Das so genannte „Schneiderskreuz“ erinnert an die Ermordung eines Schneiders im Jahr 1605. Viele Jahre stand es als Sühnekreuz am Wegrand im Norden der Greußenheimer Gemarkung, unweit des 1912 dort neu angelegten Gemeindewaldes. Seit den 1955er Jahren war das Relikt aus der Ortsgeschichte jedoch verschollen.
Eine Nachbildung des Mahnmals, das die Gemeinde Greußenheim fertigen ließ, wurde mit der Segnung durch Diakon Walter Servatius nun der Öffentlichkeit übergeben. Zur Vervollständigung der Erinnerungsstätte stiftete der örtliche Obmann der Feldgeschworenen, Rudi Dürr, eine Scharlachkastanie. Bei der Segnung galt der Dank von Bürgermeisterin Karin Kuhn, (Bürgermitte Greußenheim, BMG) darüber hinaus dem Sprecher des Arbeitskreises Heimat- und Geschichtspflege, Thomas Rützel, sowie Hans-Joachim Schreiber als profunden Kenner der Greußenheimer Bildstöcke.
Nach alten Skizzen hatte Schreiber den Entwurf für die von Steinmetz und Steinbildhauermeister Andreas Gugel (Neubrunn) gefertigte Nachbildung des „Schneiderskreuz“ gefertigt. Bevor die Gemeinde die Nachbildung in Auftrag gab, hatte Rützel intensive Nachforschungen zur Geschichte des „Schneiderskreuz“ betrieben – unter anderem auch im Staatsarchiv Wertheim. Für die Nachbildung hatte sich auch der örtliche Obst- und Gartenbauverein mit seinem Vorsitzenden Arnulf Duscha eingesetzt.
Eine am Standort in Greußenheims Flurlage „Hardt“ ebenfalls angebrachte kleine Informationstafel soll Wanderer und Radfahrer beim Innehalten Hintergründe zur Geschichte des „Schneiderskreuz“ liefern. Unter reger Beteiligung der Bevölkerung wurde die Gedenkstätte enthüllt.