Die Neuanlage eines Steinbruchs "Altenberg" lag dem Eibelstadter Stadtrat zur Beratung vor; Ergebnis ist eine Zustimmung. Beantragt ist nun, auf der Hochfläche des Eibelstadter Altenbergs auf einer Fläche von 2,8 Hektar Muschelkalk abzugraben. Ergänzend zu den Vorberatungen im Bauausschuss hatte vor allem Grünen-Fraktionssprecherin Katharina Brandl im Stadtrat noch einmal ihre "Sorge um das Wasser da oben" artikuliert. Sie beharrte darauf, dass intensiv geprüft werden müsse, ob der Steinbruch Auswirkungen auf die nahe Wasserschutzzone III "Altenberg Steige" haben könnte, und damit auch auf die Neuanpflanzungen der Stadt im Eichholz. Ein entsprechender Hinweis an die Fachbehörden wurde im Beschluss formuliert.
Die Zustimmung der Fachbehörden zum neuen Steinbruch hatten zwar alle Fraktionen vorausgesetzt, damit das städtische Einverständnis Bestand hat – Brandl aber fand, dass nicht viel Platz zwischen Steinbruch und Schutzzone sei und betonte mit Blick auf die prüfenden Behörden: "Wir müssen uns darauf verlassen können". Grundsätzlich sei es richtig, Muschelkalk zu fördern, hatte Brandl im Bauausschuss erklärt.

Voruntersuchungen: Bis zu vier Meter hohe Schicht "hochwertigen" Muschelkalks vorhanden
Das Vorhabengebiet für den neuen Steinbruch liegt nahe der Gemarkungsgrenze zu Sommerhausen, tangiert jedoch keine Siedlungen, wie Bürgermeister Markus Schenk bei der Vorstellung betont hatte. Erschlossen werden soll es über die Kreisstraße WÜ16 Sommerhausen-Erlach und die abzweigenden, geschotterten Flurwege.
Westlich des geplanten Steinbruchs, zur Hangkante hin, schließt sich ein altes Steinbruchgebiet an, das als Biotop kartiert ist. Im Norden liegt ein Vorranggebiet für Muschelkalkabbau. Östlich grenzt das Eibelstadter Eichholz an die Aufforstungsfläche der Stadt an. Das Zone III-Wasserschutzgebiet "Altenberg Steige" (weitere Schutzzone) und die Quelle "Kalte Else" sind benachbart.

Die Voruntersuchungen hätten ergeben, dass eine bis zu vier Meter hohe Schicht "hochwertigen" Muschelkalks vorhanden sei, die bei vier Meter Abraum nicht allzu tief liegt. Die Folgenutzung ist mit 80 Prozent Landwirtschaft und 20 Prozent Biotop im östlichen Bereich der Abbaufläche beantragt. Notwendige Auffüllungen sollen mit unbelastetem Material der Kategorie Z0 erfolgen.
Zustimmung zum Steinbruch – mit zwei Gegenstimmen
Kurz diskutiert worden war im Stadtrat folgender Vorschlag: Die am Zufahrtsweg liegende Biotopfläche, die nach der vorgelegten Planung eines Fachbüros zuletzt angelegt werden soll, könnte auch gleich nach Abschluss des ersten Abbaufelds angelegt werden. Laut Jochen Kunkel (FDP) würde damit ein Vorteil von ein paar Jahren für den Naturschutz erreicht. Mathias Herrmann (SPD) hielt dagegen, dass das Biotop dann aber vom weiteren Steinbruchsverkehr stark tangiert würde, und andererseits der Biotop-Verbund mit dem Eichholz sicher sinnvoll sei. Auch hier ist die Einschätzung der Experten gefragt.
Vorbehaltlich der Zustimmung bzw. Auflagen der Wasserwirtschafts-, Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden entspricht das Vorhaben nach Einschätzung der Stadtverwaltung dem aktuellen Sachstand nach den Erfordernissen der Raumordnung. Als zwingend wird eine Vereinbarung zu Ausbau, Unterhalt und Wiederherstellung der Flurwege angesehen. Eine Zufahrt über den Altenberg aus Richtung Eibelstadt wird ausgeschlossen. Mit zwei grünen Gegenstimmen wurde dem Steinbruch zugestimmt.