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ERLABRUNN: Die Wiederbelebung des Weckesser-Hauses

ERLABRUNN

Die Wiederbelebung des Weckesser-Hauses

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    Besichtigung: Obwohl sich das betagte Gemäuer insgesamt nicht in einem schmucken Zustand präsentiert, beeindruckte bei der Besichtigung des Weckesser-Hauses in Erlabrunn die Räte unter anderem dessen Innenhof.
    Besichtigung: Obwohl sich das betagte Gemäuer insgesamt nicht in einem schmucken Zustand präsentiert, beeindruckte bei der Besichtigung des Weckesser-Hauses in Erlabrunn die Räte unter anderem dessen Innenhof.

    Es ist ein Einzeldenkmal, das so genannte Weckesser-Haus in Erlabrunn. Warum das Landesamt für Denkmalpflege dies so entschieden hat, davon konnten sich die Erlabrunner Ratsmitglieder bei einer Begehung mit Architekt Sebastian Baumeister (Margetshöchheim) überzeugen und dabei den momentanen Zustand des Areals in Augenschein nehmen. Ob das Ensemble zu Wohnzwecken oder als „Bürgerhof“ genutzt wird soll sich abzeichnen, wenn die Fördermöglichkeiten einer Instandsetzung vorliegen.

    Obwohl sich das betagte Gemäuer insgesamt nicht unbedingt in einem schmucken Zustand präsentierte, beeindruckten vor allem der Innenhof, die Scheune und ein Gewölbekeller des einzigartigen Kleinods im Herzen Erlabrunns.

    Im Februar dieses Jahres hatte Architekt Sebastian Baumeister eine umfassende Bestandserfassung präsentiert. Im Anschluss daran forderte der Gemeinderat eine Nutzungsstudie mit verschiedenen Varianten und entsprechenden Kostenschätzungen. Diesen Vorgaben entsprach der Architekt nun, indem er drei verschiedenen Varianten präsentierte – samt Kostenschätzungen.

    „Ein Bürgerhof wäre die logische Fortsetzung der Dorferneuerung.“

    Thomas Benkert Bürgermeister

    Eine künftige Nutzung des Anwesens zu Wohnzwecken erscheint dem Planer in der abschließenden Beurteilung demnach als am wenigsten rentabel. Der erforderlichen Investitionssumme stehen relativ niedrige Mieteinnahmen gegenüber.

    Als erste Nutzungsvariante ging Baumeister von einer minimalen Wohnnutzung lediglich im Obergeschoss aus. Samt einer statischen Sicherung der Scheune geht Baumeister hierbei von Kosten von 493 000 Euro aus. Eine intensivierte Wohnnutzung als Zweifamilienhaus bei Umbau von Obergeschoss und Dachgeschoss macht Investitionen vom 685 500 Euro erforderlich.

    Teuerste Variante wäre die Nutzung des Areals als so genannter „Bürgerhof“. Das gesamte Anwesen könnte nach der Sanierung hierbei zu verschiedensten Möglichkeiten der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. „Einen extrem hohen Mehrwert für die Bevölkerung und die Dorfentwicklung“, sieht Baumeister, „durch diese Form der Wiederbelebung des Ensembles“.

    In diesem Zusammenhang geht der Architekt von einer Verlegung der Gemeindeverwaltung vom derzeitigen Rathaus ins Weckesser-Haus aus. Ein Sitzungssaal könnte im Dachgeschoss entstehen. Um das Gebäude barrierefrei zu erschließen wäre im Innenhof ein Anbau notwendig für einen Aufzug. Neben der Nutzung des Gebäudes als Bürgertreff und durch ein Vereinszimmer schwärmte Baumeister von der Nutzung des Innenhofs als Veranstaltungshof sowie der Scheune als unbeheizte Kulturscheune.

    Darüber hinaus stellt sich der Architekt einen flachen Anbau an das bestehende Wohngebäude vor, der als „Forum“ für touristische Zwecke dienen könnte. Ergänzt durch öffentliche Toiletten an den bestehenden kleinen seitlichen Schuppen wäre eine vielfältige Nutzung von Innenhof und Scheune möglich.

    Unangetastet bliebe bei allen drei Varianten der Gewölbekeller. Dieser sollte lediglich durch „minimalen Aufwand zivilisiert werden und weitestgehend in seinem derzeit Zustand erhalten bleiben“, so Baumeister.

    Von Kosten von 1 295 500 Euro geht Baumeister hierfür aus. Trotz dieser beachtlichen Investitionskosten schien die Nutzungsvariante des gesamten Areals als Bürger- und Veranstaltungshof mit Gemeindeverwaltung und Ratssaal positiven Eindruck auf den Gemeinderat gemacht zu haben. Und für Bürgermeister Thomas Benkert wäre eine Nutzungsvariante als„Bürgerhof, die logische Fortsetzung der Dorferneuerung“. Allerdings wünscht sich das Ortsoberhaupt „zur Umsetzung die breite Rückendeckung der Bevölkerung“, wie er betonte.

    Als weitere Diskussionsgrundlage gilt es nun Fördermöglichkeiten in Erfahrung zu bringen.

    Das Weckesser-Haus

    1734: Im Buntsandsteinfarbenen Eingangsportal des Weckesser- Hauses in Erlabrunn steht die Jahreszahl 1734.

    1803: Der Wegaltar in der Einfriedungsmauer geht auf das Jahr 1803 zurück. 2002: Das Anwesen wurde im Jahr 2002 von der Gemeinde gekauft.

    2011: Einen Bürgerantrag, das Anwesen nicht wieder zu verkaufen, gab es im Jahr 2011. Zwischenzeitlich wurde das Anwesen vom Landesamt für Denkmalpflege in die Denkmalliste aufgenommen.

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