Überlegungen, die freiwilligen Feuerwehren von Rimpar und Maidbronn zusammenzulegen, gibt es schon lange. Die beiden Unterkünfte liegen nur 800 Meter Luftlinie voneinander entfernt. In einem Stimmungsbild, das Bürgermeister Bernhard Weidner bei einer Planungswerkstatt des Marktgemeinderats einforderte, zeigte sich nun jedoch, dass die anwesenden Räte weder eine Fusion noch einen gemeinsamen Standort wünschen. Damit scheint die Standortdiskussion beendet. "Wir vertun eine Chance für eine langfristige Lösung", stellte SPD-Rat Harald Schmid fest. "Ein Neubau zwischen beiden Ortsteilen ist damit gestorben."
Beide Wehren zufrieden mit Unterkünften
Schmid blieb der einzige Rat, der weiterhin für ein Zusammenwirken mit entsprechenden Synergieeffekten eintrat. Entscheidend für den Stimmungswandel einiger weiterer Räte, die ebenfalls mit einer gemeinsamen Lösung sympathisiert hatten, dürfte die Einschätzung der beiden Kommandanten gewesen sein. Weder Michael Weippert für Rimpar noch Max Dernbach für Maidbronn sehen einen Bedarf hierfür. Beide betonten, dass mit dem Standort ihrer Unterkunft zufrieden sind und die Wehren über ausreichend Einsatzkräfte verfügten.
Dies könnte sich jedoch im Falle Maidbronns rasch ändern, sollte sie ihr eigenständiges Gepräge verlieren, befürchtet Dernach. Bei einer gemeinsamen Unterbringung in der bisherigen Feuerwehrunterkunft in Rimpar werde die Maidbronner Wehr zwangsläufig in der größeren Rimparer aufgehen. Maidbronn sei immer noch ein eigenständiges Dorf, mit eigenständiger Identität. Bei einer Verlegung der Unterkunft werde die Jugend ausbleiben.

Unterstützung erhielt er von Michael Reitzenstein, der als Kreisbrandrat teilnahm. Die Akzeptanz des Standorts bei den Einsatzkräften zähle. "Es hilft nichts, ein neues Feuerwehrhaus hinzustellen, wenn es die Feuerwehrleute nicht akzeptieren". Überlegungen, von Seiten der Gemeinde Druck für eine Fusion auszuüben, erteilte er zudem eine klarte Absage. Dies sei im Feuerwehrgesetz nicht vorgesehen. Für die vorhandenen Wehren gelte Bestandsschutz. Denkbar sei lediglich eine freiwillige Vereinigung oder ein Verlust der Funktionsfähigkeit.
Bauliche Situation in Rimpar nicht zeitgemäß
Den Anlass für die Überlegungen bildet der unbefriedigende Zustand des Rimparer Feuerwehrhauses in der Kettelerstraße am Scheuerberg. In absehbarer Zeit muss hier etwas geschehen. Obwohl erst im Jahr 1988 erbaut, genügt es den heutigen Anforderungen an eine zeitgemäße Unterkunft nicht mehr. Dies zeigt der von dem Fachbüro Renninger erarbeitete und nun vorgestellte, aktualisierte Feuerwehrbedarfsplan: "Auf dem Papier bietet zwar das Feuerwehrhaus Rimpar grundsätzlich die meisten erforderlichen Flächen für den Betrieb einer Feuerwehr, vor Ort wird jedoch deutlich, dass die bauliche Situation nicht den Anforderungen an eine zeitgemäße Unterbringung einer Feuerwehr dieser Größe und Struktur entspricht".
Als besonders kritisch erwähnt der Bedarfsplan die schmalen Zufahrten, deren Abmessungen zwar die Norm erfüllten. Die seitlich angeordneten Ausrüstungsspinde verengten jedoch den Raum. Es besteht weder ausreichend Platz zum Umkleiden noch eine Trennung kontaminierter Einsatzkleidung von Privatkleidung oder von Helfer-vor-Ort-Ausrüstung. Auch fehlten Parkplätze auf dem Gelände. Damit sind Konflikte und gefährliche Situationen zwischen eintreffenden Helfern und ausrückenden Einsatzfahrzeugen vorprogrammiert. Es soll nun schon bald eine Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung und Modernisierung des Rimparer Feuerwehrgebäudes beauftragt werden.

Denkbar ist, so Bürgermeister Bernhard Weidner, dass der unmittelbar angrenzende Bauhof entweder komplett in einen Neubau umzieht oder nur Fläche an die Feuerwehr abgibt. Auch ließen sich so kurzfristige Lösungen finden, um die Schwierigkeiten bei Einsätzen zu entschärfen. Ein Neubau an anderer Stelle benötige erheblich mehr Zeit und Planungsaufwand. Die Gemeinde verfüge zwischen den Ortsteilen Rimpar und Maidbronn über kein geeignetes Grundstück mit Baurecht. Der Feuerwehrbedarfsplan zeigt jedoch auch, wie wichtig eine gut ausgerüstete und einsatzbereite Wehr in Rimpar ist: Die Gasverdichterstation ist in puncto Brandgefahr als Hochrisiko-Gebiet und bei ABC-Gefahren als Gefahren-Gebiet eingestuft.