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Güntersleben: Die Johanniter heben die Kindergarten-Gebühren nochmals kräftig an

Güntersleben

Die Johanniter heben die Kindergarten-Gebühren nochmals kräftig an

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    Die Kindergarten-Gebühren werden nochmals kräftig angehoben. Erst 2022 waren sie gestiegen.
    Die Kindergarten-Gebühren werden nochmals kräftig angehoben. Erst 2022 waren sie gestiegen. Foto: Christian Ammon

    Kaum eine Gemeinde kommt derzeit umhin, die Gebühren in den Kindergärten anzuheben. Dass dies notwendig ist, blieb auch bei der jüngst beschlossenen Anhebung im Günterslebener Rat unstrittig. Eine rege Diskussion entwickelte sich jedoch zur Abschaffung des Geschwisterrabatts. Erst beim zweiten Anlauf bekam diese eine Mehrheit. Mit dem Kompromissvorschlag von UBG-Sprecher Tobias Mack, diese erst ein Jahr später umzusetzen, konnte sich die Mehrheit des Rats doch noch damit anfreunden. Die Grundlage bildete eine Vorlage des Trägers, der Johanniter Unfallhilfe.

    Zuvor hatte die SPD-Ratsfraktion mit einem eigenen Antrag die Notwendigkeit infrage gestellt, die Unterstützung für Familien mit mehreren Kindern zu streichen. Die Günterslebener Sozialdemokraten sehen eine "massive Überbeanspruchung von Familien mit vielen Kindern", wie es Doris Haslach-Götz formulierte. Außerdem wollten die Sozialdemokraten die bereits im Vorjahr für den Schülerhort beschlossene Streichung des Rabatts wieder zurücknehmen. Schon bei drei Kindern beliefen sich – ohne Rabatt - die zusätzlichen Kosten auf 100 Euro, rechnete sie vor. Kinderreiche Familien würden demnach übermäßig belastet. Dabei leisteten diese Familien einen besonderen Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft.

    Die Johanniter reagieren mit der Anhebung auf ein wachsendes Defizit in den fünf Betreuungseinrichtungen. Die Jahresrechnung für 2023 wies das höchste Defizit seit der Übernahme der zuvor kommunalen Einrichtungen im September 2019 aus. In der Mai-Sitzung beschloss der Rat, die Finanzierungslücke in Höhe von 177.000 Euro zu übernehmen. Es gab jedoch eine Reihe kritischer Zwischenfragen. Eine Begründung für die von ihr vorgeschlagene Abschaffung des Geschwisterrabatts wollten die Johanniter auf Nachfrage dieser Redaktion nicht abgeben. Das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz des Freistaats (BayKiBiG) sieht keine Förderung für Geschwister vor.

    Bei insgesamt 320 Kindern, die derzeit eine der Betreuungseinrichtungen für Kinder oder Schüler in Güntersleben besuchen, ergeben sich Mehreinnahmen von 77.000 Euro. Außerdem beschloss der Gemeinderat, die Ferienbetreuung, die bisher im Hort stattfand, zu streichen. Dort gebe es in der Ferienzeit wegen des weiterlaufenden Hortbetriebs nicht ausreichend freie Plätze, wusste Bürgermeister Michael Freudenberger. Auch hierfür gibt es keine staatliche Förderung.

    Der Bürgermeister verwies auf die wirtschaftlichen Zwänge, unter denen der Träger, aber auch die Gemeinde stehen. Geringere Einnahmen führten zu einem höheren Defizit, für das am Ende wiederum die Gemeinde aufkommen müsse. Die Gebühren bewegten sich im Vergleich zu anderen Landkreis-Gemeinden in einem vertretbaren Bereich. Auch bekämen Arbeitnehmer heute mehr Geld als vor dem Beginn der Inflation. "Dann ist es nicht sehr unmoralisch, was wir tun", sagte er. Entscheidend sei, dass das Kind weiterhin "gut und vernünftig untergebracht ist" und die Eltern mit gutem Gewissen arbeiten gehen könnten.

    Mit der Anhebung der Gebühren um 20 Euro im Monat zahlen Eltern für fünf bis sechs Stunden Betreuung ab September in der Kinderkrippe 224 Euro im Monat, im Kindergarten 157 Euro, im Waldkindergarten 175 Euro und im Schülerhort 140 Euro. Seit 2019 unterstützt der Freistaat die Betreuung im Kindergarten mit einem Zuschuss von 100 Euro. Schon 2022 stiegen die Gebühren. Familien wurden damit um 15 Euro für den Kindergarten beziehungsweise zehn Euro für einen Krippenplatz zusätzlich belastet.

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