Für ein dauerhaftes Gedenken an den im Juni dieses Jahres verstorbenen Altbundeskanzler Helmut Kohl sprach sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung aus. Der umgangssprachlich in der Bevölkerung als so genannte „Roter Platz“ bezeichnete Dorfplatz wird künftig nach dem verstorbenen Altbundeskanzler in „Dr.-Helmut-Kohl-Platz“ benannt sein. Diesem von der CSU/FWG-Fraktion eingereichten Vorschlag schloss sich das Gremium bei 8:2 Stimmen an.
Über den mehrheitlich verabschiedeten Beschluss hinaus hatte Thomas Rützel (FW/UWG) die Benennung einer Straße in dem derzeit in der Erschließung befindlichen Neubaugebiet „Point“ vorgeschlagen. Seinen Vorschlag begründete Rützel damit, dass die neue Erschließungsstraße parallel verläuft zur Adam-Stegerwald-Straße. Stegerwald war im Nachkriegsdeutschland im Anschluss an die Nazi-Diktatur Mitbegründer der christlichen Gewerkschaften in Deutschland und der CSU (Christlich Sozialen Union) in Bayern.
Kohl sprach 1985 auf Platz
Für die CSU/FWG-Fraktion hingegen schien die Benennung des Dorfplatzes nach dem Altbundeskanzler sinnvoll, da Kohl persönlich dort bei einem Besuch im Jahr 1985 an Greußenheims Bevölkerung gesprochen hatte. Durch familiäre Banden hatte Kohl in seiner Kindheit insbesondere die Ferientage dort verbracht. Auch noch während seiner Amtszeit pflegte der damalige Bundeskanzler den Kontakt zu Familienangehörigen in Greußenheim.
Nach übereinstimmender Auffassung hielt die Fraktion der Bürgermitte Greußenheim (BMG) ein Symbol oder eine Widmung des Gedenkens grundsätzlich für angebracht, ohne die Benennung einer Straße oder eines Platzes zu favorisieren. Wegen der Neutralität der Benennung des Dorfplatzes schloss sich die BMG dem CSU/FWG-Vorschlag an. Die Umbenennung des Dorfplatzes ohne direkt angrenzende Anwesen ist somit für Adressenänderungen nicht von Bedeutung.