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MARGETSHÖCHHEIM: Altortspreise 2017 in Margetshöchheim

MARGETSHÖCHHEIM

Altortspreise 2017 in Margetshöchheim

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    Geehrt für die gelungene Detailsanierung des Hoftores in der Mainstraße 12: Bürgermeister Waldemar Brohm mit Anita Götz, Stephanie Ost und dem zweiter Bürgermeister Peter Etthöfer.
    Geehrt für die gelungene Detailsanierung des Hoftores in der Mainstraße 12: Bürgermeister Waldemar Brohm mit Anita Götz, Stephanie Ost und dem zweiter Bürgermeister Peter Etthöfer. Foto: Foto: Gideon Zoryiku

    Seit Jahren setzt sich die Gemeinde Margetshöchheim für den Erhalt historischer Bausubstanz im Altort ein. So werden die Sanierungen mit bis zu 20 000 Euro bezuschusst. Außerdem werden die gelungenen Maßnahmen prämiert. Jetzt sind die Altortpreise für 2017 verliehen worden.

    Den Preis für beispielhafte und gelungene Komplettsanierung ihres Hauses in der Mainstraße 3 erhielten Nicole und Alexander Funk. Stefanie Ost wurde für die Erneuerung des Hoftors in der Mainstraße 12 mit dem Preis für Detailsanierung ausgezeichnet.

    Im Altort der Gemeinde gibt es eine Vielzahl von ortsbildprägenden Häusern. Eine ganze Reihe von ihnen stehen unter Denkmalschutz. In einem dieser Anwesen wohnt das Ehepaar Funk. Das Haus soll nach Angaben des Sanierungsbeauftragten Dag Schröder aus der Zeit zwischen 1650 und 1780 stammen. 2011 erwarb Familie Funk das Anwesen. Die Motivation für den Kauf sei das Faible der Käufer für die Sanierung und Nutzung alter Bausubstanz gewesen, sagte Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) bei der Preisverleihung. Entscheidend sei auch die „wundervolle Lage“ am Main.

    Brohm ist dankbar und glücklich: „Ihnen ist es gelungen, ein weiteres Mosaiksteinchen aus der Premiumaussicht der Gemeinde schmuck und originaltreu zu sanieren.“ Das Anwesen in der Mainstraße 3 reihe sich großartig in die Reihe der bereits sanierten und in der Sanierung stehenden Ensembles am Main ein, so der Bürgermeister weiter. „Die Sanierung trägt dazu bei, die Schokoladenseite unserer Gemeinde – nämlich die Mainpartie – aufzuwerten.“

    Bei den umfangreichen Sanierungsarbeiten bauten Nicole und Alexander Funk die recht gut erhaltene Scheune in ein Wohnhaus um. Das Vorderhaus, das nach Fertigstellung als Pension und Büro genutzt werden soll, wurde komplett erneuert, beziehungsweise saniert. Dazu zählen der Außenputz, die Natursteingewänder, die Fenster, die Gauben und Zimmererarbeiten am Dachstuhl und an der Dacheindeckung.

    Die Hoffläche, die früher betoniert war, wurde jetzt mit Muschelkalkpflastern und einer wassergebundenen Decke umgestaltet. Das Ehepaar Funk hat angekündigt, demnächst mit dem Innenausbau zu beginnen. Dabei sollen eine Stuckdecke saniert und ein Terrazzoboden rekonstruiert werden. Gegebenenfalls sollen auch der alte Dielenboden erhalten und die Lehmdecken und Balken saniert werden.

    Die erheblichen Sanierungskosten sind laut Bürgermeister Brohm durch Eigenleistung des Ehepaars verringert worden. Da die Städtebauförderung der Regierung von Unterfranken für Familie Funk zurzeit nicht infrage komme, habe man die Bauherren lediglich durch das kommunale Förderprogramm der Gemeinde unterstützen können.

    Für die Erneuerung des Hoftors beim ehemaligen „Alten Schulzen“ in der Mainstraße 12 wurde Stefanie Ost geehrt. Bei der besonders gut gelungenen Maßnahme sei man der Geschichte des denkmalgeschützten Anwesens gerecht geworden, lobte Brohm.

    Nach seinen Angaben stammt die Preisträgerin aus einer „Schulzendynastie“ mit sieben Bürgermeistergenerationen, die die Geschicke Margetshöchheims in den letzten Jahrhunderten maßgeblich mitgestaltet hätten. Ost stehe damit auch in der Tradition ihrer Mutter Anita Götz, die quasi als „Verkörperung der Gastfreundschaft“ jahrzehntelang ihre Gäste im Alten Schulzen in der Küche und an der Theke verwöhnt habe. Auch für Anita Götz sei das Erbe ihrer Vorfahren Verpflichtung gewesen: Man denke nur an die Freilegung des Natursteinsockels, wofür sie 2012 mit dem Margetshöchheimer Altortpreis ausgezeichnet wurde.

    Sanierungsbeauftragter Schröder schätzt, dass das Anwesen aus der Zeit von 1650 bis 1780 stammt. Das Anwesen blieb wohl seit der Erbauung immer im Besitz der Familie Öhrlein und deren Nachkommen.

    Höchstwahrscheinlich bildete das stattliche Gebäude zusammen mit dem Nachbaranwesen Mainstraße 13 eine Einheit, an dem der älteste Margetshöchheimer Bildstock an seinen Stifter Johann Caspar Öhrlein erinnert.

    Das alte Hoftor dürfte nicht nur den Gästen des Alten Schulzen in guter Erinnerung sein. In einer Zeit, in der Margetshöchheim noch stark vom Obstbau geprägt war, war dieses Tor für viele ältere Margetshöchheimer das Tor zum Obsthandel Richard Will. Der Kuh- und Pferdestall im Hof diente damals natürlich noch nicht als Weinstube.

    Für das massive Tor aus Douglasienholz, das sich am historischen Vorbild orientiert, habe Ost erhebliche finanzielle Mittel aufgewendet, so Brohm. Die Gemeinde unterstützte diesen Beitrag zur Ortsverschönerung im Rahmen des kommunalen Förderprogramms. Das massive Holztor wurde von der Zimmerei Kilian Feser in Hausen geschaffen, die Beschläge – es sind alles handgeschmiedete Unikate – stammen von dem Himmelstadter Kunstschmied Roland Gräf, dessen Arbeiten an vielen Häusern des Margetshöchheimer Altorts bewundert werden können.

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