Andreas Berglehner wird neuer Chefarzt für Unfallchirurgie an der Main-Klinik in Ochsenfurt. Der 49-jährige Regensburger folgt damit Philipp Blanke nach, der das Krankenhaus nach Auskunft der Geschäftsführung vor kurzem verlassen hat.
Nach Studium und Promotion in Würzburg war Andreas Berglehner weitere 15 Jahre an der Uniklinik tätig. Nach der Ausbildung zum Facharzt der allgemeinen Chirurgie bildete er sich dort zum Unfallchirurgien weiter. Vor sechs Jahren wechselte Berglehner als Chefarzt zur Hohenloher Krankenhaus gGmbH mit Kliniken in Künzelsau und Öhringen. Dort wird der Unfallchirurg noch bis September tätig sein, bevor er zum 1. Oktober vom Kocher an den Main wechselt.
"Wir müssen uns künftig auf mehr Patienten mit multiplen Erkrankungen einstellen."
Andreas Berglehner, künftiger Chefarzt an der Main-Klinik
Der Geschäftsführer der Main-Klinik und Vorstand des Landkreis-Kommunalunternehmens Alexander Schraml bezeichnet Berglehner als "Idealbesetzung". Durch seine langjährige Tätigkeit an der Uniklinik verfüge er über viele Kontakte zu Würzburger Kollegen, die angesichts der vielfältigen Zusammenarbeit zwischen Main-Klinik und Uniklinik für seine künftige Aufgabe von Vorteil seien. "Es gibt da noch viele Verbindungen, die man nutzen kann" bestätigt Berglehner. Außerdem sei er durch seine Chefarzt-Erfahrung mit den Besonderheiten kleinerer Krankenhäuser der Grundversorgungsstufe vertraut, so Schraml
Kleine Kliniken schätzen gelernt
"Es fällt mir nicht leicht, von Künzelsau wegzugehen", sagt Andreas Berglehner. Vor allem die Überschaubarkeit und die im Gegensatz zu einem Großklinikum persönliche Atmosphäre habe er dort schätzen gelernt. Zu den Beweggründen seiner Entscheidung zählt Berglehner die persönliche Verbundenheit zum ehemaligen Chefarzt der Main-Klinik, Rainer Schwarzbach, und die langfristigen Perspektiven an der Klinik, die durch die bevorstehende Generalsanierung und die Förderzusagen des Freistaats Bayern untermauert würden.
"Die Klinik steht sehr gut da", so Berglehner, "die Hubschrauber-Station und das Dialysezentrum sind weitere Standort-Argumente." Dennoch will er neue Schwerpunkte setzen, insbesondere in der Alters-Traumatologie. Gerade in einem Krankenhaus der Grundversorgung steige mit dem zunehmendem Durchschnittsalter auch die Zahl der Patienten mit multiplen Erkrankungen. "Wir müssen uns künftig auf mehr solcher Patienten einstellen", sagt Berglehner, etwa durch eine engere Vernetzung zwischen den einzelnen Fachdisziplinen.
Alters-Traumatologie und Wirbelsäulen-Chirurgie
Während seiner Tätigkeit an der Würzburger Uniklinik hat der künftige Chefarzt am Aufbau eines Trauma-Netzwerks unter verschiedenen regionalen Kliniken mitgewirkt und sieht die Alters-Traumatologie als eines seiner Spezialgebiete an. Außerdem möchte Berglehner die Kooperationen im Bereich der Wirbelsäulen-Chirurgie ausbauen. Seit Jahren bereits sind verschiedene niedergelassene Chirurgen und Neurochirurgen an der Main-Klinik als externe Operateure tätig.
"Wir waren sehr überrascht über das hochklassige Bewerberfeld", meint Geschäftsführer Alexander Schraml zur Ausschreibung der neuen Chefarzt-Position. Nach einer Vorauswahl durch Chefärzte, Personalvertretung und Geschäftsführung habe sich der aus Kreisräten zusammengesetzte Verwaltungsrat der Main-Klinik gGmbH einhellig für Andreas Berglehner entschieden. "Er vereint vieles, was genau auf unsere Stelle passt", so Schraml.