Geboren ist er am 15. Februar 1929 in Sommerhausen, wo der Vater eine Landwirtschaft betrieb. Da der Vater im Krieg kämpfte, musste sich Ludwig bereits mit zehn Jahren um seine Mutter, den kleinen Bruder und die Landwirtschaft kümmern. Mit 15 Jahren wurde auch er eingezogen und musste zwei Monate am Westwall zum Gräben ausheben, bis er wieder nach Hause konnte.
Am 23. Februar 1945 zerstörten Bomben sein Elternhaus in Sommerhausen, seine Mutter und sein kleiner Bruder wurden dabei getötet und Ludwig in den Trümmern verschüttet. Nach seiner Rettung wuchs der Vollwaise bei seiner Tante auf. Er machte sich auf die Suche nach einer Lehrstelle und absolvierte eine Schreinerlehre in Heidingsfeld, wo er auch nach seiner Ausbildung beschäftigt war. 1948 lernte er seine Frau kennen, die aus Ostpreußen stammte und im Jahr darauf heirateten die beiden und bekamen zwei Töchter.
Ludwig war immer ein arbeitsamer Mann, der auch in den schlechten Zeiten immer wieder Arbeit fand, wenn es in der Schreinerei nicht genügend zu tun war. Dann arbeitete er als Maurer oder auch als Tünchner. Viele Jahre hat er auch die Dreschmaschine in Sommerhausen geführt. Da sein Elternhaus zerstört war, hat er mit seiner Frau ein neues Haus aufgebaut.
Das Schicksal traf Ludwig nochmals besonders hart im Jahr 1961. Die gesamte Familie musste wegen Knollenblätterpilz-Vergiftung ins Krankenhaus. Seine Frau und seine jüngere, neunjährige Tochter starben. Er und die ältere Tochter Ingeborg überlebten und konnten nach fünf Wochen Krankenhausaufenthalt wieder nach Hause zurückkehren.
Zwei Jahre später heiratete Ludwig wieder, und aus dieser Ehe stammen ein Sohn und eine Tochter. Inzwischen arbeitete er bei der Firma Deppisch in Würzburg, wo er auch bis zu seiner Rente tätig war und seine zweite Frau führte eine Pension mit sieben Zimmern in Sommerhausen.
1969 hat Ludwig Kopperger mit einem neuen Projekt begonnen. In seiner Freizeit baute er mit viel Idealismus den Wildpark in Sommerhausen auf. Der Kampf mit den Behörden, und das Wissen, dass seine Kinder den Wildpark wegen der vielen Arbeit nicht weiterführen wollten, hat Kopperger veranlasst ihn zu verkaufen. Nachdem mehrere Kaufinteressierte abgesprungen waren, wurde er an die Mainfränkischen Werkstätten verkauft. Zwei Jahre lang hat Ludwig noch mitgearbeitet und die Menschen mit Behinderung eingearbeitet.
Das war dann auch die Zeit, als er begann, sich in Ochsenfurt ein Haus zu bauen. Er bedauert, dass er sein Schreiner-Hobby heute nicht mehr ausüben kann, da er nach zwei Schlaganfällen auf einem Auge blind ist. So beschäftigt er sich im Haus, fährt im Winter auf seinem Heimtrainer und im Sommer immer mit dem Fahrrad nach Sommerhausen. Freude hat er an kleineren Omnibusfahrten, wie nach Südtirol oder an den Gardasee, die er mit seiner Lebensgefährtin unternimmt.