Unverändert bleiben auch im nahen Winter die seit 2021/2022 geltenden Preise für das von der Gemeinde Greußenheim veräußerte Brennholz. Die eher routinemäßige Beschlussfassung war allerdings verbunden mit einer äußerst kontroversen Debatte zur Tagesordnung und der damit versandten Sitzungsunterlagen. Auf Vorschlag der Verwaltung sollte der seit dem Winter 2021/2022 jeweils jährlich übernommene Preis für das Brennholz auch für den Winter 2023/2024 bindend sein. Hierzu bemängelte allerdings die CSU/FWG-Fraktion, keinerlei aussagekräftige Unterlagen durch konkrete Zahlen zur Verfügung zu haben.
Dem Vorwurf begegnete Bürgermeisterin Karin Kuhn (BmG) mit dem Hinweis auf eine Diskussion zum beabsichtigten Holzeinschlag in einer der vorigen Sitzungen. Um die Entwicklung auf dem Holzmarkt zu beobachten, erfolgte in der betreffenden Sitzung keine Beschlussfassung. Hierbei seien jedoch mögliche Beträge genannten worden, betonte Kuhn
Gleichzeitig verwies VG-Geschäftsleiter Thomas Aufmuth auf die mit der Sitzungsladung versandten Anhänge und Erläuterungen zu den Tagesordnungspunkten. Dazu gehörte unter anderen auch eine Aufstellung zur Festsetzung der Brennholzpreise. "Zudem hätte man zur persönlichen Sitzungsvorbereitung auch mal in den Unterlagen der vorangegangenen Sitzungen nachlesen können", reagierte stellvertretender Bürgermeister Armin Spitznagel auf die Vorwürfe. Nach turbulenten Wortwechseln räumte Rainer Troll (CSU/FWG) schließlich "vorliegende, aber verwirrende Unterlagen" ein.
Brennholz für auswärtige Interessierte teurer
In der Beschlussfassung folgte das Gremium bei 9 zu 2 Stimmen mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung, es beim bestehenden Preis zu belassen. Somit kostet der Ster Polterholz 60 Euro. Auch der Preis für Scheitholz blieb mit 105 Euro je Ster unverändert. Gleichzeitig entschied das Gremium, soweit Bestände zur Verfügung stehen, Brennholz auch für auswärtige Interessenten freizugeben - allerdings zum Preis von 80 Euro je Ster Polterholz.
Ausgelöst worden war die turbulente Atmosphäre durch mehrere Anträge der CSU/FWG-Fraktion zur Geschäftsordnung zu Beginn der Sitzung. Hierzu waren am Morgen des Sitzungstages durch die CSU/FWG bei der VG-Verwaltung mehrere Anträge zur Tagesordnung eingegangen. "Wegen zu kurzfristigen Eingangs können die Anträge nicht berücksichtigt werden", begründete Bürgermeisterin Karin Kuhn (Bürgermitte Greußenheim, BmG) hierzu.
Die Tagesordnung mit allen Anlagen sei dem Gremium bereits eine Woche vor der Sitzung zugegangen, sagte Kuhn auf Nachfrage dieser Redaktion. Die CSU/FWG-Anträge seien der Verwaltung jedoch erst am Sitzungstag, morgens um 9.57 Uhr, per Mail zugegangen. Dies räumte CSU/FWG-Fraktion Fraktionssprecher Reinhold Seubert ein. Die kurzfristige Mitteilung an die Verwaltung begründete Seubert mit der erst am Vortag der Ratssitzung erfolgten Fraktionssitzung. Diese Begründung ließ weder die Bürgermeisterin noch VG-Geschäftsleiter Thomas Aufmuth gelten.
Greußenheimer Haushalt öffentlich beraten
Dennoch stimmte das Gremium über die von CSU/FWG beantragte Streichung des Tagesordnungspunktes zur Festsetzung des Brennholzpreises ab. Der Antrag wurde jedoch mehrheitlich bei 5 zu 6 Stimmen abgelehnt. Zwei im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vorgesehene Vergaben zum Bau des "Haus der Begegnung" wurden nach mehrheitlichen Beschlüssen im öffentlichen Teil behandelt.
Unberücksichtigt blieb die ebenfalls beantragte nichtöffentliche, klausurähnliche Vorberatung des Gemeindehaushalts. "Dies würde einen besseren Austausch untereinander ermöglichen und zudem in anderen Ratsgremien ebenso praktiziert", so die von Elfriede Streitenberger (CSU/FWG) vorgebrachte Begründung. Nach Auskunft der Kommunalaufsicht am Landratsamt müssen Haushaltsberatungen nach Artikel 52 Absatz 2 Satz 1 der Bayerischen Gemeindeordnung öffentlich geführt werden, hieß es jedoch.