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Würzburg: BR-Sendung "Jetzt red i": Hitzige Debatte bei über 30 Grad

Würzburg

BR-Sendung "Jetzt red i": Hitzige Debatte bei über 30 Grad

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    Um die Sorgen um das Klima ging es in der Aufzeichnung der Sendung "Jetzt red i" des BR. Dort diskutierten Würzburger mit Monika Hohlmeier (rechts auf der Bühne) und Katharina Schulze.
    Um die Sorgen um das Klima ging es in der Aufzeichnung der Sendung "Jetzt red i" des BR. Dort diskutierten Würzburger mit Monika Hohlmeier (rechts auf der Bühne) und Katharina Schulze. Foto: Dita Vollmond

    Passend zum bisher heißesten Tag des Jahres ging es am Mittwoch in der s.Oliver Arena um den Klimawandel und seine Konsequenzen: Bei der Bürgersendung "Jetzt red' i" des Bayerischen Rundfunks stellten sich mit Katharina Schulze von den Grünen und Monika Hohlmeier von der CSU zwei prominente Politikerinnen den Fragen der Würzburgerinnen und Würzburger.

    Vor Beginn der Gesprächsrunde berichtete der BR in einer Sondersendung über den Hitze-Mittwoch – unter anderem mit einer Liveschaltung ins Dallenbergbad zum Würzburger Firmenlauf. Auf den Rängen der Diskussions-Arena saßen unter anderem die Fränkische Weinkönigin Carolin Meyer, der grüne Landtagsabgeordnete Patrick Friedl und einige Stadträte – die Fragen an die beiden Politikerinnen kamen in der 45-minütigen Livesendung aber ausschließlich von den Bürgerinnen und Bürgern.

    Mann stürmte die Bühne

    Das führte zu einer teilweise hitzigen Diskussion mit kontroversen Beiträgen. Besonders laut wurde es, als ein Mann die Bühne betrat und sie für seine persönlichen Probleme in Anspruch nehmen wollte. Er sorgte mit seiner gut vierminütigen Störung dafür, dass für das eigentliche Thema der Sendung weniger als vierzig Minuten blieben – zu wenig, um alle Aspekte anzusprechen und einzelne Punkte zu vertiefen.

    Zu Beginn meldeten sich Aktivisten der Bewegung "Fridays for Future" zu Wort. Sie fühlen sich mit ihrem Anliegen von der Politik noch nicht wirklich ernst genommen und wollten wissen, wie der Kohleausstieg vom Jahr 2038 auf 2030 vorgezogen werden kann. "Es muss das Ziel sein, früher aus der Kohle rauszugehen. Wenn die GroKo ihre Klimaschutz-Hausaufgaben machen würde, müssten die Schülerinnen und Schüler nicht auf die Straße gehen", lautete die Antwort von Katharina Schulze.

    Kritik an "Windkraft-Verhinderungsgesetz"

    Der dringend erforderliche Ausstieg aus fossilen Energieträgern werde nur mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen gelingen – darunter der Ausbau erneuerbarer Energien, um eine Hundert-Prozent-Versorgung zu erreichen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag kritisierte in diesem Zusammenhang auch das "Windkraft-Verhinderungsgesetz" der bayerischen Staatsregierung.

    Monika Hohlmeier erinnerte daran, dass derzeit weltweit 2500 neue Kohlekraftwerke gebaut werden würden oder in Planung seien. Die CSU-Europaabgeordnete forderte eine deutliche Aufstockung der finanziellen Mittel für Forschung und Entwicklung und will den CO2-Ausstoß durch neue Technologien spürbar reduzieren. Zum Beispiel durch synthetische Kraftstoffe, die laut Hohlmeier innerhalb weniger Jahre entwickelt werden könnten, ließe sich deutlich mehr CO2 einsparen als durch das in der Sendung von Steffen Jodl vom Bund Naturschutz geforderte Tempolimit auf Autobahnen und Landstraßen.

    "Heiligt der Zweck alle Mittel?"

    Simon Zschau, Junge Union Würzburg

    Unterstützung erhielt die CSU-Politikerin durch Simon Zschau von der Jungen Union Würzburg, der sich gegen Rechtsbrüche und Auseinandersetzungen mit der Polizei – zum Beispiel bei den Kohleprotesten von "Ende Gelände" – aussprach: "Heiligt der Zweck alle Mittel?" wollte Zschau von Schulze wissen.

    Scharfe Kritik in Richtung Grüne kam auch von einem Mann, der sich mit deutlichen Worten gegen eine CO2-Steuer aussprach: "Warum soll ich bezahlen, während die Politik das Geld mit vollen Händen für unsinnige Dinge rauswirft?" Damit meinte er unter anderem die gescheiterte PKW-Maut der Bundesregierung.

    Eine CO2-Abgabe gebe es weltweit bereits in gut 70 Ländern, antwortete Schulze. Damit solle klimafreundliches Verhalten unterstützt und klimaschädliches Verhalten reduziert werden: "Unser Konzept sagt, dass die Einnahmen durch den CO2-Preis durch einen Klimabonus oder ein Energiegeld an die Bürger zurückgegeben werden, die sich klimafreundlich verhalten."

    Monika Hohlmeier will stattdessen weiter auf den weltweiten Handel mit Emissionszertifikaten setzen – obwohl dadurch der Klimawandel nicht verhindert werden konnte, wie Moderator Tilmann Schöberl einwarf.

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