Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Kist: Bei Radweg-Plänen von Kist nach Gerchsheim ist Sand im Getriebe. Warum geht es nicht weiter?

Kist

Bei Radweg-Plänen von Kist nach Gerchsheim ist Sand im Getriebe. Warum geht es nicht weiter?

    • |
    • |
    Schotterwege, für Freizeitradler - wie hier die Besichtigungstour der Allianz Waldsassengau - sicher der richtige Belag, aber nicht für die schnelle Verbindung von einem Ort zum nächsten.
    Schotterwege, für Freizeitradler - wie hier die Besichtigungstour der Allianz Waldsassengau - sicher der richtige Belag, aber nicht für die schnelle Verbindung von einem Ort zum nächsten. Foto: Matthias Ernst

    Die Geschichte der Planung eines Radweges von Kist nach Gerchsheim ist, so könnte man meinen, eine unendliche. So kommt es jedenfalls den Gemeinden und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern vor. Bereits 2008 gab es erste Anstrengungen vonseiten der Gemeinde Kist, einen Radweg parallel zur Staatsstraße 578 bis zur Landesgrenze in Richtung Baden-Württemberg zu bauen. Passiert ist bis auf Absichtserklärungen jedoch nichts.

    Knackpunkt für eine parallel zur Staatsstraße verlaufene Radtrasse soll die Autobahnüberführung über die A81 sein. Doch auch dieses Nadelöhr ließe sich lösen, ist man vonseiten des ADFC überzeugt.
    Knackpunkt für eine parallel zur Staatsstraße verlaufene Radtrasse soll die Autobahnüberführung über die A81 sein. Doch auch dieses Nadelöhr ließe sich lösen, ist man vonseiten des ADFC überzeugt. Foto: Matthias Ernst

    Damals wie heute das größte Problem: der Irtenberger Wald als gemeindefreies Gebiet

    Damals wie heute das größte Problem: der Irtenberger Wald als gemeindefreies Gebiet und die Überquerung der Autobahn A81. Während der Irtenberger Wald mittlerweile größtenteils als FFH-Schutzgebiet (Flora-Fauna-Habitat) ausgewiesen ist, ist die derzeitige Brücke über die A81 für einen reibungslosen Verkehr von Autofahrern und Radfahrern schlicht zu eng, so die Argumente, die seit vielen Jahren hin und her geschoben werden.

    Bewegung kam in die Sache, als kürzlich bekannt wurde, dass das Land Baden-Württemberg die Strecke von Tauberbischofsheim bis zur Landesgrenze in den Landesbedarfsplan aufgenommen hat. Hier werden Radwege gefördert, die eine schnelle Verbindung von A nach B gewährleisten, sogenannte "Radschnellwege". Es steht eine Förderung von bis zu 90 Prozent in Aussicht.

    Von bayerischer Seite gibt es keine ähnlichen Pläne für die Strecke

    Von bayerischer Seite gibt es allerdings keine ähnlichen Pläne für die Strecke. Mehrere Besichtigungstermine gab es bereits, und im Jahr 2021 sogar eine große Fahrraddemonstration mit über 150 Teilnehmern, bei der der stellvertretende Würzburger Landrat Waldemar Brohm von unhaltbaren Zuständen sprach und seine Unterstützung signalisierte.

    Kein Wort von einer Schnellverbindung auf asphaltiertem Grund

    Doch geschehen ist seitdem nichts. Von bayerischer Seite ist man nach wie vor überzeugt, dass eine Wegeführung auf den bestehenden Waldwegen durch den Irtenberger Wald vollkommen ausreichend ist. Eine Streckenführung entlang des Blutsees oder auf der gegenüber liegenden Seite unter der A81 wird hier als die ideale Strecke angesehen.

    Kein Wort von einer Schnellverbindung auf asphaltiertem Grund. Lieber auf geschotterten und rutschigen Waldwegen zu fahren, das soll die Alternative sein, wundern sich nicht nur die Fahrradinitiative "Lückenschluss" und Vertreter des ADFC, die sich im März dieses Jahres mit dem Wahlkreisabgeordneten des Main-Tauber-Kreises Professor Dr. Wolfgang Reinhart und den beiden betroffenen Bürgermeistern Volker Faulhaber (Kist) und Johannes Leibold (Großrinderfeld-Gerchsheim)zu einem Ortstermin am Blutseeparkplatz trafen.

    Soll so der Radweg der Zukunft als schnelle Verbindung von Kist nach Gerchsheim aussehen?
    Soll so der Radweg der Zukunft als schnelle Verbindung von Kist nach Gerchsheim aussehen? Foto: Matthias Ernst

    Die Antwort, die Reinhart aus Bayern erhielt, ist allerdings ernüchternd

    Damals versprach der Landtagsabgeordnete, einen Brief an seinen Duz-Freund und bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zu schicken, mit der Bitte, sich der Sache nun persönlich anzunehmen. Die Antwort, die Reinhart nun erhielt, ist laut einer Pressemitteilung allerdings ernüchternd.

    Staatskanzleichef Florian Herrmann schlug vor, dass alle betroffenen Parteien nochmals einen Vorort-Termin ausmachen und verwies darauf, dass er das Schreiben von Reinhart an das Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr weitergeleitet hat. Nun soll sich also Ressortchef Christian Bernreiter um die Angelegenheit kümmern. Der ehemalige Landrat des Landkreises Deggendorf ist jetzt die ganze Hoffnung für das Projekt, für das es endlich eine Lösung geben muss. Zumal der Radverkehr ständig zunimmt, auch bei schlechter Witterung, untermauern Aussagen des ADFC die Forderungen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden