Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: 50 Jahre Internationales Filmwochenende: Das sind die 14 Tipps der Festivalmacher

Würzburg

50 Jahre Internationales Filmwochenende: Das sind die 14 Tipps der Festivalmacher

    • |
    • |
    Das Internationale Filmwochenende feiert in diesem Jahr 50. Bestehen. 
    Das Internationale Filmwochenende feiert in diesem Jahr 50. Bestehen.  Foto: Thomas Obermeier

    Für das Internationale Filmwochenende gibt es in diesem Jahr einen besonderen Grund zur Freude: Es feiert sein 50. Bestehen. Dafür hat sich die Filminitiative viele Besonderheiten einfallen lassen - doch trotzdem steht natürlich eines im Vordergrund: der Film. Jede Menge Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme werden an den vier Festivaltagen vom 25. bis 28. Januar auf die Leinwände projiziert. Diese Tipps geben die Mitglieder der Filminitiative Würzburg. 

    1. Birgit Pelchmann: Mehr als eine Tasse Kaffee

    "Ein seltener Fund in einer riesigen Auswahl von Filmen: "A Cup of Coffe and New Shoes on". Eine Welt, in der gehörlose Zwillingsbrüder ihr Leben meistern, gut gelaunt und auch durch einen sehr liebevollen Umgang miteinander. Doch sie werden in diesem Drama erbarmungslos vor eine neue Herausforderung gestellt. Die drei Hauptdarsteller versuchen in dieser stillen Welt der Gehörlosigkeit für alle das Beste zu erreichen. Ihre zunehmende Hilflosigkeit, dargestellt in einer so einfühlsamen und zurückhaltenden Inszenierung, ist mein diesjähriger Favorit. Danke, Gentian Koci, für diesen wunderbaren Film aus Albanien."

    2. Gerhard "Eloy" Suttner: Liebe in den Zeiten des Klimawandels

    "Ein abgelegenes Dorf von Viehzüchtern im Norden des Senegal. Banel und Adama lieben sich. Nach dem Tod seines Vaters soll Adama der Tradition gemäß Chief des Dorfes werden. Vor dem Hintergrund des Klimawandels brechen Konflikte auf. Adama muss sich entscheiden zwischen dem privaten Glück und gesellschaftlicher Verantwortung. Ramata-Toulaye Sy zeigt in ihrem Regiedebüt in ruhigen Bildern eine Emanzipationsgeschichte. "Banel & Adama" aus dem Senegal gewann den höchstdotierten Preis beim Melbourne International Film Festival."

    3. Julie Barthel: Gerüchte

    "'Excursion' ist unser erster bosnischer Film seit über zwei Jahrzehnten. Als ich dieses Jahr den Balkan bereiste, war ich fest entschlossen, mindestens einen Film zu finden, den wir zeigen könnten. Als mir eine Freundin und Festivalkollegin "Excursion" schickte, schaute ich mir die Coming-of-Age-Geschichte um eine Schülerin, die gegen ein Gerücht ankämpfen muss, an. Die Handlung ist nicht nur faszinierend und nachvollziehbar, auch die Umsetzung ist bemerkenswert. Was jedoch wirklich herausragte, war die Leistung der bosnischen Schauspielerin Asja Zara Lagumdžija, die vor dieser Rolle noch keine professionelle Schauspielerin war. Ihr Auftritt als Iman erweckt diesen Film zum Leben."

    4. Susanne Bauer: Feminismus

    "Unsere österreichischen Filme sprechen stets Missstände an, sind direkt, schwarzhumorig und machen Spaß. Arbeiten der Regisseurin Katharina Mückstein, die schon mit "Talea" und "L'Animale" am FiWo vertreten war, sind ein gutes Beispiel dafür. In diesem Jahr zeigen wir ihren wichtigen und unterhaltsamen Dokumentarfilm "FEMINISM WTF", der Positionen rund um die Geschlechtergleichstellung aufzeigt. Ein Film für alle, die sich bereits auskennen oder mehr wissen wollen!"

