Frisches Logo, frische Farben und eine Menge motivierter und ambitionierter Läufer jeglicher Altersklassen: Der Residenzlauf 2017 lockte am Sonntag bei bestem Wetter Sportler und Schaulustige vor die Würzburger Residenz. Wer nicht an einem der zahlreichen Läufe teilnahm, gönnte sich ein Bierchen, aß Bratwurst und lauschte Jazz- und Rockmusik, während die Freizeit- und Profisportler schwitzten.
Einen repräsentativen Querschnitt der Teilnehmervielfalt bietet Familie Körner aus Zellingen. Das Ehepaar Manuel Körner (45) und Sylvia Körner (42) ging ebenso an den Start wie Sohn Niklas (12) und Töchterchen Lena-Sofie (7). Unabhängig von ihrem Alter, nahmen alle Familienmitglieder an diversen Wettbewerben des Tages teil, denn – und das ist das Schöne am Residenzlauf – es ist für jedes Alters- und Leistungsniveau ein passender Lauf vorhanden.
Bei knapp 20 Grad freuten sich die Körners und insgesamt 6600 weitere Läufer vor allem über das perfekte Wettkampfwetter. Im Gegensatz zu 2016 regnete es nicht und so störten sich lediglich einige wenige Läufer an der recht steifen Brise, die ab und an das Teilnehmerfeld spüren ließ, dass die ungemütlichen Tage noch nicht ganz verstrichen sind.
Familie über drei Distanzen unterwegs
„Der Adrenalinspiegel steigt”, so Sylvia Körner vor dem Lauf. Sie trainiert, seitdem sie 16 ist, und hat bereits Erfahrung mit der Halbmarathondistanz. Beim Residenzlauf nimmt sie mit ihrem Mann die 10 km in Angriff. Die Kinder hatten ihre Läufe zu diesem Zeitpunkt bereits absolviert. Niklas, der auch im Fußballverein kickt, war mit seiner Zeit beim No-Limits-Lauf (2,5km) zufrieden: 18 Minuten und 44 Sekunden. Gerade auf der Zielgeraden konnte er nochmal einige Teilnehmer überholen.
Auch Lena-Sofie wusste Spannendes vom Bambinilauf (1km) zu berichten: Dort kam es beinahe zu einem Sturz: „Da gab es einen kleinen Hügel voller Kinder, die sind gestolpert. Aber sonst lief es eigentlich ganz gut.“ Glücklicherweise schaffte sie es heil ins Ziel und plant „auf jeden Fall“ den Start beim No-Limits-Lauf 2018. Ob sie genauso schnell wie ihr Bruder laufen wird? „Wenn sie vorher trainiert, dann vielleicht“, grinst Niklas. Druck macht sich in der Familie Körner jedoch niemand. „Ich laufe aus Spaß an der Freude und der Bewegung“, erklärt Sylvia Körner.
Eltern laufen mehrmals die Woche
Manuel Körner arbeitet bei Bosch in der IT, Sylvia ist Grundschullehrerin. Beides Berufe die nicht unbedingt mit viel Bewegung verbunden sind. Deshalb laufen Manuel und Sylvia mehrmals die Woche - und obwohl sich der Ehrgeiz bezüglich der Zielzeit in Grenzen hält, gibt es dennoch heimliche Wünsche: „40 Minuten wären schön - aber was es wird, wird’s“, erklärt Vater Manuel.
Die Gene sind gut. Großvater Willy, der während des Laufs auf die Kinder aufpasste, wird dieses Jahr 70, könnte aber glatt 20 Jahre jünger sein und läuft seit sieben Jahren beim Würzburger Firmenlauf mit. Mit dem Training nimmt er es nicht so ernst. Zwar läuft er stramme Zeiten, doch eigentlich habe er immer „nur gsoffe und viel gschafft“, erklärt er augenzwinkernd. Der Spaß steht für ihn im Vordergrund und auch wenn er am Sonntag nicht mit an den Start ging, fanden sich unter den Teilnehmern hunderte ähnlich Gesinnte.
Buntes Teilnehmerfeld im Hauptlauf
Als die Körners beim Hauptlauf (10km) schwitzten, erblickten die gut gelaunten Zuschauer im bunt gemischten Starterfeld Männer in Dirndln, Läufer mit Ghettoblastern auf der Schulter und einige Grüppchen, die eher gemütlich unterwegs waren und es den ambitionierteren Läufern erschwerten, den Rhythmus beim Überrunden zu halten. „Das ist dann schon schwierig vorbeizukommen aber es ist ja auch nur ein Spaßlauf“, so Manuel Körner. Und Spaß hatten alle an diesem Tag. Auf die Zeit hatte das Paar am Ende dann auch gar nicht mehr geachtet. Lena-Sofie hielt im Ziel den Traubenzucker für Mama und Papa bereit und dann ging es zum Lauf der Asse – als Zuschauer.
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