Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Doppelbett im Wachhäuschen

WÜRZBURG

Doppelbett im Wachhäuschen

    • |
    • |
    Familie Sbroja hat aus einem Torhaus in Würzburg ein kleines Gästehaus gemacht: Das „Main-Torhaus“. Das Mariannhill-Kloster ist in Sichtweite.
    Familie Sbroja hat aus einem Torhaus in Würzburg ein kleines Gästehaus gemacht: Das „Main-Torhaus“. Das Mariannhill-Kloster ist in Sichtweite. Foto: Marcus Meier

    Was tun, wenn regelmäßig die Eltern aus dem fernen Berlin zu Besuch kommen? Oder Freunde aus Hamburg auf ein Wochenende in Würzburg vorbeischauen? Immer die eigene Wohnung zurecht rücken? Oder doch ein Hotel in der Stadtmitte empfehlen? Alles nicht optimal, da waren sich Dajana Sbroja und ihr Mann Stefan einig. Die ziemlich einmalige Lösung lag hundert Meter Luftlinie von ihrer Wohnung im Würzburger Mönchbergpark entfernt: das „Main-Torhaus“. Das Managen des kleinen Gästehauses ist mittlerweile zum neuen Lieblingshobby der Familie geworden.

    Seit sechs Jahren wohnen die Sbrojas über den Dächern von Würzburg im Mönchbergpark, auf dem Areal des ehemaligen US-Militärhospitals. In der 1937 erbauten Klinik im Frauenland waren nach der Kernsanierung 2009 gegenüber des Mariannhill-Klosters über 200 Eigentumswohnungen entstanden. „Eigentlich war der Erwerb ein Zufallsding“, erinnert sich die 34-Jährige, die als gelernte Krankenschwester hauptberuflich in der ambulanten Pflege aktiv ist. Ihre Eltern aus dem Großraum Berlin waren bei Würzburg-Besuchen regelmäßig an dem ehemaligen „schnuckeligen“ Wachhäuschen vorbeigefahren. Als sie die junge Familie Anfang 2013 erneut besuchen, ist das zwischenzeitlich eingezogene italienische Bistro aus dem kleinen Haus am Haupteingang des Mönchbergparks schon wieder ausgezogen.

    Dann ging es schnell: „Das Häuschen stand tatsächlich leer, und wir haben kurzerhand zugeschlagen“, erinnert sich die Betreiberin. Sbrojas Mutter kaufte das kleine Gebäude und sicherte sich so ein Schmuckkästchen. Tochter Dajana baute das einige Zeit gastronomisch genutzte Gebäude zum wohl kleinsten Gästehaus Würzburgs um: 25 Quadratmeter mit Doppelbett im Schlafraum, kleiner Küche und Bad.

    Ab Oktober 2013 machte sich die Familie auf die Suche nach Übernachtungsinteressenten. „Anfangs haben wir bei den Nachbarn im Mönchbergpark einige Flyer verteilt“, erzählt die Hobby-Hotelbetreiberin. „Seitdem läuft es durch die positive Mund-zu-Mund-Propaganda wie von selbst.“ Am meisten Spaß mache ihr, dass sie durch das Gästehaus ganz viele Nachbarn des sonst eher unübersichtlichen Mönchbergparks kennenlernt. „Wir würden gerne wieder was reservieren“, melden sich manche Bewohner inzwischen regelmäßig, sobald Freunde oder Verwandte im Anmarsch sind. „Bei uns ist es einfach viel persönlicher als im großen Hotel“, sagt Dajana Sbroja.

    Die Einträge im Gästebuch sind entsprechend: „Wir fühlen uns in Ihrem gemütlichen Gästehäuschen immer sehr wohl“, lobt ein Ehepaar. „Klein aber fein. Eine außergewöhnliche und angenehme Übernachtungsmöglichkeit“, steht da. „Tolle Unterkunft! Wir kommen bestimmt wieder!“, heißt es ein paar Seiten weiter.

    „Niemals hätte ich gedacht, dass wir so viele Gäste von Nachbarn aus dem Mönchbergpark haben“, freut sich die 34-jährige „Chefin“ über die Belegungszahlen der vergangenen knapp drei Jahre. Auf Hotelportalen sucht man das „Main-Torhaus“ übrigens vergeblich. Und das ist durchaus gewollt: „Wir hoffen, dass es so entspannt und gemütlich mit vielen netten Gästen weitergeht“, sagt Dajana Sbroja.

    Die häufigste Frage der Neuankömmlinge bezieht sich auf das zweite kleine Wachhäuschen gegenüber des „Main-Torhauses“. „Wer wohnt denn da drüben?“, ist die erste Frage neuer Gäste. Die enttäuschende Antwort: Das Nachbarhäuschen ist unbewohnt und dient lediglich als Strom- und Technikraum der Wohnanlage.

    Beim Reservierungen Abstimmen, Bettwäsche und Handtücher Wechseln, Gästehaus Reinigen und Rechnungen Schreiben hat die „Main-Torhaus“-Betreiberin inzwischen tatkräftige Unterstützung durch ihren vierjährigen Sohn Paul: Er übernimmt den verantwortungsvollen Job der Schlüsselübergabe an die Gäste am Eingang des „Main-Torhauses“.

    Und noch etwas ist bemerkenswert: „Parkplätze vor dem Haus“ ist beim „Main-Torhaus“ alles andere als eine Floskel. Zwischen dem Fenster des Gästehauses und der Markierung der beiden Parkplätze liegen handgemessene 14,5 Zentimeter.

    Kontakt:

    Main-Torhaus am Mönchbergpark, Mariannhillstraße 2d, 97074 Würzburg

    Tel. 01520 7362963, Infos im Internet unter www.main-torhaus.de

    mail@main-torhaus.de

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden