Eventuell noch ergänzt durch Chorgesang beschränkt sich die Kombination von Musik und Geistlichkeit nach gewöhnlichem Verständnis lediglich auf Kirchenmusik. Deshalb löste einst eine banale Aussage das damaligen Pfarrers Eberhard Ritter allgemeines Staunen aus innerhalb der Bevölkerung: "In ein Dorf gehört eine gute Blaskapelle", hatte der Geistliche bei seiner Amtseinführung geäußert.
Nur wenige Wochen später, schon am 28. Oktober 1972, wurde die Jugendkapelle Greußenheim aus der Taufe gehoben. Maßgeblich daran beteiligt war Theo Scheiner, den mit Pfarrer Eberhard Ritter insbesondere die Passion für die Musik verband. Zum Auftakt ins Jubiläumsjahr und in den Reigen mehrerer Veranstaltungen im Jahresverlauf feiert der Musikverein Greußenheim am Samstag, 4. März, ab 20 Uhr in der Geisberghalle einen Kommers.
Jugend für Musik begeistern
Parallel zur Jugendkapelle gründete Pfarrer Eberhard Ritter zeitgleich auch einen Spielmannszug. Dem Gründervater und späteren Ehrenbürger der Gemeinde Greußenheim gelang es so, besonders die Jugend für die Musik zu begeistern. Selbst begeisterter Musiker mit den Instrumenten Bass, Posaune und Bariton widmete sich der Ortspfarrer auch der musikalischen Ausbildung der örtlichen Jugend. Immerhin 38 zumeist männliche Musiker sind im Gründungsprotokoll des Musikvereins verzeichnet.
An der Ausbildung der jungen Musiker waren auch Albin Staus für Klarinette, und Theo Scheiner für die Instrumente Trompete, Flügelhorn und Tenorhorn beteiligt. Scheiner leitete zudem die Gesamtproben. Die neu gegründete Jugendkapelle begleitete bereits am Palmsonntag 1973 erstmals die Palmprozession. Und schon im Juni des gleichen Jahres beteiligte sich die Kapelle voller Enthusiasmus am Musikfest in Mühlhausen.
Als besonderen Höhepunkt des Gründungsjahres ist in der Chronik des Musikvereins die Beteiligung der noch jungen Musikkapelle im September 1973 bei einer Visitation des damaligen Würzburger Weihbischofs Alfons Kempf in Greußenheim verzeichnet. Schon ein Jahr nach der Gründung feierte der Musikverein im August 1974 im örtlichen Sängerheim ein erstes Musikfest zur Pflege der innerhalb kurzer Zeit entstandenen Kontakte.
Dreitägiges Festwochenende
Aktuell zählt der Musikverein Greußenheim 53 aktive Musikerinnen und Musiker. Die Aktiven spielen in unterschiedlichen musikalischen Formationen, den Frankenland Musikanten und der neu formierten Gruppe Aalbachtaler- Franken. Die Gruppe ist ein Zusammenschluß aus den ehemaligen "Klasse Franken" des Musikvereins Greußenheim und der Jugendkapelle des Aalbachtaler Musikvereins.
Der Kommers bildet für den Verein den feierlichen Auftakt für das Jubiläumsjahr, in dessen Verlauf unter dem Motto "Musik verbindet Generationen" schon im April ein "Frühjahrskonzert der Generationen" folgt. Im Herbst bildet ein dreitägiges Festwochenende mit den legendären Bands Kleeblatt und Jets vom 15. bis 17. September den krönenden Abschluss des Gründungsjubiläums.