Wechsel an der Spitze der Würzburger Staatsanwaltschaft: Nach 40 Jahren im Staatsdienst geht Burkhard Pöpperl zum Monatsende in Ruhestand. Ihm folgt Frank Gosselke, der bereits lange in Würzburg als Staatsanwalt tätig war.
Markante Prozesse
Pöpperl hatte seine Karriere 1984 in Schweinfurt begonnen, war Gruppenleiter bei der Staatsanwaltschaft Würzburg und Vorsitzender Richter in beiden Landgerichten. Seit dem 1. Februar 2018 war er Chef der größten Staatsanwaltschaft im Bezirk der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg.
Als Vizepräsident des Landgerichts Würzburg leitete er die Schwurgerichtskammer, die im Oktober 2014 den Würzburger Autobahnschützen zu zehneinhalb Jahren Freiheitsstrafe verurteilte. In seine Amtszeit als Chef der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft fiel im Mai 2015 der Mord an der schwangeren Rebecca W., der unter Pöpperls Federführung aufgeklärt werden konnte. Bundesweite Aufmerksamkeit erregten 2017 auch die erfolgreichen Cold-Case-Ermittlungen zu einer Vergewaltigung und einem versuchten Mord am "Hasenkopf" bei Aschaffenburg aus dem Januar 1988.
Frank Gosselke wird Nachfolger
Mit Wirkung zum 16. Januar 2021 folgt ihm Frank Gosselke, bisher der Stellvertreter des Generalstaatsanwalts in Bamberg. Sein Chef Thomas Janovsky sagt: "Mit Frank Gosselke übernimmt ein sehr engagierter Strafverfolger die Leitung der Staatsanwaltschaft Würzburg, der aufgrund seines hohen juristischen Sachverstandes in Justizkreisen und bei den Ermittlungsbehörden großes Ansehen genießt."
Der gebürtige Würzburger kehrt in die Stadt zurück, in der 1994 seine Karriere begann. Er leitet künftig die größte Staatsanwaltschaft im Bezirk der Generalstaatanwaltschaft Bamberg. Sie hat vier Abteilungen, darunter eine für Wirtschaftsstrafsachen, die für den gesamten Regierungsbezirk Unterfranken zuständig ist. Sie ist eine von acht Schwerpunkt-Staatsanwaltschaften für Wirtschafts- und Steuerstrafsachen in Bayern. Hier arbeiten derzeit 77 Mitarbeiter, davon 30 Staatsanwälte.