Erst seit der 1978 durchgeführten Gemeindegebietsreform besteht die aus den ehemals eigenständigen Gemeinden Unterleinach und Oberleinach entstandene Gemeinde Leinach. Die seither sukzessive in der Neuen Ortsmitte zwischen den beiden Ortsteilen neu entstandene erforderliche Infrastruktur zur Daseinsvorsorge einer ländlichen Gemeinde beeindruckte selbst eine Delegation der UWG-Kreistagsfraktion. Diese, vertreten durch stellvertretenden Landrat und Unterpleichfelds amtierenden Bürgermeister Alois Fischer, UWG-Fraktionsvorsitzenden Hans Fiederling (Waldbrunn) und UWG-Vorstandsmitglied Klara Schömig (Güntersleben), war dieser Tage zu einem allgemeinen Informationsaustausch ins Leinachtal gekommen.
Rund 3300 Einwohner zählt die Gemeinde Leinach derzeit. Ausgestattet mit Kindergarten, Grundschule, Rathaus, Leinachtalhalle und Pfarrzentrum sowie einem als Eigenbetrieb der Gemeinde firmierenden Dorfladen und einer Seniorenwohnanlage mit integrierter Tagespflege und Allgemeinarzt-Praxis im Umfeld der Neuen Ortsmitte schätzt die Bevölkerung hier die Lebensqualität. Die Nähe ihres unmittelbaren Lebensumfeldes zur Natur wird neuerdings ergänzt durch die auf einer Teilstrecke im Zuge der Renaturierung des Leinachbaches entstandenen Kneippanlage und Wasserspielplatz, die neuerdings für einen weiteren Zugewinn an Lebensqualität sorgen. Bis auf Restarbeiten gerade erst halbwegs fertiggestellt ist auch der "Parc St. Cyr" als innerörtlicher naturnaher Aufenthaltsbereich zwischen Seniorenwohnanlage und Leinachtalhalle.

Dass bei derart viel Licht beinahe zwangsläufig auch Schatten besteht, überrascht nicht hinsichtlich allgemeiner Herausforderungen, vor denen sich Kommunen sehen durch den ab August 2026 für Kinder im Grundschulalter bundesweit bestehenden Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung. Von aktuell 129 Grundschülern nutzen 92 die Mittagsbetreuung. Und bei einem für das Schuljahr 2026/2027 erwarteten Anstieg der Schülerzahlen auf 159 Kinder geht Bürgermeister Arno Mager (UBL) von einem Platzbedarf für 120 Kinder zur Betreuung nach dem Unterricht aus.
Ebenfalls eine Herausforderung sieht Mager in der in den 1980er Jahren erbauten Leinachtalhalle. Stark frequentiert durch ein reges Sportangebot und Vereinsleben, gilt das Gebäude wegen der nicht mehr nutzbaren maroden Duschen und Wasserleitungen inzwischen als Sanierungsfall. Doch die finanzielle Lage der Gemeinde ist angespannt nach den umfassenden Investitionen in die kommunale Infrakstruktur.

Größerer Sanierungsbedarf könnte sich womöglich auch hinsichtlich der Ortskanalisation ergeben, insbesondere in der als Kreisstraße WÜ 32 verlaufenden Goldstraße in Richtung Würzburg. Zwar erfolgte längst die Befahrung zur Schadensdokumentation. Eine Auswertung und Schadensfeststellung durch ein beauftragtes Fachbüro steht jedoch nach wie vor aus. Deshalb befinden sich Gemeinde und Landkreis in einem andauernden Dilemma bezüglich einer erforderlichen Straßensanierung. Ein Thema, das sich die UWG-Delegation besonders dick ins Notizbuch eintrug.
Ausbaubedarf bei Staatsstraße 2310
Auch im Verlauf der in Nord-Süd-Route durch den Ort führenden Staatsstraße 2310 besteht bezüglich deren Ausbau Handlungsbedarf. Vor allem im unteren Leinach ist dies wegen der beengten baulichen Bedingungen allerdings schwierig. Als solches bewertet Bürgermeister Arno Mager auch den vertraglich vereinbarten Glasfaserausbau durch die GlasfaserPlus. Der für Februar dieses Jahres zugesicherte Maßnahmen-Beginn lässt jedoch auf sich warten.
Derzeit noch ungewiss ist laut Bürgermeister Arno Mager auch die Perspektive für die nächsten Kommunalwahlen im März 2026. Weil voraussichtlich mehrere Ratsmitglieder altersbedingt ausscheiden, werde dem Gremium damit viel Wissen verlorengehen, ist Mager überzeugt. In der Thematik vereint, geeignete Kandidaten zu finden, sahen sich die UWG-Vertreter mit Mager auch auf Kreisebene.