Gewachsen über lange Jahre und zahlreiche gemeinsame Unternehmungen, verbindet die Biker der Harley-Friends Würzburg eine tiefe Freundschaft mit der Lebenshilfe Würzburg. Dennoch war der gemeinsame Trip am Wochenende auf fünfzehn Feuerstühlen nach Forchheim mit Besuch in einem Brauerei-Biergarten sowie einer Eisdiele in Schlüsselfeld auf der Rückfahrt für alle Beteiligten beinahe so aufregend wie beim ersten Mal.
Zuletzt waren Gelegenheiten für die beiderseits beliebten gemeinsamen Motorrad-Ausfahrten rar geworden. Letztmals starten hierzu die Motoren der heißen Öfen im Jahr 2019, bevor wegen der Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen keine Unternehmungen möglich waren. In dieser Zeit ruhte weitestgehend auch das Programm "Urlaub und Freizeit" der offenen Hilfen unter dem Dach der Lebenshilfe Würzburg.
Nervosität auf beiden Seiten
Insofern war die beiderseitige Nervosität am frühen Sonntagmorgen beim "Sammeln" zum Neustart auf dem Gelände der Christopherus-Schule in Würzburg durchaus verständlich. Während die coolen Biker der Harley-Friends ihrem Ruf alle Ehre machten, war unter den 15 Personen mit Beeinträchtigungen der Lebenshilfe und deren Angehörigen beim Treffpunkt leicht erhöhter Blutdruck festzustellen. Doch mit den Erfahrungen aus den bisherigen Unternehmungen konnten Harley-Friends-Sprecher Peter Fuchs und Holger Klüpfel, zuständiger Vertrauensmann der Lebenshilfe in Würzburg, die Gemüter besänftigen.
Doch als die Biker-Jacken angezogen, die Helme unter dem Arm geklemmt waren, Chef-Guide Wolfgang Imhof seine Instruktionen gegeben hatte und die Motoren starteten, waren alle Biker und alle Mitfahrer voll konzentriert. Endlich waren wieder die Vibrationen unter dem Hinter zu spüren und der Geruch von Benzin und Abgasen lag wieder in der Luft. Die freudestrahlenden Augen leuchteten durch die engen Visier-Öffnungen der Helme und ließen den riesigen Spaß vom Vergnügen auf den Zweirädern erahnen.
Eskortiert von zwei Begleitfahrzeugen für eventuelle Notfälle führte die von Chef-Guide Wolfgang Imhof gewählte Route über ausgewählte kurvenreiche Straßen nach Forchheim in den Hebendanz-Keller. Hier wartete in dem Kult-Lokal ein opulentes Mahl. Das Dessert, Espresso und Cappuccino nach der Mittagsrast wurden jedoch erst in einer Eisdiele in Schlüsselfeld serviert, bevor die Rückfahrt angetreten wurde.
Mehrtägige Fahrt geplant
Bei der Rückkehr am Ausgangspunkt der "Neustart-Ausfahrt" war die Freude groß unter allen Beteiligten. Gleichzeitig war damit auch schon die erwartungsvolle Vorfreude geweckt auf das nächste Jahr. Dann wollen sich die Biker der Harley-Friends als Beitrag zum Programm "Urlaub und Freizeit" wieder zur Verfügung stellen für eine mehrtägige Ausfahrt. Wie schon einmal vor einigen Jahren soll diese Tour im Juli 2024 voraussichtlich nach Westendorf im Brixental führen. Mit im Ablauf vorgesehen ist dabei ein Besuch des Harley-Treffens "Kitz On Wheels" in Kitzbühel sowie ein Empfang durch den dortigen Harley-Club.
Die Vorbereitungen für eine derartige Unternehmung bedürfen freilich intensiver Organisation. Vor allem sind Biker in ausreichender Zahl erforderlich. Um möglichst vielen Menschen mit Beeinträchtigungen der Lebenshilfe Würzburg die Teilnahme an der "Alpen-Tour 2024" zu ermöglichen, bittet Harley-Friend-Sprecher Peter Fuchs schon jetzt um Kontaktaufnahme von potenziellen Interessenten per Mail an: peterfuchs2@gmx.de
