Wenn es um kuriose Bandnamen geht, sind Musiker in Deutschland oft sehr kreativ. Auf den Bühnen des Landes spielen zum Beispiel die Musiker von"Abstürzende Brieftauben", bis vor ein paar Jahren konnten Fans der A cappella-Musik auch der Band "U-Bahn-Kontrollöre in tiefgefrorenen Frauenkleidern" lauschen. Auch eine Band aus dem kleinen Bieberehren (Lkr. Würzburg) hat sich für einen skurrilen Namen entschieden. Sieben junge Männer musizieren seit einigen Jahren gemeinsam als "Blaucrowd Surfer". Der Name setzt sich aus dem klassischen Blaukraut und dem englischen Begriff für Menschenmenge zusammen. Dazu kommt der Surfer, also der Wellenreiter.
Eine wilde Mischung der Begriffe also. Wie sind die Hobby-Musiker auf diesen Namen gekommen? Kurzes Zögern im Interview. "Das ist eine gute Frage, das wissen wir selbst nicht so genau", gibt Manuel Körner (Gesang, Gitarre) zu. Auch sein Bandkollege Daniel Blau (Bass) rätselt. Immerhin könnten sie sich so sicher sein, die einzige Band mit diesem Namen zu sein.
"In Ansbach musste ich mal auf meinem eigenen Verstärker stehen."
Bassist Daniel Blau über Platznot auf der Bühne
Aus vier Sandkastenfreunden, die sich Mitte 2013 zum Musizieren getroffen haben, wurde im Lauf der Jahre eine eingespielte Sieben-Mann-Band, die mittlerweile quer durch süddeutsche Clubs und Jugendzentren zieht. Ihr Genre ist (Punk-)Rock und Pop, ihr Stil erinnert an "Die Ärzte" oder "Die Toten Hosen". Keine Playbacks, keine Synthie-Töne, dafür gibt’s laute Gitarren kombiniert mit dicken Bläsersätzen. Gespickt werden die Melodien mit kritischen Texten über politische und gesellschaftliche Themen wie Rechtsradikalismus oder Lügenpresse. Mit deutschen Texten hat alles angefangen, dabei wollen die Musiker auch bleiben.
Ihrem Ziel, so viel Musik zu spielen, wie es nur geht, kommen sie mit einem Blick auf den vollen Terminkalender immer näher. Auf der Bühne wird es zu siebt dann oft sehr kuschelig. "In Ansbach musste ich mal auf meinem eigenen Verstärker stehen", erinnert sich Bassist Daniel Blau und lacht.
Trotz der vergleichsweise großen Band verstehen sich die Musiker aber gut. Üben können sie in ihrem Heimatort. Dort haben sie im Haus der Vereine einen Proberaum zur Verfügung. "Nicht immer ist es harmonisch, aber wir zerfetzen uns nicht", scherzt Gitarrist Körner. Auch die Organisation und Terminplanung klappe ganz gut, obwohl nicht mehr alle Mitglieder im kleinen Bieberehren wohnen. Körner studiert beispielsweise in Stuttgart.
Vor zwei Jahren haben die Musiker ihr erstes Album veröffentlicht. "Ohne richtigen roten Faden", sagt Daniel Blau selbstkritisch darüber. Deswegen haben sie sich für ihre neue EP (Mini-Album) professionelle Hilfe von einem Produzenten geholt. Er habe die Band zu Bestleistungen angespornt und der Musik die Linie gegeben, die auf dem ersten Album zu kurz gekommen sei. "Natürlich war das ungewohnt, wenn auf einmal jemand bei der eigenen Musik mitredet, aber es hat auf jeden Fall geholfen", sagt Körner.
In ihrer neuen Single singt die Band davon, genau zu wissen, was die Zukunft bringe. Trifft das auch auf die Pläne der Band zu? Bassist Blau: "In erster Linie haben wir das Ziel, unseren Spaß beizubehalten und unseren Stil für ein neues Album weiterzuentwickeln."
Neue Musik von Blaucrowd Surfer Die neue Platte "Weg vom Frust" erscheint am Freitag, 12. April, auf digitalen Musikplattformen. Erhältlich ist sie auch über die Internetseite der Band www.blaucrowdsurfer.de/shop/. Das Konzert zur Veröffentlichung findet am Samstag, 13. April, um 19 Uhr im Sportheim Bieberehren statt. Tickets gibt es an der Abendkasse.