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Würzburg: Deutschland als Struktur: Gerhard Launer zeigt in der Ausstellung "AeroArt" seine Luftfotografien

Würzburg

Deutschland als Struktur: Gerhard Launer zeigt in der Ausstellung "AeroArt" seine Luftfotografien

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    Gerhard Launer vor dem liebsten Bild seiner Ausstellung: Helgoland.
    Gerhard Launer vor dem liebsten Bild seiner Ausstellung: Helgoland. Foto: Joachim Fildhaut

    Wenn Fotografie Kunst sein kann, dann kann die Luftfotografie das auch. Wie weit die Bildschöpfung aus dem Flugzeug über das rein Dokumentarische hinausgeht und wie sie das tut, das zeigt der Würzburger Grafik-Designer Gerhard Launer in der VKU-Galerie Spitäle mit "AeroArt" auf 42 Abzügen von Digitalfotografien der letzten zehn Jahre.

    "Linien, Strukturen und auch Farben", so erzählt Launer, hätten ihn seit je fasziniert. Und diese formalen Kriterien arbeitet er dann auch aus seinen Motiven heraus, in erster Linie durch die Wahl des Ausschnitts. In seinem riesigen Archiv musste er nicht lange nach interessantem Ausgangsmaterial suchen: "Ich habe mir immer schon Bilder zur Seite gelegt, aus denen ich mal was machen wollte."

    Fast alle Exponate wurden gezielt für diese Ausstellung von der Ausgangsdatei erarbeitet. Linien und Strukturen steuerten so unterschiedliche Phänomene bei wie ein frisch angelegter Dreifachsportplatz und das Wattenmeer, Gerhard Launers Lieblingslandschaft.

    Besonderheit: zwölf Würzburger Nachtansichten

    Ein Special erwartet die Galeriebesucher auf der Empore. Die ist zwölf Würzburger Nachtansichten vorbehalten, wobei auch Postkartenmotive in einer so stark verfremdeten Atmosphäre erscheinen, dass sie zu dem glitzernden Geschmeide der Ringstraßen auf dem Heuchelhof passen. Wobei die Lichtverhältnisse natürlich nach der Technik fragen lassen. Zwei Werte: Bisweilen arbeitet man mit einer Lichtempfindlichkeit über 20.000 ASA, eine einzige Bilddatei aktueller Kameras kann 50 MB groß sein.

    Launers dezidiert künstlerische Fotografie an den Wänden wird von drei Bildschirmen ergänzt: einem knapp halbstündigen "Rundflug" über Deutschland, konventionelleren Würzburg-Ansichten und einer Arte-Reportage. Vitrinen bereichern die Ausstellung um eine winzige Auswahl Print-Veröffentlichungen, unter anderem lieferte Gerhard Launer dem "Stern" zwei Titelgeschichten.

    Zu bestaunen sind auch die analogen Kameras aus früheren Schaffensperioden. Die flogen neben dem Piloten, der sie vom Fliegersitz aus schaltete. Die richtige Perspektive musste er durch Manövrieren seiner Cessna finden. 52 Jahre lang arbeitete er in der Luft, seit zwei Jahren bleibt Launer am Boden. Die extremen Flieh- und Schwerkraftverhältnisse forderten ihren Tribut von der Gesundheit des Künstlerpiloten.

    Die Ausstellung "AeroArt" ist bis zum 20. Oktober dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr im VKU-Galerie Spitäle zu sehen.

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