch zu erhalten. Was für Problemviertel in Großstädten im Großen gilt, gilt auch im Kleinen am FKG: Verwahrlosung senkt die Hemmschwelle, weiter unachtsam zu sein. Umgekehrt steigt diese, wenn die Umgebung ordentlich und sauber ist.

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