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WÜRZBURG: Auch FDP setzt auf die Urwahl

WÜRZBURG

Auch FDP setzt auf die Urwahl

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    Die möglichen Spitzenkadidaten der FDP für die Landtagswahl: (von links) Tobias Thalhammer, Hans-Joachim Hofstetter, Albert Duin, Gabriele Neff, Carl von Lerchenfeld, Martin Hagen und Andreas Keck. Michael von Gumppenberg (nicht im Bild).
    Die möglichen Spitzenkadidaten der FDP für die Landtagswahl: (von links) Tobias Thalhammer, Hans-Joachim Hofstetter, Albert Duin, Gabriele Neff, Carl von Lerchenfeld, Martin Hagen und Andreas Keck. Michael von Gumppenberg (nicht im Bild). Foto: Foto: Christian Ammon

    Nach der derben Wahlniederlage von 2013 setzt die bayerische FDP auf mehr basisdemokratische Mitbestimmung. Bereits für die kommende Landtagswahl in Bayern wollen die Freidemokraten ihren Spitzenkandidaten per Urwahl durch die Mitglieder bestimmen: Auf ihrer Tour durch die Regierungsbezirke stellten sich die Kandidaten in Würzburg vor. Zu den acht, die ihren Hut in den Ring geworfen haben, gehören auch zwei Franken: der Bad Kissinger Augenarzt Hans-Joachim Hofstetter und der Landwirt und Weinbauer Carl von Lerchenfeld aus Uffenheim.

    Bis Ende Februar haben die insgesamt 6500 Mitglieder in Bayern die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. „Bei uns wird der Spitzenkandidat nicht durch Schmutzeleien über die Presse entschieden, sondern vor Ort über die Mitglieder“, freute sich Karsten Klein, Bezirksvorsitzender und Bundestagsabgeordneter aus Aschaffenburg, über das seit 2014 durch eine Satzungsänderung ermöglichte Verfahren. Er wünscht sich einen Franken an der Spitze. Bei gut 400 Mitgliedern in Unterfranken ist der Einfluss jedoch begrenzt. Deutlich wurde, dass unter den Freidemokraten wieder Aufbruchstimmung herrscht. Die Zeit einer „absolutistischen Alleinherrschaft“ sei auch in Bayern vorbei, hieß es übereinstimmend. Bei Umfragewerten um die fünf Prozent ist der Wiedereinzug in den Landtag jedoch kein Selbstläufer.

    Trotz Heimvorteils hatten es die fränkischen Kandidaten nicht ganz einfach, sich gegenüber den fünf Platzhirschen aus Oberbayern zu behaupten: Weder Hofstetter noch von Lerchenfeld verfügen über größere parlamentarische Erfahrung. Der 58-jährige Augenarzt ist 2009 zur FDP gestoßen. „Damals haben viele Ärzte auf die Freidemokraten gesetzt“, erzählte er, seit 2014 Stadtrat in Bad Kissingen. Die meisten hätten ihr jedoch schon wieder enttäuscht den Rücken gekehrt. Für von Lerchenfeld war der Ärger über „das, was die im Maximilianeum derzeit treiben“ der Anlass, in die Politik zu gehen. Beide verbindet, dass sie die Schwerpunkte ihrer Arbeit in der Stärkung des ländlichen Raums sehen.

    Die Aufmerksamkeit der Zuhörer konzentrierte sich auf ein Scharmützel zwischen dem früheren Landeschef Albert Duin und Tobias Thalhammer, der als einziger schon Landtagserfahrung gesammelt hat. Duin war anzumerken, dass für ihn der Wahlkampf schon begonnen hat. Mit kraftvoller Stimme versuchte er, die Zuhörer auf seine Seite zu ziehen. „Langweiler mag keiner“, behauptete er und kündigte im Landtag „harte Kante“ in der politischen Auseinandersetzung an.

    Forderungen wie die Atomkraftwerke wieder hochzufahren und die Verharmlosung der Feinstaubbelastung durch den Straßenverkehr als „imaginären Grenzwert“ der Europäischen Union polarisieren jedoch auch in den eigenen Reihen.

    Entschiedenen Widerspruch erntete er von Tobias Thalhammer, der als früherer umweltpolitischer Sprecher der Fraktion die FDP als Umwelt- und Tierschutzpartei profilieren und den erneuerbaren Energien und modernen Antrieben eine Chance geben möchte. Es dürfe nicht noch einmal passieren, dass sich die Partei wie in der Koalition mit der CSU mit „billigen Taschenspielertricks“ spalten lasse.

    Gemeinsam ist den Kandidaten, dass sie auf die klassischen liberalen Themen in der Landespolitik setzen: Bildung, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Entbürokratisierung und Digitalisierung sowie offene Grenzen in Europa.

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