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Würzburg: Corona in Unterfranken: Warum absolute Testzahlen fehlen

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Corona in Unterfranken: Warum absolute Testzahlen fehlen

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    Deutlich mehr als 2000 bestätigte Corona-Infektionen gibt es mittlerweile in Unterfranken. Aber wie viele Menschen wurden in der Region insgesamt getestet?
    Deutlich mehr als 2000 bestätigte Corona-Infektionen gibt es mittlerweile in Unterfranken. Aber wie viele Menschen wurden in der Region insgesamt getestet? Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Es ist quasi ein steigender Dreiklang: Jeden Tag melden die Behörden die aktuelle Zahl der Corona-Infizierten, die Todesfälle und mittlerweile auch die Genesenen. Alle Werte klettern im Laufe der Pandemie natürlich nach oben, in Unterfranken wie überall. Die Landratsämter der Region teilen  zudem mit, wie viele Menschen sich in Quarantäne befinden, wie viele in Krankenhäusern behandelt werden und wie viele auf Intensivstationen liegen.

    All diese Zahlen sollen einen Einblick in die Verbreitung des Coronavirus geben. Aber: Wie viele Menschen werden eigentlich getestet?

    "Die Zahl an Komplett-Testungen von allen Einrichtungen wird bei uns zurzeit noch nicht erfasst", sagt Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken. Der Grund: Corona-Tests werden nicht nur von verschiedenen Stellen in Auftrag gegeben, sondern dann auch von unterschiedlichen Einrichtungen durchgeführt und von mehreren Laboren ausgewertet. So können laut Hardenacke zum Beispiel neben den Gesundheitsämtern auch Hausärzte oder Kliniken Tests veranlassen. Wie häufig das geschieht, sei der Regierung nicht bekannt.

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    "Alle Gesundheitsämter Unterfrankens geben derzeit etwa 2300 Tests pro Woche in Auftrag", sagt Hardenacke. Die Zahl sei aber eine "Momentaufnahme" der vergangenen Woche, sie könne stark variieren. Muss beispielsweise an einem Tag ein komplettes Pflegeheim getestet werden, würden die Zahlen nach oben schnellen. Hinzu kommt: Genommen werden die Tests ebenfalls nicht zentral, sondern von verschiedenen Einrichtungen - etwa von Arztpraxen, Krankenhäusern oder vom mobilen Dienst der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB). Dazu haben die örtlichen Kreisverwaltungen in der Region laut Hardenacke mittlerweile 13 Corona-Teststrecken eingerichtet. Sie könnten insgesamt "maximal 1400 Tests am Tag bewältigen". Limitierender Faktor sei dabei das Testmaterial, so Hardenacke: "Das ist Mangelware."

    Kapazität der Labore in Unterfranken laut Regierung: rund 1500 Tests am Tag

    Beispiel Main-Spessart: Dort steht die Teststrecke in Marktheidenfeld, in der ersten Woche sind laut Landratsamt 124 Personen getestet worden. Kapazität besteht für maximal 50 Tests pro Tag, also 250 pro Woche. Eine landkreisweite, absolute Testzahl gibt es nicht: "Wir wissen leider nicht, wie viele Menschen im Landkreis Main-Spessart bisher auf Sars-CoV-2 getestet wurden", heißt es beim Landratsamt. Dem Gesundheitsamt würden von allen Stellen nur die positiven Nachweise gemeldet.

    Corona-Test im Auto: Insgesamt gibt es nach Angaben der Regierung von Unterfranken mittlerweile 13 Teststrecken in der Region - hier die im Würzburger Stadtteil Zellerau.
    Corona-Test im Auto: Insgesamt gibt es nach Angaben der Regierung von Unterfranken mittlerweile 13 Teststrecken in der Region - hier die im Würzburger Stadtteil Zellerau. Foto: Daniel Peter

    Leichter erfassbar ist hingegen die Kapazität der Labore in Unterfranken, also die Frage, wie viele Tests ausgewertet werden können. "Wenn man die vier größten Labore plus die Uniklinik zusammen rechnet, gehe ich davon aus, dass wir in Unterfranken zurzeit eine Laborkapazität von rund 1500 Tests am Tag haben", sagt Regierungssprecher Hardenacke. Damit sei man im bayernweiten Vergleich "ganz gut dabei".

    Im gesamten Freistaat könne die Testkapazität auf etwa 13 000 Tests pro Tag ansteigen, so Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Davon würden rund 11 000 Tests in Privatlaboren durchgeführt, gut 2000 vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Voraussetzung:  genügend Probenmaterial. Bayernweit gab es bis Anfang April rund 110 000 Tests, davon waren 8,7 Prozent positiv.

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