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WÜRZBURG: Erinnerung an die Juden aus der Kaiserstraße

WÜRZBURG

Erinnerung an die Juden aus der Kaiserstraße

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    Die Kaiserstraße war vor dem Zweiten Weltkrieg eine prächtige Straße mit prächtigen Häusern und feinen Läden. Knapp ein Viertel der Kaufleute, Ärzte und Rechtsanwälte, die hier ihren Sitz hatten, waren jüdische Würzburger.    Mit einer Stele am Barbarossagärtchen wird die Stadt an sie erinnern, angestoßen von der Projektgruppe „Wir wollen uns erinnern“ und vom Johanna-Stahl-Zentrum, wo die Geschichte der unterfränkischen Juden dokumentiert wird. Jetzt wurde ein Prototyp des Denkmals, entworfen von den Architekten Matthias Braun und Juhani Karanka (Zweiter und Dritter von links), vorgestellt.   Anlass war der Besuch von John Stern (links) aus Louisville, Kentucky, einem Enkel des Rechtsanwalts und Stadtrats Bruno Stern, der gemeinsam mit Gerson Haas in der Kaiserstraße eine Kanzlei betrieb.    OB Christian Schuchardt (Zweiter von rechts) schilderte vor gut zwei Dutzend Zuhörern, wie die Nationalsozialisten und ihre Mitläufer Bruno Stern in der Pogromnacht vom 9. November 1938 verhafteten, in ein Konzentrationslager sperrten und schwer krank entließen. Stern und seine Familie flohen in die USA; sie verloren nahezu ihre gesamte Habe. Die jüdischen Würzburger waren, so Schuchardt, die Opfer, andere Würzburger „sahen tatenlos zu, machten mit oder profitierten davon“.   Dieses „Versagen und diese Schuld“ seien „für immer ein Teil unserer Stadtgeschichte“. Die Stadt bekenne sich zur Verpflichtung, die Erinnerung daran wachzuhalten.   Rotraud Ries, die Leiterin des Johanna-Stahl-Zentrums (rechts) beschrieb wie Schuchardt das Erinnern als Voraussetzung dafür, dass niemand den Holocaust wiederholt.   Die Stele, 2,20 Meter hoch, 50 Zentimeter breit, gebaut aus Metall und Glas, zeigt, wo in der Kaiserstraße die jüdischen Würzburger ihre Betriebe hatten. Sie wird aufgestellt, wenn die Sanierung der Kaiserstraße abgeschlossen ist. Laut Benita Stolz (Dritte von rechts) von „Wir wollen uns erinnern“ kostet sie 8000 Euro. 7000 Euro fehlten noch zur Finanzierung.  Foto: Patty Varasano
    Die Kaiserstraße war vor dem Zweiten Weltkrieg eine prächtige Straße mit prächtigen Häusern und feinen Läden. Knapp ein Viertel der Kaufleute, Ärzte und Rechtsanwälte, die hier ihren Sitz hatten, waren jüdische Würzburger. Mit einer Stele am Barbarossagärtchen wird die Stadt an sie erinnern, angestoßen von der Projektgruppe „Wir wollen uns erinnern“ und vom Johanna-Stahl-Zentrum, wo die Geschichte der unterfränkischen Juden dokumentiert wird. Jetzt wurde ein Prototyp des Denkmals, entworfen von den Architekten Matthias Braun und Juhani Karanka (Zweiter und Dritter von links), vorgestellt. Anlass war der Besuch von John Stern (links) aus Louisville, Kentucky, einem Enkel des Rechtsanwalts und Stadtrats Bruno Stern, der gemeinsam mit Gerson Haas in der Kaiserstraße eine Kanzlei betrieb. OB Christian Schuchardt (Zweiter von rechts) schilderte vor gut zwei Dutzend Zuhörern, wie die Nationalsozialisten und ihre Mitläufer Bruno Stern in der Pogromnacht vom 9. November 1938 verhafteten, in ein Konzentrationslager sperrten und schwer krank entließen. Stern und seine Familie flohen in die USA; sie verloren nahezu ihre gesamte Habe. Die jüdischen Würzburger waren, so Schuchardt, die Opfer, andere Würzburger „sahen tatenlos zu, machten mit oder profitierten davon“. Dieses „Versagen und diese Schuld“ seien „für immer ein Teil unserer Stadtgeschichte“. Die Stadt bekenne sich zur Verpflichtung, die Erinnerung daran wachzuhalten. Rotraud Ries, die Leiterin des Johanna-Stahl-Zentrums (rechts) beschrieb wie Schuchardt das Erinnern als Voraussetzung dafür, dass niemand den Holocaust wiederholt. Die Stele, 2,20 Meter hoch, 50 Zentimeter breit, gebaut aus Metall und Glas, zeigt, wo in der Kaiserstraße die jüdischen Würzburger ihre Betriebe hatten. Sie wird aufgestellt, wenn die Sanierung der Kaiserstraße abgeschlossen ist. Laut Benita Stolz (Dritte von rechts) von „Wir wollen uns erinnern“ kostet sie 8000 Euro. 7000 Euro fehlten noch zur Finanzierung. Foto: Patty Varasano Foto: Foto: Patty Varasano

    Die Kaiserstraße war vor dem Zweiten Weltkrieg eine prächtige Straße mit prächtigen Häusern und feinen Läden. Knapp ein Viertel der Kaufleute, Ärzte und Rechtsanwälte, die hier ihren Sitz hatten, waren jüdische Würzburger.

    Mit einer Stele am Kaisergärtchen wird die Stadt an sie erinnern, angestoßen von der Projektgruppe „Wir wollen uns erinnern“ und vom Johanna-Stahl-Zentrum, wo die Geschichte der unterfränkischen Juden dokumentiert wird.

    Jetzt wurde ein Prototyp des Denkmals, entworfen von den Architekten Matthias Braun und Juhani Karanka, vorgestellt. Anlass war der Besuch von John Stern aus Louisville, Kentucky, einem Enkel des Rechtsanwalts und Stadtrats Bruno Stern, der gemeinsam mit Gerson Haas in der Kaiserstraße eine Kanzlei betrieb.

    Versagen und Schuld als Teil der Stadtgeschichte

    OB Christian Schuchardt schilderte vor gut zwei Dutzend Zuhörern, wie die Nationalsozialisten und ihre Mitläufer Bruno Stern in der Pogromnacht vom 9. November 1938 verhafteten, in ein Konzentrationslager sperrten und schwer krank entließen. Stern und seine Familie flohen in die USA; sie verloren nahezu ihre gesamte Habe.

    Die jüdischen Würzburger waren, so Schuchardt, die Opfer, andere Würzburger „sahen tatenlos zu, machten mit oder profitierten davon“. Dieses „Versagen und diese Schuld“ seien „für immer ein Teil unserer Stadtgeschichte“.

    Die Stadt bekenne sich zur Verpflichtung, die Erinnerung daran wachzuhalten. Rotraud Ries, die Leiterin des Johanna-Stahl-Zentrums beschrieb wie Schuchardt das Erinnern als Voraussetzung dafür, dass niemand den Holocaust wiederholt.

    Die Stele, 2,20 Meter hoch, 50 Zentimeter breit, gebaut aus Metall und Glas, zeigt, wo in der Kaiserstraße die jüdischen Würzburger ihre Betriebe hatten. Sie wird aufgestellt, wenn die Sanierung der Kaiserstraße abgeschlossen ist.

    Laut Benita Stolz, der Koordinatorin von „Wir wollen uns erinnern“, kostet sie 8000 Euro. 7000 Euro fehlten noch zur Finanzierung.

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