150 000 Euro soll die energetische Sanierung des Pfarrhauses in Erlabrunn kosten, zu der sich Kirchenstiftung und Bischöfliches Ordinariat eine finanzielle Beteiligung der politischen Gemeinde erhoffen. Bei einer Gegenstimme sprach sich der Gemeinderat für die Übernahme eines Kostenanteils im nächsten Jahr aus.
„Wir betteln hier nicht für die Kirche, sondern um Geld für ein öffentliches Gebäude“, verdeutlichte Pfarrer Dr. Christoph Dzikowicz gegenüber den Ratsmitgliedern. Kirchenpfleger Erwin Schlereth erläuterte die geplanten Arbeiten, die sich ausschließlich auf den Außenbereich beziehen sollen.
„Neben der Umgestaltung des Hofbereichs ist in erster Linie eine Wärmedämmung für das Gebäude notwendig. Probleme bereiten dabei die bisher innen liegenden Dachrinnen“, machte Schlereth deutlich. Entwarnung gab der Kirchenpfleger zur Frage aus dem Gemeinderat nach der Heizungsanlage. „Es ist bereits eine Heizung mit Brennwerttechnik montiert.“ Auch hat die Pfarrgemeinde in den vergangenen Jahren 30 000 Euro in die Mauersanierung und weitere 6000 Euro in die Gestaltung des Pfarrgartens investiert, so Schlereth.
Nach Darstellung des Kirchenpflegers rechnet das Bischöfliche Ordinariat mit eine Kostenbeteiligung der politischen Gemeinde von 15 000 Euro (zehn Prozent an den kalkulierten Gesamtkosten). Die weitere Finanzierung soll neben 90 000 Euro von der Diözese durch einen Eigenanteil der Kirchenstiftung von 12 000 Euro sowie ein Darlehen über 33 000 Euro gesichert werden.
Schwer taten sich einige Ratsmitglieder mit der Beteiligung der Gemeinde, weil das Gebäude nach der Gründung der Pfarreiengemeinschaft mit Margetshöchheim und Zell nicht mehr als Priester-Wohnung dient. „Das Erdgeschoss wird aber dennoch für Veranstaltungen der Kirchengemeinde genutzt. Die Wohnung im Obergeschoss ist allerdings unter den gegebenen Umständen nicht vermietbar“, erklärte Bürgermeister Günter Muth.
Eine Beteiligung der Gemeinde in diesem Jahr schloss Muth wegen der engen Finanzsituation aus. „Nebst einer Zugabe von 25 000 Mark wurde das Pfarrhaus 1972 von der politischen Gemeinde der Kirchenstiftung kostenfrei übereignet“, erinnerte sich Altbürgermeister Friedrich Petermann. Er zeigte sich verwundert über den Wunsch der Kirchenvertreter nach einer Finanzierungsbeteiligung. Wolfgang Kuhl sprach sich „gegen eine Beteiligung der Gemeinde aus, um eine Vermietung des Gebäudes durch die Kirchenstiftung zu ermöglichen.“ Stellvertretendes Ortsoberhaupt Klaus Körber hingegen meinte: „15 000 Euro sollten wir auch bei angespannter finanzieller Lage der Gemeinde aufbringen können.“