Am 1. Januar ist es auch in Bayern soweit. Das Gesetz zum Schutz der Gesundheit tritt in Kraft. Das Rauchen in Gaststätten ist nur noch in abgetrennten Räumen oder in Festzelten gestattet. Die Erhöhung der Tabaksteuer, gelb markierte Zonen am Bahngleis und großflächige Warnhinweise auf Verkaufspackungen verderben auch heute schon vielen Deutschen die Freude am Glimmstengel.
Nicht hastig rauchen
Der Erlabrunner Meisnerhof lud im Rahmen seiner Genuss- und Kulturwoche einen Fachmann für die Zigarre ein. Der Künstler und Mitorganisator des Programms, Jürgen Roth, widmete sich dem Thema Zeit: „Wenn man Zigarre raucht, nimmt man sich Zeit zum Genießen.“
Der Genuss sei ein Mittel zur Entschleunigung des Alltags. Der Inhaber eines Würzburger Tabakwarenladens, Manfred Hebling, pflichtete dem Künstler bei, denn der größte Fehler sei hastiges Rauchen. Das rasche Inhalieren könne geradezu den Geschmack zerstören, da die Zigarre zu schnell abbrenne. Man könne locker eine Stunde mit ihr verbringen.
Naturprodukt
Eigentlich sei er Nichtraucher, bekannte Hebling, doch als Genussmensch könne er dem würzigen Geschmack des reinen Naturproduktes nicht entsagen. Eine Zigarre sei zwar nicht gesund, doch der Vorgang der Fermentierung entziehe ihr Nikotin und Teer. Auch werde nicht auf Lunge gezogen, da der Geschmackssinn nur im Mundraum sitzt. Der Tabak sei ähnlich vielseitig im Aroma wie der fränkische Wein. Prägend ist der jeweilige Boden und das Klima.
Mild bis kräftig
So seien die Zigarren aus den mittelamerikanischen Anbaugebieten je nach Herkunft in einer Geschmacksbreite von mild bis kräftig erhältlich. Als persönliche Empfehlung ergänzte er, dass zartbittere Schokolade, Kognak oder Whiskey geeignete Partner seien. Einer der Gäste ergänzte, dass er nur selten rauche, doch an der frischen Luft auf dem Fußballplatz könne er nicht widerstehen. Um die Nerven zu beruhigen, schmauche er in jeder Halbzeit eine.