Voll war es in der evangelischen St. Martin Kirche in Unteraltertheim beim Festgottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrerin Brigitte Häusler. Nach sechs Jahren im Amt verlässt die beliebte Pfarrerin die Gemeinde. 250 Gottesdienste, 51 Taufen, sechs Konfirmationen mit 67 Konfirmanden, 17 Trauungen und 35 Beerdigungen gehen auf ihr Konto. Zunächst nimmt Häusler jetzt ein Sabbatjahr in Thüringen, um sich neu zu orientieren.
Mit dem Abschied von Häusler geht die 350-jährige Geschichte der Gemeinde mit eigenem Pfarrer zu Ende. Im Rahmen der Umstrukturierung der evangelischen Kirchengemeinden wurde die Pfarrstelle bei der Landesstellenplanung 2010/ 2012 gestrichen. Die bisher selbstständigen Pfarreien Ober- und Unteraltertheim werden zu einem Pfarramt Altertheim mit Sitz in Oberaltertheim zusammengelegt und von Pfarrerin Astrid Männer betreut.
Sichtlich gerührt zeigte sich Häusler bei dem feierlichen Gottesdienst in der festlich geschmückten Kirche. Bei ihrer letzten Predigt von der Kanzel der St. Martin Kirche betonte sie, dass es für sie eine geistliche Herausforderung sei, den neuen Weg, den Gott ihr weise, anzunehmen. „Liebe deine Geschichte, sie ist der Weg, den Gott mit dir gegangen ist.“ Sie betonte, dass auch die Unteraltertheimer Christen ihren neuen Weg ohne eigene Pfarrerin finden werden.
Dekan Paul Häberlein dankte Häusler für ihr Engagement und die Zeit, die sie in die Gemeinde investiert habe. Er nannte sie eine „erlöste und befreite Protestantin“. Anschließend segnete er sie mit Assistenten.
Seniorpfarrer Gerhard Roth (Grombühl) betonte bei der Verabschiedung, dass es „auf die Kirche der lebenden Steine ankommt und nicht auf die Kirche aus Stein“.
Geschenke zum Abschied
Pfarrer Matthias Hörning (Billingshausen), Sprecher der Region West, lobte die Offenheit, Herzlichkeit, Kommunikation und Kompetenz, mit der Häusler die Gemeinde geführt habe und überreichte ihr ein Geldpräsent von den Kollegen der Region West sowie ein neues Gesangbuch.
Der Leiter der Notfallseelsorge Würzburg Stadt und Land, Pfarrer Frank Hofmann-Kasang (Estenfeld) dankte der Pfarrerin für ihren Einsatz in der Notfallseelsorge.
Die stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer wünschte Häusler alles Gute für die Zukunft und Bürgermeister Adolf Hemrich-Manderbach überreichte ihr zwei Buchgeschenke, eine Chronik der Gemeinde Unteraltertheim und ein „Überraschungsbuch“.
Kirchenvorsteher Manfred Dosch hatte ebenfalls zwei Präsente: eine Tasse, auf der beim Einschenken von einem heißen Getränk die St. Martinskirche erschien und einen Turnschuh mit der Aufschrift „Sie hom da hoa gepasst!“
Auch Häusler hatte zum Abschluss noch eine Überraschung parat: Sie sang mit der ganzen Gemeinde zusammen einen neuen Kanon.
Für die musikalische Untermalung des Gottesdienstes sorgten die Kinder der Gemeinde mit dem Lied „Geh Abraham geh“ sowie der Bachchor aus Würzburg unter Leitung von Christian Kabitz, bei dem Häusler seit sieben Jahren mitsingt. Organistin war Sabine Eller.
Nach dem Gottesdienst waren alle Gäste und Mitglieder der Gemeinde zu Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus eingeladen.