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WÜRZBURG: Berliner Ring muss runder laufen

WÜRZBURG

Berliner Ring muss runder laufen

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    Berliner Ring muss runder laufen
    Berliner Ring muss runder laufen

    Durch den Bau der Trasse von der Theaterstraße über Balthasar-Neumann-Promenade durch das Frauenland wird der Platz für Autos enger, Verkehrsflüsse werden sich ändern. Die Folgen hat jetzt ein Ingenieurbüro untersucht und das Ergebnis im Umwelt- und Planungssauschuss des Stadtrates vorgestellt. Fazit: Es ist machbar, auch ohne Siligmüllerbrücke beim Hauptfriedhof, doch besonders am Berliner Platz sind Änderungen nötig.

    Die Erreichbarkeit der Würzburger Innenstadt für den Autoverkehr bleibe erhalten, so Verkehrsforscher Manfred Michael aus Braunschweig in seinem über zwei Stunden dauernden Vortrag. Veränderungen in den Verkehrsbeziehungen aus dem Frauenland seien spürbar, die anderen Stadtteile blieben unbeeinflusst.

    Bevölkerung wächst

    Ausgangslage sei die Prognose der städtebaulichen Entwicklung bis zum Jahr 2025: Ein großer Zuwachs am Hubland mit 3000 neuen Studienplätzen, 2400 Arbeitsplätzen und 4500 neuen Einwohnern, der Neubau eines Einkaufszentrums am Mozartareal mit 13 000 Quadratmetern Verkaufsfläche und 3500 Quadratmetern Bürofläche sowie der Zuwachs der Stadtbevölkerung um rund 5800 Einwohner auf etwa 140 000 Bürger.

    Für die Verkehrsflüsse wichtig sind laut Michael auch im Bereich der Residenz die vorgesehene Sperrung des Rennweges und der Hofstraße für den Autoverkehr mit gleichzeitigen Rückbau des Residenzparkplatzes auf etwa 300 Parkplätze mit Zufahrt durch das Oegg-Tor. Neu gebaut werden soll dafür eine Tiefgarage mit 450 Plätzen im Bereich Mozartareal/Kardinal-Faulhaber-Platz.

    Untersucht wurde die Veränderung der Streckenbelastungen mit und ohne den Bau der Straßenbahn, insbesondere der Einfluss auf die Verkehrsströme am Berliner Ring und am Friedrich-Ebert-Ring. Die Sperrung des Rennwegs sei machbar, am Berliner Ring, einem Unfallschwerpunkt in

    Würzburg, seien aber Veränderungen nötig, so Michael.

    Dazu zählt er die Verringerung der Zufahrtsarme von sieben auf „fünf plus zwei“, die Einfahrt von der Kroatengasse und dem Rennweger Ring zum Berliner Platz soll nicht mehr möglich sein. Die Wartezeit an der Fußgängerampel Haugerring müsste von 60 auf 90 Sekunden verlängert werden. Gleichzeitig müssten alle Fußgängerüberwege ähnlich wie bereits in der Schweinfurter Straße geschehen, vom Ring weg in die Zufahrtsarme verlegt werden, mit neuen Ampelanlagen in der Ludwigstraße, dem Rennweger Ring und der Martin-Luther-Straße, so der Verkehrsplaner.

    Mit diesen Maßnahmen verringerten sich trotz der Verkehrszunahme die Wartezeiten in allen Zufahrten oder blieben auf dem heutigen Niveau – mit Ausnahme der Zufahrt vom Haugerring, so Michael. Aber auch diese Zufahrt bleibe leistungsfähig. „Wir empfehlen aber das so umzusetzen, sonst geht da nichts mehr“, warnte der Fachmann. Eine Computer-Animation, erstellt anhand von umfangreichen Verkehrszählungen, zeigte den teils sehr skeptischen Ausschussmitgliedern, wie der Verkehr nach den Umbauten flüssig laufen werde.

    „Siligmüllerbrücke nicht nötig“

    Anders sieht es laut Michael allerdings am Streckenzug Zeppelinstraße–Sieboldstraße-Ottostraße aus. Dort sei bei Bevorrechtigung der Straßenbahn die Leistungsfähigkeitsgrenze der Straße erreicht, während der Hauptverkehrszeiten könne es zu Staus kommen.

    In der Diskussion erläuterte WVV-Vorstand Thomas Schäfer, dass aus Sicht der WVV die komplette Sperrung des Rennweges nötig sei, um die Leistungsfähigkeit der Kreuzung Ludwig-/Theaterstraße zu erhalten. Zudem biete sich die Möglichkeit, den Bereich um die Residenz und den Kardinal-Faulhaber-Platz städtebaulich enorm aufzuwerten.

    Auf die Frage aus den Reihen der Räte, ob der Neubau der Siligmüllerbrücke als Entlastung für die Eingriffe durch die Straßenbahn notwendig sei, antwortet Schäfer: „Nein, wir brauchen sie nicht“. Inwieweit die Brücke als Entlastung benötigt werde, um den Verkehr bei einer Sanierung der Eisenbahnbrücke in der Rottendorfer Straße aufzunehmen, könne er nicht sagen, so Schäfer weiter, dies sei nicht Bestandteil der Untersuchung gewesen.

    Am 19. Mai wird das Gutachten dem Würzburger Stadtrat in seiner Sitzung vorgestellt.

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