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MARGETSHÖCHHEIM: Erdkinderplan ermuntert zur Eigenständigkeit

MARGETSHÖCHHEIM

Erdkinderplan ermuntert zur Eigenständigkeit

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    Bei der Schlüsselübergabe im künftigen Haus des Erdkinderplans:(von links) Katrin Greiser und Daniela Plock vom Vorstand des Trägervereins, Geschäftsführer Harald Funsch, Bürgermeister Waldemar Brohm, Schulleiter Uwe Dillenz und Hausherr Norbert Bauriedel.
    Bei der Schlüsselübergabe im künftigen Haus des Erdkinderplans:(von links) Katrin Greiser und Daniela Plock vom Vorstand des Trägervereins, Geschäftsführer Harald Funsch, Bürgermeister Waldemar Brohm, Schulleiter Uwe Dillenz und Hausherr Norbert Bauriedel. Foto: Foto: Herbert Kriener

    Im vergangenen Jahr hat die Montessori-Schule im Kloster Oberzell ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Nun schlägt sie im benachbarten Margetshöchheim ein neues Kapitel auf. Im bisher als Wohnraum genutzten Anwesen im ruhigen Wohngebiet in der Mainstraße entsteht als Außenstelle eine Schule nach Montessoris „Erdkinderplan“.

    Als Hausherr überreichte Norbert Bauriedel vom ortsansässigen Festlogistiker die Hausschlüssel symbolisch an Schulleiter Uwe Dillenz. Der Eigentümer hat das Haus mit Nebengebäude und einem über 2400 Quadratmeter großen Garten in einem langfristigen Mietvertrag für einen besonders günstigen Preis überlassen, weil er die Montessori-Idee gut findet und unterstützen möchten. Zur Übergabe gekommen war auch der Margetshöchheimer Bürgermeister Waldemar Brohm. Er begrüßte den Entschluss der Schule, sich hier in einem idealen Gebiet zu erweitern. Die Gemeinde werde alles ihr Mögliche tun, um die staatliche Genehmigung des Schulsprengels baldmöglichst zu erreichen. Der Geschäftsführer der Schule Harald Funsch hofft, dass der Erdkinderplan im Frühjahr offiziell seine Arbeit aufnehmen kann.

    Kreativität der Kinder in den Mittelpunkt stellen

    Der italienischen Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori war es wichtig, die Individualität und Kreativität der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen und nicht den Lehr- und Stundenplan. Der von ihr 1920 entwickelte Erdkinderplan dient der Reform der Sekundarstufe (7. und 8. Klasse). Er fällt in ein Alter, in der sich Kinder, die bisher als Teil der Familie lebten, mental zu Erwachsenen weiterentwickeln, die als Teil der Gesellschaft leben müssen.

    Das Bedürfnis, den eigenen Platz in der Gesellschaft zu finden, steht an erster Stelle. Der Erdkinderplan als „Erfahrungsschule des sozialen Lebens“ soll die Selbstständigkeit und die soziale Unabhängigkeit der jungen Heranwachsenden stärken. Es geht um eine Suche nach Orientierung und Halt. Der Erdkinderplan wurde in einer von Landwirtschaft geprägten Zeit entwickelt. Montessori ging davon aus, dass die Jugendlichen durch ihre Arbeit auf dem Land und mit der Erde von den Ursprüngen her in ihre Kultur eindringen. Deshalb sprach Montessori von „Erdkindern“.

    Die Jugendlichen arbeiten in freier Initiative

    Die Montessori-Schule heute sieht, dass praktische Anforderungen und körperliche Anstrengungen die Umwälzprozesse in der Pubertät erleichtern. Das Bedürfnis, echte Verantwortung übernehmen zu dürfen und Herausforderungen zu bestehen, wachse zunehmend, so der Schulleiter. Die Jugendlichen arbeiten in freier Initiative, aber nach klaren Regeln der Schule.

    Für das Projekt in Margetshöchheim bedeutet dies, dass die Schüler im Moment einen Arbeitsplan entwickeln, welche Projekte sie im Haus und Garten planen. Angefangen haben sie bereits damit, die alten Tapeten im Haus zu entfernen. Das Anlegen und Pflegen von Beeten im großen Garten ist geplant. Die Kinder überlegen, ob sie vielleicht einen Teich anlegen. Denkbar sind aber auch Präsentationen von künstlerischen Arbeiten der Schüler und vieles mehr. Den Schülern wird bei der Wahl der Projekte so weit wie möglich freie Hand gelassen. Die Lehrer nehmen eine beratende Funktion ein und geben Hilfestellungen zur Ausführung.

    Eine öffentliche Förderung gibt es nicht

    Jeweils rund 20 Schüler werden im Wechsel an drei bis vier Tagen in Margetshöchheim sein und am Ende die Aufgabe an die nächste Gruppe übergeben.

    Eine öffentliche Förderung gibt es für diesen Erdkinderplan nicht. Die Schulleitung und der Trägerverein würden sich daher sehr freuen, Spender und dauerhafte Sponsoren zu finden.

    Offene Klassenzimmer an diesem Samstag

    An diesem Samstag, 25. November, lädt die Montessori-Schule im Kloster Oberzell von 10 bis 14 Uhr ein. Dabei gibt es für Interessierte Einblicke in die Einrichtung und die pädagogische Arbeit. Auch die Kinder sind da, denen man bei der Freiarbeit zusehen kann.. Man kann sich aber auch bei den Lehrkräften über das Konzept informieren und sich die Schule ansehen.

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