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Heidingsfeld: Ansturm bei Aldi: Desinfektionsmittel nach fünf Minuten ausverkauft

Heidingsfeld

Ansturm bei Aldi: Desinfektionsmittel nach fünf Minuten ausverkauft

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    Zahlreiche Kunden stehen kurz vor Ladenöffnung vor einem Markt von ALDI Süd.
    Zahlreiche Kunden stehen kurz vor Ladenöffnung vor einem Markt von ALDI Süd. Foto: Foto: Matthias Balk/dpa

    Als die Türen des Discounters an diesem Montagmorgen einige Minuten früher als sonst aufgingen, beschleunigten die Menschen in der Schlange vor dem Gebäude der Filiale in Würzburg Heidingsfeld von null auf hundert, einige stürmten im Laufschritt zum Wühltisch an Kasse 1. Warum sie zwanzig Minuten im Regen ausgeharrt hatten, wurde schnell klar: "Wir sind wegen der Desinfektionsmittel da". Auch Robert Schmitt aus Würzburg hatte sich schon in der Früh auf den Weg gemacht. "Eigentlich reicht ja Händewaschen mit Seife, aber es ist schon ein besseres Gefühl, wenn man etwas vorrätig hat." Das Coronavirus und sinnvolle Hygiene-Maßnahmen ist in und vor der Filiale heute das Thema zwischen den Kunden.   

    Keine Tumulte, aber nach wenigen Minuten alles weg: Hygiene-Produkte bei Aldi am Montagmorgen.
    Keine Tumulte, aber nach wenigen Minuten alles weg: Hygiene-Produkte bei Aldi am Montagmorgen. Foto: Melanie Jäger

    Er habe, so sagt Schmitt, mit einer viel längeren Schlange und Gedrängel gerechnet, schließlich seien die Produkte begehrt und überall nur noch zu sündhaft teuren Preisen erhältlich. 1,75 Euro sei da vergleichsweisen unschlagbar. Noch während die ersten Kunden ihre Köpfe über den Wühltisch beugten, gab es die erste Ansage: "Bitte jeder nur drei Produkte mitnehmen." Das habe der Konzern so entschieden, hieß es bei der Geschäftsführung.

    Die Kunden, die weit mehr im Arm trugen, legten die Produkte zurück, Ausnahmen wurden nicht gemacht. Die Kassierin warb um Verständnis und appellierte an die Fairness. "Es will sich doch jeder schützen in diesen Tagen." Das kam an, wenngleich einige Kunden enttäuscht waren. "Ich will für die Firma und für zuhause etwas mitnehmen, aber das geht wohl nicht, oder?", fragte eine Kundin. "Nein, leider nicht." Dennoch: Nur fünf Minuten nach offizieller Geschäftsöffnung, waren die Kartons mit den Desinfektionstüchern, Handgel und den Sprays für Flächen leer. Und das, obwohl Mediziner übereinstimmend erklären, dass Desinfektionsmittel nicht gehortet werden solle. Hände waschen reiche vollkommen aus.

    Aldi Süd in der Frankfurter Straße in der Würzburger Zellerau: Auch hier drehte sich alles um das  Desinfektionsmittel-Angebot.     
    Aldi Süd in der Frankfurter Straße in der Würzburger Zellerau: Auch hier drehte sich alles um das  Desinfektionsmittel-Angebot.      Foto: Thomas Obermeier

    Auch in anderen unterfränkischen Filialen bot sich am Morgen das gleiche Bild. Etwa vor der Filiale am Schweinfurter Heckenweg. Es war nass und kalt, als vor dem Eingang der Aldi-Filiale am Schweinfurter Heckenweg um 7.20 Uhr die ersten fünf Kunden vor der noch verschlossenen Tür warteten. Gesprächsthema waren der Coronavirus und insbesondere die Schulen und Kindertagesstätten, die man besser früher geschlossen hätte, so die übereinstimmende Meinung.

    Aldi Süd hatte sich auch in Unterfrankens Filialen vorbereitet. 
    Aldi Süd hatte sich auch in Unterfrankens Filialen vorbereitet.  Foto: Thomas Obermeier

    Zehn Minuten später standen elf Personen vor der Tür und als diese um 7.55 Uhr und damit fünf Minuten vor der regulären Zeit geöffnet wurde, waren es 26 Kunden, von denen kaum einer einen Einkaufswagen genommen hatte. Bereits zwei Minuten später verließ ein erstes Pärchen den Laden mit dem Hygiene-Set in den Händen. Bis 8 Uhr kamen noch weitere 15 Personen auf dem Parkplatz an. In der Filiale verteilten sich die Kunden. Das Hygiene-Set wurde gesucht, das es nicht in den Regalen, sondern nur an den Kassen gab. Dort griff dann auch nahezu jeder zu. Es gab immer nur drei Artikel - auch keinen vierten für den Sohn, "der doch jetzt arbeiten muss".

    Um die Ankündigung der Produkte hatte es im Vorfeld einen Hype gegeben, dabei, so eine Unternehmenssprecherin, handele es sich bei den Produkten um Aktionsware, die jeweils schon Monate im voraus geplant und eingekauft würden. So sei es auch diesmal gewesen. Aufgrund der zu erwartenden hohen Nachfrage hatte das Unternehmen die Produkte über seine Online-Kanäle zuletzt nicht mehr beworben.   

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