Politiker, Sportler, Künstler und Unternehmer: Ihr Leben und Wirken hat den Bezirk geprägt. Von einigen Persönlichkeiten aus Unterfranken mussten wir uns in diesem Jahr verabschieden. Eine Übersicht:

Anton Strohofer
So groß wie das Lebenswerk ist, so groß war die Bestürzung, als die Nachricht vom Tod des 78-Jährigen die Runde machte. Der Bürgermeister von Geiselwind (Lkr. Kitzingen), Ernst Nickel, zeigte sich am Tag danach noch sichtlich betroffen: Der Gründer eines Autohofes sei „ein Visionär“ gewesen. Einer, der Entwicklungen vorausahnen und so „ein Imperium“ aufbauen konnte. Zeitlebens nahm Strohofer für sich in Anspruch, „ein Unternehmer und kein Unterlasser“ zu sein. Das Ergebnis sieht man an der A3, Ausfahrt 76, Geiselwind.
Karlheinz Heinzmann

Der Unternehmer, Träger des Bundesverdienstkreuzes und begeisterte Flieger ist im Alter von 76 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Würzburg gestorben. 1970 legte er als 29-Jähriger in einer ehemaligen Kellerei mit einem Ein-Mann-Betrieb den Grundstein für die heutige Heinzmann-Gruppe. Für herausragende Verdienste um die brandenburgische Wirtschaft wurde ihm 2004 das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Elisabeth Schäfer

Die CSU-Politikerin ist im Alter von 61 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreis ihrer Familie gestorben. Besonders wichtig war ihr die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt und die Umsetzung der Barrierefreiheit bei Bauvorhaben der Gemeinden und des Landkreises Würzburg. Für ihren sozialen Einsatz erhielt Schäfer die Ehrung „Partner der Jugend“ des Kreisjugendrings.
Jan Peter Kranig

Sein Beruf war Grafiker, seine Berufung Künstler. Der Lohrer aus Partenstein (Lkr. Main-Spessart) wurde 63 Jahre alt. Jan Peter Kranig war Mitglied der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens (VKU) und einer der renommiertesten Künstler der Region. Seine künstlerische Heimat gefunden hatte er in der Künstlergruppe SpessArt, die er 1984 mit aus der Taufe gehoben hatte und in der er unermüdlich tätig war – über die jährliche Gruppenausstellung hinaus. Er war auch Mitbegründer des Kunst- und Kulturvereins (1988 bis 2015), nach dessen Auflösung er sich für die Kunstinitiative Lohr engagierte.
Gundram Gehrsitz

Völlig überraschend ist der ehrenamtliche Bürgermeister von Himmelstadt (Lkr. Main-Spessart), Gundram Gehrsitz im Alter von 66 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Der nach 42 Dienstjahren 2012 pensionierte Polizeihauptkommissar gehörte dem Gemeinderat seit 2002 als zweiter Bürgermeister an. Der bei den 1650 Einwohnern beliebte Gehrsitz war in vielen Vereinen engagiert. Jahrzehntelang arbeitete er im Vorstand von Johanniszweigverein und Winzerverein mit, war außerdem unter anderem lange aktiver Sänger gewesen.
Theo Gärtner

Der Gössenheimer Bürgermeister, der nach einem Fahrradunfall vor knapp zwei Jahren im Wachkoma lag, starb im April. Theo Gärtner hatte sich in den Jahren 1978 bis 1990 erstmals als Gemeinderat in der Kommunalpolitik seiner Heimatgemeinde im Landkreis Main-Spessart engagiert. 2002 wieder in den Gemeinderat gewählt, wurde der Polizeibeamte gleich stellvertretender und 2008 erster Bürgermeister. Das Amt bekleidete er bis zu seinem Tod im Alter von 67 Jahren, auch wenn in den vergangenen zwei Jahren sein Stellvertreter Erich Fenn die Amtsgeschäfte führte.
Manfred Stamm

Ein Zettel auf seinem Schreibtisch sagt viel über den Menschen Manfred Stamm und seinen Antrieb. Der Satz darauf stammt von Reformator Ulrich Zwingli: „Tut um Gottes Willen etwas Tapferes!“ Ein Satz, der neben Fotos aus seinem Leben auch das Sterbebild Stamms ziert. Der zweite Bürgermeister von Marktheidenfeld (Lkr. Main-Spessart), im Alter von 62 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben, war ein tapferer Mensch – im besten Sinne. Mit 28 Jahren wurde Stamm erstmals in den Stadtrat gewählt, dem er 34 Jahre angehörte. Damit war er der dienstälteste in diesem Gremium.
Erich Schmitt

Er war ein klassischer Torjäger – bullig, kopfballstark, ein Erfolgsgarant seiner Fußballmannschaft: Erich Schmitt, der seine erfolgreichste Zeit beim damaligen Zweitligisten FV 04 Würzburg und später beim SV Heidingsfeld hatte, ist im Alter von 64 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. In 83 Zweitligaspielen erzielte Schmitt 20 Tore, darunter einen Doppelpack am 21. April 1978 beim glatten 4:0-Heimsieg der „Blauen“ im Derby gegen die Würzburger Kickers. 1981 eröffnete Schmitt mit seiner Frau Angelika ein Sportgeschäft, das er aus gesundheitlichen Gründen vor Jahren aufgegeben hat.
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