Mit einer Mischung aus Musik, Gesang, Theaterspiel, vielen Dank- und Lobreden wurde am Dienstag Realschuldirektor Heinz Zech in der Viktor-von-Scheffel-Realschule nach fünfjähriger Amtszeit verabschiedet. „Oh Schreck, der Scheff(el) geht weg“, stellten die Theaterspieler fest und wiesen auf ein Bild, von dem der Schöpfer des Biedermeiers, Scheffel, entfernt worden war. „Es hätten ein paar Jahre mehr sein können“, bedauerte Personalratsvorsitzender Michael Kolb und überreichte ein Bild vom Lehrerkollegium.
Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Oberfranken, Johannes Koller, erinnerte an Archimedes, der als bedeutendster Mathematiker der Antike gelte. „Herr Realschuldirektor Heinz Zech ist natürlich auch ein bedeutender Mathematiker und Physiker, gilt aber als einer der bedeutendsten Schulleiter der Neuzeit in Oberfranken“, lobte er. „Heinz Zech war in den vergangenen Jahren im sozialen und menschlichen Bereich der archimedische Punkt der Viktor-von-Scheffel-Realschule“, so Koller. „Er strahlte jederzeit große Ruhe und Souveränität aus und sorgte oft schon im Vorfeld dafür, dass Konflikte gar nicht erst entstehen konnten.“
Humorvoll und souverän
Als Freund junger Menschen bezeichnete Landrat Christian Meißner den scheidenden Schulleiter und überreichte ihm einen Landkreiswimpel. Er kündigte an, dass der Landkreis in den nächsten Jahren umfangreiche Sanierungsarbeiten vornehmen werde. Die Stellvertreter des Schulleiters, Monika Greßmann und Matthias Welsch, hoben hervor: „Auf ihn konnten wir uns verlassen.“ Humorvoll und souverän habe Heinz Zech stets im Lehrerkollegium vermittelt. Seine Neigung zum Fußball und zur Musik könne er jetzt in vollen Zügen genießen. Als zukünftigen Schulleiter stellten sie Peter Gerhardt, 1. Konrektor der Staatlichen Realschule Neustadt bei Coburg, vor. Elternbeiratsvorsitzender Jochen Pfeiffer bescheinigte Heinz Zech, dass er die Sorgen und Pro-bleme der Eltern verstanden habe.
„Nach meinen Erfahrungen ist die beste Position nie genau in der Mitte, sondern etwas näher an den Lehrern und noch näher an den Schülern.“
Heinz Zech, Realschuldirektor
Heinz Zech betonte in seiner Abschiedsrede: „Dort, wo Menschen mit Menschen arbeiten, muss es menschlich zugehen.
“ Das bedeute, eine humane Schule, ein fruchtbares Miteinander der ganzen Schulfamilie mit Schülern, Eltern und Lehrern zu erreichen. Als Schulleiter bewege man sich in einem Dreieck aus Schülern, Eltern und Lehrern, umrahmt von den Randbedingungen wie Behörden und Landratsamt. „Nach meinen Erfahrungen ist die beste Position nie genau in der Mitte, sondern etwas näher an den Lehrern und noch näher an den Schülern.“
Nach seiner Meinung habe der Schulleiter nur minimale Möglichkeiten, etwas alleine umzusetzen. Erfolge seien immer die Erfolge von Schülerinnen und Schülern und ihrer Lehrerinnen und Lehrer. Die Realschule Bad Staffelstein sei auf einem sehr, sehr guten Weg. „Seit drei Jahren haben hundert Prozent die Abschlussprüfungen bestanden. Bei den Leistungen in den unteren Klassen liegen wir mit 98 Prozent bei Erreichung des Klassenziels im Landesvergleich ganz oben“, betonte Zech, der nach 39,5 Dienstjahren, sechs Schulen und neun Chefs in die Altersteilzeit geht, die am 1. August mit der Freistellungsphase beginnt.
Die Verabschiedung gestaltete der Chor unter der Leitung von Wolfgang Haßler, die Lehrerband, die Theatergruppe unter der Leitung von Gabriele Kroemer und David Neuhardt am Keyboard. Knapp 20 Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer wirkten im Hintergrund.
Vita 1973 machte der 63-Jährige Abitur am Meranier-Gymnasium in Lichtenfels und studierte Mathematik und Physik in Erlangen. Stationen als Studienreferendar waren München und Forchheim. 1979 wurde er an die Realschule Coburg II gesandt und unterrichtete dort 20 Jahre in den Fächern Mathematik, Physik und Informatik. 2001 kam er als zweiter Konrektor an die Realschule Bad Staffelstein und rückte dort 2006 zum Konrektor auf. Zum neuen Schuljahr wurde er Schulleiter an der Realschule Kronach und wechselte 2012 zurück an die Viktor-von-Scheffel-Realschule Bad Staffelstein.