Zum Artikel "Stadt belohnt Begrünung und Flächenentsiegelung" vom 29. September erreichte die Redaktion folgende Zuschrift.
Herzlichen Glückwunsch an die Stadt Würzburg für die Erkenntnis, dass sich – speziell die Innenstadt – durch fehlendes Grün und Flächenversiegelung an den heißen Tagen mit bis zu sieben Grad Celsius stärker erhitzt als das Umland!
Nun sollen es also private Initiativen – mit Fördergeldern ausgestattet – richten, diesem Trend entgegenzuwirken. Kopfschütteln und ungläubiges Staunen über diese Nachricht. War es nicht die Stadt Würzburg selbst, die bis vor wenigen Jahren fast die gesamte Fußgängerzone zu einer öden Stein- und Plattenwüste mit ein paar Alibibäumen und Pflanzkübeln umgestaltet hat?
Es ist wohl wahr, dass durch viel Infrastruktur unter dem Boden der Begrünung Grenzen gesetzt sind. Aber mit ein wenig Hirn mehr hätte die Stadt Würzburg mit gutem Beispiel vorangehen und tatkräftig Begrünung und Flächenentsiegelung vorantreiben können. Denn die jetzt festgestellten Tatsachen der Wärmeentwicklung und ihres geringeren nächtlichen Abbaus sind nicht erst seit 2023 bekannt.
Hat gar das Zauberwort "Fördergelder" den Ausschlag für den beklagenswerten Zustand der Würzburger Innenstadt gegeben? Wenn dem so wäre, sollten solche staatlichen "Förderprogramme" schleunigst auch nach deren Sinnhaftigkeit im Zeichen des Klimawandels durchforstet werden! Und hat die Stadt Würzburg durch die jetzt gestartete private Initiative am Ende sogar ein schlechtes Gewissen angesichts ihres eigenen Tuns in der Vergangenheit?
Christian Stöckel
97204 Höchberg