    5. Florian Hoffmann: Ab zum Date mit Robert De Niro

    "Ein ganz besonderes Highlight für mich ist unser Gast Moritz Holfelder. Der BR-Journalist verwandelt Lichtspieltheater kurzerhand in Hörspieltheater. Kino zum Lauschen! Mit seinem Feature KUROSAWA '86 entführt er uns zurück ins Jahr 1986 zu einem Gala-Dinner, bei dem die damals großen deutschen Filmemacher:innen den japanischen Altmeister Akira Kurosawa trafen. Außerdem lässt er einen "KINO KASSETTEN TRAUM" wahr werden: Dafür ist er in sein Interview-Archiv gestiegen und bringt uns dank seiner Original-Aufnahmen mit internationalen Stars wie Robert De Niro, Sigourney Weaver und Mel Brooks zusammen. Teilweise wurden die Interviews nicht gesendet, sodass es sich dabei um echte Weltpremieren handelt. Und diese Arbeit hat er sich extra für uns und unser Jubiläum gemacht! Ich bin völlig hin und weg."

    6. Katharina Schulz: Großes Programm, große Namen, großes Jubiläum

    "Besonders freut es mich, dass zwei sympathische Stargäste zum Festival zu Besuch kommen, die das Fernsehen und Kino in Deutschland seit Jahren mitprägen: Schauspieler Axel Prahl, vor allem bekannt als Münsteraner "Tatort"-Kommissar, stellt Filme vor, die die Vielfalt und Bandbreite seines schauspielerischen Könnens zeigen. Und Regisseur Marcus H. Rosenmüller, gefeiert für seine hinreißenden Komödien wie "Wer früher stirbt, ist länger tot" und zuletzt "Neues vom Pumuckl", zeigt lustige, schwarzhumorige und poetische Produktionen. Der tolle Kontakt mit ihnen im Vorfeld macht große Vorfreude auf einen superangenehmen und spannenden Austausch mit unserem Publikum."

    7. Tom Hofmann: Frankreich muss dabei sein

    "Mein Favorit unter den französischen Filmen ist die Komödie "Marie-Line et son juge", weil ich Louane Emera in der Hauptrolle schlicht bezaubernd finde und das Zusammenspiel mit Michel Blanc, dem etwas spröden Richter, einfach hinreißend ist. Der Film ist ein echtes "feelgood movie", ohne seicht zu sein. Schauspielerisch ebenso überzeugend, aber viel ernster ist das Drama "L'air de la mer rend libre", in dem Nadir Mocknèche Homosexualität und Zwangsehe thematisiert, aber noch expliziter und eindringlicher, als wir das beispielsweise aus "East is East" kennen."

    8. Richard Schwaderer: Auch Europäer können Animation

    "Der 2023 mit dem Preis für den besten europäischen Animationsfilm ausgezeichnete Spielfilm "No Dogs or Italians Allowed" des französischen Filmemachers mit italienischen Wurzeln Alain Ughetto ist für alle Freunde dieser Kunstform ein echtes Muss. Mit liebevoll aus Plastilin gekneteten und animierten Figuren sowie begleitet von einem emphatischen Erzähler (es ist der Regisseur selbst) wird die Lebensgeschichte seines Großvaters lebendig. Dieser musste als Wanderarbeiter im Winter sein armes Gebirgsdorf im Piemont verlassen, um jenseits der französischen Grenze die gefährlichsten Jobs anzunehmen."

    9. Josephine Nauschütz: Die etwas anderen hängenden Gärten

    "Das Drama von Ahmed Yassin Al-Daradji spielt in den Außenbezirken von Bagdad, Irak. Mittendrin wächst der verwaiste 12-jährige Assad auf. Er und sein Bruder Taha schlagen sich zusammen als Müllsammler durch. Ihr Leben nimmt eine Wendung, als Assad einen unerwarteten Schatz entdeckt. Die Geschichte von Assad und der schwarze Humor darin haben mich sehr bewegt. Aber es war vor allem die mutige Art und Weise, wie diese Geschichte mit komplexen Themen wie Religion, Politik, Freundschaft und Rivalität umgeht, die mich noch lange nach dem Abspann an "Hanging Gardens" denken ließ."

