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Zellingen: Alltagshelden: Hinter einer Plexiglasscheibe an der Kasse

Zellingen

Alltagshelden: Hinter einer Plexiglasscheibe an der Kasse

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    Wenn Desinfektionsmittel und Handschuhe zum Arbeitsalltag gehören: Anita Clemens an der Kasse des Frischemarkts Trabold in Zellingen (Lkr. Main-Spessart).
    Wenn Desinfektionsmittel und Handschuhe zum Arbeitsalltag gehören: Anita Clemens an der Kasse des Frischemarkts Trabold in Zellingen (Lkr. Main-Spessart). Foto: Silvia Gralla

    Einige Dinge sind anders als sonst, wenn Anita Clemens dieser Tage beim Frischemarkt Trabold in Zellingen (Lkr. Main-Spessart) hinter der Kasse sitzt. Eine Plexiglasscheibe trennt sie von den zahlenden Kunden, sie trägt Handschuhe. Alles Vorsichtsmaßnahmen, um die Kassiererin vor einer Corona-Infektion zu schützen. "Angst, dass ich mich anstecken könnte, habe ich nicht", sagt Clemens, der vor allem die trennende Scheibe ein gutes Gefühl vermittelt. Ihr Arbeitgener stellt auch Desinfektionsmittel bereit, Schutzmasken sind bestellt. "Wir warten täglich drauf, dass sie kommen", erklärt Juniorchef Julian Trabold.

    Doch nicht nur der Arbeitsalltag der Supermarkt-Angestellten hat sich in Zeiten von Corona verändert, sondern auch das Verhalten der Kunden. "Die Leute sagen: Danke, dass Sie da sind. So etwas gab es früher nicht“, berichtet Clemens. Die Kunden hätten offenbar begriffen, dass es Menschen wie sie sind, die gegenwärtig ihre Versorgung mit Lebensmitteln aufrecht erhalten. Anita Clemens, ihre Kolleginnen und Kollegen erfahren nun besondere Wertschätzung für ihre sonst oft für selbstverständlich genommene Tätigkeit.

    Die Kunden seien mittleweile auch sehr vorsichtig: "Die meisten Leute halten an der Kasse Abstand. Und wenn es jemand mal nicht tut, genügt es, ihn freundlich darauf aufmerksam zu machen", erzählt die Kassierein. Auch fragten die Kunden, ob sie noch mit Bargeld bezahlen könnten. "Bargeld nehmen wir auch, aber Kartenzahlung ist uns im Augenblick lieber", sagt Clemens.

    Maximal vier Kilo Mehl und zwei Packungen Toilettenpapier

    Hamsterkäufer seien eher die Ausnahme. Trotzdem hat die Firma Trabold, die in der Region fünf Lebensmittelmärkte betreibt und rund 250 Mitarbeiter beschäftigt, Beschränkungen für Einkaufsmengen erlassen. Beispielweise darf kein Kunde mehr als vier Kilogramm Mehl oder zwei Packungen Toilettenpapier mitnehmen.

    "Es kam mal einer mit zehn Kilo Mehl, der war etwas enttäuscht", erinnert sich Anita Clemens, die aber darauf hinweist, dass der Kunde letztlich Einsicht gezeigt habe. Die Beschränkungen seien aber derzeit notwendig, um zu verhindern, dass es zu Versorgungsengpässen komme, macht Julian Trabold klar. Seine Angestellte Anita Clemens betont: „Ich gehe gerne zur Arbeit, auch jetzt.“

    In unserer Serie "Alltagshelden" stellen wir regelmäßig Menschen aus der Region vor, die täglich ihr Bestes geben, um das öffentliche Leben trotz der Coronakrise aufrecht zu erhalten. Viele können nicht von Zuhause aus arbeiten und müssen sich deswegen täglich neuen Herausforderungen stellen. Ein großes Dankeschön dafür!

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