Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Güntersleben: Angst vor Hochwasser, Trockenheit und Kriegsflüchtlingen: Bürger in Güntersleben kamen zu Wort

Güntersleben

Angst vor Hochwasser, Trockenheit und Kriegsflüchtlingen: Bürger in Güntersleben kamen zu Wort

    • |
    • |
    Im Zuge der Altort-Sanierung sollen auch das Frühmessnerhaus (links) und der markante Treppenaufgang besser in Szene gesetzt werden.
    Im Zuge der Altort-Sanierung sollen auch das Frühmessnerhaus (links) und der markante Treppenaufgang besser in Szene gesetzt werden. Foto: Christian Ammon

    Starkregen, die Trockenheit der vergangenen Jahre und Kriegsflüchtlinge waren bei der Bürgerversammlung in Güntersleben die Punkte, die die Bürger besonders beschäftigen. Für Michael Freudenberger als neuen Bürgermeister – kaum sechs Wochen im Amt – war es die erste große Veranstaltung. Er verzichtete auf eine feste Bühne, spazierte zwischen den Tischen umher und berichtete frei über Neues aus der Gemeinde.

    In der Festhalle blieb kaum ein Platz frei. Etwa 150 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren und im zweiten Teil des Abends ihre Anliegen vorzubringen. Dem strittigsten Thema hatte Freudenberger zuvor die Spitze genommen: die Flüchtlingsunterkunft im früheren Veranstaltungszentrum Königsallee sprach er von selber an.

    Viele hatten gegen die Unterkunft im Fahrental protestiert

    Die Unterkunft im Fahrental hat kürzlich ihren Betrieb aufgenommen. In einer Unterschriftenaktion hatten viele Bürger dagegen protestiert. In der Unterkunft sind nun etwa 50 Flüchtlinge untergebracht. Sie stammten, so der Bürgermeister, aus der Ukraine, überwiegend aus einem grenznahen Gebiet zu Rumänien. In Güntersleben würden nun etwa 200 Flüchtlinge leben, gut fünf Prozent der Einwohner. Wegen der weiterhin hohen Zahl an Zuweisungen aus dem Ankerzentrum Geldersheim drohten im Landkreis ab Januar Zwangseinziehungen von Sporthallen. Freudenberger geht davon aus, dass die Gemeinde jedoch ihren Beitrag geleistet hat und die Festhalle nicht als Unterkunft herangezogen wird. Trotz "extremer Diskussion im Ort" zeigte er sich zuversichtlich, dass es den Günterslebenern gelingen werde, dies zu stemmen.

    Eine besondere Herausforderung stellt die Gefahr von Hochwasser dar. Kürzlich soll schon ein Starkregen von 40 Litern pro Quadratmeter ausgereicht haben, so die Beobachtung eines Bürgers, den Kanal für Oberflächenwasser in der Thüngersheimer Straße an seine Belastungsgrenze zu bringen. Der Bürger führte dies auf die vielen Dächer zurück, die in den Kanal entwässern. Er befürchtet, dass der starke Zulauf am Lagerhaus, wo der Kanal in den Dürrbach mündet, zu einem Rückstau und einer Überschwemmung führen könnte: "Das wird für uns irgendwann im Altort zu einem riesengroßen Problem werden."

    Schicksal von Bauabschnitt 3 noch unklar

    Freudenberger erläuterte Pläne, mit Hilfe früher angelegter Querdämme am Dürrbach-Oberlauf zusätzlichen Rückstauraum zu schaffen, bevor der Bach den Ort erreicht. Der Dürrbach fließt dort durch enge Betonbrücken. Diese könnten dazu genutzt werden, das Wasser abzubremsen und gedrosselt in den Dürrbach abzuleiten.

    Die unsichere Aufnahmekapazität des gemeindlichen Kanalnetzes bremst die Ortsentwicklung. Freudenberger mahnte zur Vorsicht, die gemeindliche Infrastruktur nicht zu überfordern. Dennoch wächst die Gemeinde. Die Erschließung von Bauabschnitt 1,2 im Baugebiet Platte kann wohl bald beginnen. Seit kurzem würden alle benötigten Unterschriften der Anwohner vorliegen. Dort sind 30 Bauplätze vorgesehen.

    Unklar ist dagegen das weitere Schicksal des deutlich größeren Bauabschnitts 3. Für diesen gibt es einen gültigen Bebauungsplan. Auch das Gewerbegebiet Fahrental soll wachsen. Der Bebauungsplan ist weit vorangeschritten. Freudenberger betonte jedoch, dass es nur bei ausreichend Vorverträgen zu einer Erschließung durch die Gemeinde komme.

    Auf der einen Seite Starkregen, auf der anderen die Trockenheit: Ein Winzer brachte den Vorschlag ein, Brauchwasser aus dem Laurenzibrunnen oder der Kläranlage zur Bewässerung freizugeben. "Wir als Kommune werden es nicht schaffen, die Menge an Wasser herbeizuschaffen, um Felder oder Weinberge bewässern zu können", entgegnete Freudenberger. Die Gemeinde sei froh, wenn es ihr gelinge, den geplanten Klimawald unbeschadet über die ersten Jahre zu bringen. Dieser soll am Rande des Gramschatzer Waldes entstehen und auf 1500 Quadratmetern 3000 Bäume umfassen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden