Es war kurz nach Mitternacht, als es in der Nacht von Samstag auf Sonntag in der neuen Ortsmitte zwischen dem oberen und unteren Leinach gehörig krachte. Jedoch nicht in der Bevölkerung - auch wenn Außenstehende dem ehemaligen Unterleinach und Oberleinach gern eine ausgeprägte Rivalität nachsagen. Im Zuge der Gemeindegebietsreform im Jahr 1978 waren die beiden Leinachtal-Gemeinden von politischer Seite zur Gemeinde Leinach vereint worden. Die Gebietsreform ist somit 40 Jahre her - ein Jubiläum, das die Leinacher am Samstag und Sonntag mit einem ausgelassenen Dorffest feierten.
Rock-Röhre Steffi List mit ihrer Unplugged-Band heizte am Samstag die Stimmung an - an einem lauen Sommerabend, den sich das Organisationsteam für das noch junge Jubiläumsfestival der Gemeinde sehnlichst gewünscht hatte. Mit einem neuen, modernen Festformat hatten die "jungen Wilden" gemeinsam mit erfahrener Unterstützung zum 40er-Jubiläum Leinach mit "Streetfood statt Festzelt" präsentiert. Die Resonanz bereits am Samstagabend übertraf alle Erwartungen. Erinnerungen an die Premiere der Leinacher Waldweihnacht wurden wach. Auch hier waren die ausrichtenden Ortsvereine von einem überwältigenden Besucheransturm überrannt worden.
Fast bis zum Sonnenaufgang standen Menschentrauben rund um Cocktail- und Wein-Bar, um den Geburtstag des Ortes zu feiern. Das Konzert mit Steffi List war dabei Auftakt für ein Programm, das am Sonntag mit einem musikalisch-kabarettistischen Jazz-Frühschoppen weiterging und lange bis in die Abendstunden andauerte. So manch ein begeisterter Besucher wünschte sich ein jährliches gemeinsames Party-Wochenende, und Leinachs Bürgermeister Uwe Klüpfel (CFW) überlegte sogar, das Jubiläumsfestival wegen des Erfolgs noch bis zum Montag fortzusetzen. Doch die Reserven an Speisen, Getränken und Man-Power waren aufgebraucht.