„Saalbau mit Nordturm, 1490 – 1494“. Mit diesen dürren Worten wird die evangelisch-lutherische Pfarrkirche Trinitatis in Rottenbauer auf der Homepage des Denkmal-Tages (www.tag-des-offenen-denkmals.de) beschrieben. Dabei gibt es über das älteste noch erhaltene Gebäude der Gemeinde viel mehr zu erzählen. Das heute evangelische Gotteshaus wurde auf Veranlassung des Reichsfreiherren Wolf von Wolfskeel zunächst als katholische Kirche erbaut.
Als die Freiherren im Jahre 1580 zusammen mit dem ganzen Dorf zum Protestantismus übertraten, wurde die Trinitatiskirche erstmals evangelisch. 1690 konvertierte die Rottenbaurer Linie der Wolfskeels wieder zum Katholizismus. Die Gemeinde und ihre Kirche blieben aber evangelisch. Erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die katholische Pfarrkirche St. Joseph gebaut, da sich immer mehr Katholiken im Ort angesiedelt hatten.
Der Kern der Trinitatiskirche stammt also aus dem 15. Jahrhundert, ihr heutiges Aussehen erhielt sie aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Vor 30 Jahren fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, so dass das historische Gotteshaus neben gotischen Maßwerksfenstern und alten Epitaphen auch Gestaltungselemente aus unserer Zeit aufweist. Im Jahr 1993 wurden farbenprächtige Emporenbilder angebracht. Trinitatis birgt vier Grabmäler, von alter Steinmetzkunst zeugt der Taufstein mit seinem achteckigen Becken.
Christian Krauße führt am Tag des offenen Denkmals um Sonntag, 9. September unmittelbar nach dem Gottesdienst (also etwa um 10.30 Uhr) sowie um 15 und um 16.30 Uhr durch die Trinitatiskirche. Die Führungen werden 30 bis 45 Minuten dauern.