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WÜRZBURG-LAND: Ausstellung „Ehemalige jüdische Gemeinde Aub“ im Deutschhaus-Gymnasium

WÜRZBURG-LAND

Ausstellung „Ehemalige jüdische Gemeinde Aub“ im Deutschhaus-Gymnasium

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    Auch mit ihnen ging die Jahrhunderte alte Geschichte fränkischen Landjudentums unter. Der „Ehemaligen jüdischen Gemeinde Aub“ widmet sich nun eine von israelischen und deutschen Schülern erarbeitete Ausstellung.   Im Juli des Vorjahres hatten 16 Schüler von der Ein Karem Highschool Mateh Jehuda und 18 vom Deutschhaus-Gymnasium gemeinsam an drei Projekttagen die Zeugnisse jüdischen Lebens in Aub erkundet. Beide Schulen arbeiten seit 2003 zusammen. Auf insgesamt acht Ausstellungswänden sind nun die Ergebnisse zu sehen.

    „Die Ausstellung will die gesamte Geschichte des für Franken bedeutsamen Landjudentums zeigen“, machte Klaus Rostek, stellvertretender Leiter des Kreisjugendamtes, bei der feierlichen Eröffnung mit der Schul-Big-Band und dem Unterstufenchor deutlich.   „Wenn man nur auf die Jahre 1933 bis 1945 achtet, klammert man große Teile des gemeinsamen Lebens aus“, sagte er. Nicht das Trennende, sondern das Verbindende habe im Vordergrund gestanden. Den Rahmen bildete die Partnerschaft zwischen dem Landkreis Würzburg und dem israelischen Partnerkreis Mateh Jehuda. „Verständnis füreinander kann nur durch gegenseitiges Verstehen und die Beschäftigung mit der Geschichte und den Wurzeln des anderen wachsen“, lobte daher Landrat Eberhard Nuß die Gemeinschaftsarbeit.

    In über zwanzig Orten des Landkreises bestanden jüdische Gemeinden. In Aub sind seit dem 13. Jahrhundert jüdische Einwohner belegt. Seit dem 16. Jahrhundert hatte die Kleinstadt einen eigenen Rabbiner und gehörte seitdem zu den größten Gemeinden in Franken. Noch 1933 zählte sie 73 Mitglieder.

    In sechs gemischten Kleingruppen untersuchten die Schüler unter anderem den heutigen Bestand an ehemals von Juden bewohnten Häusern, die Synagoge und die Mikwe, das Ritualbad, die Übernahme jiddischer Wörter in die Auber Umgangssprache und führten Zeitzeugen-Gespräche. So erinnerte sich eine 104-jährige Auberin an ihre Kindheit und das alltägliche Zusammenleben mit jüdischen Kindern. Altbürgermeister Bernhard Menth dagegen hatte als Kind erlebt, wie SA-Männer am 10. November 1938 das Mobiliar eines jüdischen Nachbarn zertrümmerten. Die Arbeitsgruppe von Christina Frieß und Dagmar Reinerth fotografierte und erfasste die Grabsteine der beiden jüdischen Friedhöfe von 1630 und 1835. Dort fanden sie auch ein Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Krieger jüdischen Glaubens.

    Wanderausstellung

    Die Wanderausstellung ist bis Freitag, 7. August, sowie ab 1. September von 8 bis 12 Uhr im Deutschhaus-Gymnasium zu sehen. Ab Oktober zeigen die Schüler ihre Arbeit in Aub, anschließend im Museum Shalom Europa, im Jüdischen Museum Veitshöchheim sowie im Landratsamt.

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