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Würzburg: Corona-Politik: Würzburgs CSU-Abgeordneter Lehrieder kritisiert Jens Spahn

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Corona-Politik: Würzburgs CSU-Abgeordneter Lehrieder kritisiert Jens Spahn

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    Verärgert über die Corona-Politik: "Mit Boostern hätte man vieles retten können", sagt der Würzburger Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder. 
    Verärgert über die Corona-Politik: "Mit Boostern hätte man vieles retten können", sagt der Würzburger Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder.  Foto: Archivfoto Daniel Peter

    In Stadt und Landkreis Würzburg werden die Impfstellen überrannt. Doch wegen Personalmangels und unklaren Vorgaben bezüglich der Booster-Impfungen gingen viele Menschen in den vergangenen Tagen leer aus. Dabei sind sich Experten einig, dass Impfen der Ausweg aus der Pandemie ist. 

    Dieser Meinung ist auch der Würzburger CSU-Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder. Er selbst ist "froh", dass er am Mittwoch in Berlin seine dritte Impfung bekommen hat – und das noch vor Ablauf der von der Ständigen Impfkommission empfohlenen sechs Monate. Sein Fraktionskollege Stephan Pilsinger, Hausarzt aus München, hat Abgeordneten der CSU-Landesgruppe den Piks verpasst. 

    Worüber sich der Würzburger Wahlkreisabgeordnete Paul Lehrieder ärgert

    Lehrieder hat das Bild seiner dritten Impfung anschließend in sozialen Netzwerken, bei Facebook und Instagram, veröffentlicht. "Es geht mir darum, Vorbild zu sein", sagt er am Donnerstag im Gespräch mit dieser Redaktion.

    Dabei macht er auch seinem Ärger Luft und wird deutlich: "Es war fahrlässig, von einem Ende der Pandemie zu sprechen", kritisiert der CSU-Politiker Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der sich noch Anfang Oktober für ein Auslaufen der sogenannten epidemischen Lage nationaler Tragweite ausgesprochen hat. "Das kann ich nicht sagen, wenn noch gut 30 Prozent der Bevölkerung nicht geimpft sind. Das war Wunschdenken", so Lehrieder. 

    "Auf mich hört doch niemand, das ist ja auch das Problem. Ich bin kein Gesundheitspolitiker."

    Paul Lehrieder, CSU-Bundestagsabgeordneter

    "Ich verstehe bis heute nicht, warum im September nicht schon Vollgas bei den Auffrischungsimpfungen gegeben wurde", sagt er und lenkt den Blick auf Israel, wo die vierte Welle mit Booster-Impfungen gebrochen werden konnte. "Mit Boostern hätte man vieles retten können", ärgert er sich. 

    Delegation aus Israel sagt Besuch im Landkreis Würzburg ab 

    Seit 1997 pflegt der Landkreis Würzburg eine Partnerschaft mit dem Kreis Mateh Yehuda zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Lehrieder, der auch im Würzburger Kreistag sitzt, hätte dort um Rat fragen können. "Auf diese Idee bin ich nicht gekommen", gibt er zu. "Auf mich hört doch niemand, das ist ja auch das Problem. Ich bin kein Gesundheitspolitiker", fügt er hinzu.  

    Landrat Thomas Eberth (CSU) wollte am Montag eigentlich eine Delegation aus Mateh Yehuda im Landkreis Würzburg begrüßen. Aber die Israelis haben abgesagt. Der Grund: die stark ansteigenden Corona-Infektionen in Stadt und Landkreis Würzburg.

    Impfstoff ist genügend da, nur kein Personal

    Und welche Möglichkeiten hat der Kreis- und Bundespolitiker Lehrieder, das Impftempo in seinem Wahlkreis zu boosten? "Ich habe dafür gestimmt, dass die Hausärzte besser vergütet werden, wenn sie impfen", sagt er. Auch, dass nunjeder ab 18 Jahren seinen Impfschutz gegen das Coronavirus auffrischen kann, sei ein gutes Signal der Ständigen Impfkommission, sagt er.

    Mit Landrat Eberth sei er einig, dass die mobilen Impfzentren in Stadt und Landkreis Würzburg stärker hochgefahren werden müssen. Der Bund würde das finanzieren, das sei nicht das Problem. Auch Impfstoffe stünden ausreichend zur Verfügung. Problem sei jetzt, Personal zu finden. Da habe er aber auch keine Lösung – und eine Lex Würzburg, also eine Sonderregelung für Würzburg, gebe es auch nicht.

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