    10. Thomas Schulz: Kämpfende Männer

    "Skandinavische Filme bilden immer einen besonderen Schwerpunkt beim FiWo – 2024 zeigen wir zwei bewegende Arbeiten aus Schweden. In "Motståndaren" beispielsweise bricht Iman gegenüber seiner Frau ein Versprechen und nimmt seine Karriere als Ringer wieder auf, um nach der Flucht aus dem Iran an eine Aufenthaltserlaubnis zu kommen. Regisseur Alami hat ein vielschichtiges Drama geschaffen, das die emotionale und körperliche Auseinandersetzung mit diesem Geheimnis zeigt."

    11. Matteo Saam: Alpträume und Lagerfeuergeschichten

    "Auch in diesem Jahr bieten wir in der Nachtschiene wieder eine besondere Filmauswahl, für die sich der späte Kinobesuch lohnt. In der bizarren US-amerikanischen Horrorkomödie "Dream Scenario" taucht Nicolas Cage plötzlich in den (Alp-)Träumen von Millionen Menschen auf. Bei dem österreichischen Genrebeitrag "Family Dinner" fällt einem das Ostermahl aus offenem Mund, wenn der Film zu seinem Finale ansetzt. Psychologischer Horror für Hartgesottene."

    12. Ulrike Wolk: Musik zum (Wieder-)Entdecken

    "Für mich im Jubiläumsjahr ein Muss: Die beiden Dokus der irischen Regisseurin Sarah Share über außergewöhnliche Musiker. Der Singer-Songwriter John Murry aus Mississippi war mir bisher gänzlich unbekannt. "The Graceless Age - The Ballad of John Murry" folgt ihm auf einer Reise, auf der er sich einer schwierigen Vergangenheit stellt und nach einem Zusammenbruch zu seiner Kunst zurückfindet. Ein starker Film über einen vielschichtigen Künstler, mit beeindruckenden Bildern, toller Musik und einem ganz besonderen Einblick in die amerikanischen Südstaaten. Filmisch wie musikalisch eine echte Entdeckung, bestimmt nicht nur für mich."

    13. Aylin Kayacik: Ein überraschender Schlafwandler

    "Träume waren schon immer etwas Besonderes für mich. Etwas, was auch mal aus dem Ruder geraten kann, wenn man die Kontrolle verliert, wie in diesem türkischen Film "Sleep of the Crow" – ein Drama von Tunahan Kurt. Man taucht ein in eine tragische, skurrile und aufregende Szene. Ich habe mich in diesem Film verloren, als wäre es eine Traumwelt. Doch es ist die Realität. Gleichzeitig wird man mit der Musik in das Geschehnis gezogen. Die einzigartige Kulisse zeigt, dass Träume einen gravierenden Einfluss auf das Leben haben können und es erschweren, die Vergangenheit zu vergessen. Dies macht nachdenklich und bleibt in Erinnerung."

    14. Werner Schmitt: Das Mädchen, das die Sonne berührte

    "'Weathering with You' von Makoto Shinkai ist ein zauberhafter, fröhlicher Animationsfilm, ein visuelles Meisterwerk. Die Teenager-Ausreißer-Lovestory unseres Japan-Specials spielt in Tokio und wird mit einer schwebenden Poesie erzählt. Mystisch wird es, wenn die übernatürlichen Wetterphänomene sich mit fantastischen Elementen vermischen. Der 16-jährige Ausreißer Hodoka zieht nach Tokio, hält sich gerade so finanziell über Wasser und lernt dort das Waisenmädchen Hina kennen, das die Sonne scheinen lassen kann. Was toll klingt, hat aber auch seine Schattenseiten. Gemeinsam verändern sie nicht nur das Wetter, sie verändern auch die Welt – nicht unbedingt zum Guten. Aber die Figuren wachsen einem im Laufe des Films zunehmend ans Herz. Man hofft und bangt mit, dass nicht wirklich alles schief geht..."

    Das vollständige Programm mit Spielzeiten, Spielstätten und weiteren Informationen gibt es online auf www.filmwochenende.de nachzulesen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden