Mit dem Aufruf, die Innenrenovierung der Pfarrkirche St. Michael nach fast 50 Jahren endlich zu beginnen, endete der Vortrag „Die Kirche, die Kirchheim seinen Namen gab“. Statische Schäden gefährden nach Ansicht von Edgar Berthold, dem Vorsitzenden des Historischen Vereins Kirchheim, zunehmend die bedeutenden, in den 1790er Jahren entstandenen Stukkaturen von Materno Bossi (1739-1802). „Noch ist es möglich, mit verhältnismäßig geringen Mitteln eine Verschlechterung des Zustandes zu verhindern“, betonte er vor über 50 Zuhörern im Kirchheimer Pfarrheim.
Der Vortrag bildete den Auftakt einer vierteiligen Vortragsreihe, die erstmals von der Zukunftswerkstatt Kirchheim-Gaubüttelbrunn in Kooperation mit der Volkshochschule Würzburg organisiert wird. Berthold wies anhand alter und aktueller Fotografien, Bauplänen und Grundrissen und durch technische Analyse des bestehenden Baukörpers nach, dass es mehrere Vorgängerbauten gegeben haben muss.
Vermutlich fanden Reste eines steinernen Kirchenbaus um 1600 Eingang in die heute noch existierende Fassade der Pfarrkirche, die zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand. Auch die Baugeschichte des Kirchturmes, der 1701 aufgestockt wurde, deutet darauf hin, dass bereits um 1250 ein Vorgängerbau vorhanden war. Die Tatsache, dass der Grundriss der heutigen Kirche vom rechten Winkel abweicht, lässt sogar Spekulationen auf eine Kirche in Holzbauweise zu, die möglicherweise schon vor 1000 existierte. Ein Vergleich mit einer ähnlich alten Kirche im benachbarten Essfeld stützt diese Möglichkeit.
Am 15. Januar behandelt Diplom-Ingenieur Rainer Fuchs aus Winterhausen „Möglichkeiten der Gebäudedämmung in Theorie und Praxis“, am 29. Januar referiert Dr. Verena Spinnler über deutsche Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg und am 21. Februar endet die Reihe mit der Heilpraktikerin Birgit Bringemeier aus Reichenberg über die „homöopathische Notfallapotheke“.