Es war wieder ein besonderer Auftakt der närrischen Session: Am Freitag lud die Faschingsgesellschaft "Erlabrunner un Neigschmegde" zu ihrem Kappenabend ein. Wegen der großen Nachfrage waren sie diesmal vom Pfarrsaal in Zell in die Margarethenhalle nach Margetshöchheim umgezogen. Es war traditionell wieder die erste Narrensitzung im Frankenland.

Die "Erlabrunner un Neigschmegde" sind mit gerade einmal 34 Mitgliedern der kleinste Faschingsverein in der Region, der wieder ein erstaunlich großes Programm mit bekannten Narrenköpfen bot. In der Margarethenhalle begrüßte Präsident Wolfgang Kuhl mit großem Dank 333 Gäste und 111 Auftretende. Kuhl ist im rheinländischen Karneval aufgewachsen. 1996 kam der Gartenbau-Unternehmer und FDP-Kommunalpolitiker nach Erlabrunn, wo er als "Neigschmegder" 2012 den Verein mitbegründet hat und seitdem Präsident ist.
Auch lokale Prominente waren zu Gast
Zum Auftakt spielte Thomas Müller von der Giemaul-Gilde in Heidingsfeld die "Nationalhymne" der Erlabrunner: "Mir sin' die Neigschmegde aus Erlabrunn, Heidi-Tschimela-Tschimela-Tschimela-Bumm." Kuhl begrüßte danach prominente Gäste wie den Bundestagsabgeordneten Andrew Ullmann, die Bundestagskandidatin Hülya Düber, dazu Landrat Thomas Eberth und Margetshöchheims Bürgermeister Waldemar Brohm, der die Nutzung des Saales organisiert hatte. Beide bekamen von Kuhl den neuen Faschingsorden "Kleiner Verein, Große Show". Begrüßen durfte Kuhl viele Narren aus befreundeten Gesellschaften, allen voran aus dem Patenverein Estenfelder Dallerlagger, wo Kuhl Senator ist.

In den bewegenden Abend führte das Tanzmariechen der FG "Nürnberger Trichter" mit einer sehr spagatreichen Show. Wahrlich putzig arbeitete sich die fernsehbekannte "Fränkische Putzfraa" Ines Procter aus Leinach durch den Saal auf die Bühne. Nach ihrer Meinung sollte man heute vielleicht mehr in der Politik putzen, weil viele nicht ganz sauber seien. Großartig war die Show der Tanzsportgarde Veitshöchheim mit ihrem "Tanzfieber": 30 Tänzerinnen und ein paar Männer zeigten einen bunt gemischten Auftritt mit ständig wechselnden Kostümen.
Faschingslegende Peter Kuhn als Modedesigner Harald Glööckler
Die Faschingslegende Peter Kuhn von der Schwarzen Elf in Schweinfurt zeigte sich wieder als Meister des gereimten Humors. Diesmal trat er als Modedesigner Harald Glööckler ans Mikrofon. Er machte sich natürlich auch seinen satirischen Reim auf die derzeit regierende Ampel-Kollektion. "So farblos war noch keine Mode; ist halt alles nur einfach gestickt."
Marco Herbert vom Fastnachtverband Franken überreichte die höchste Auszeichnung, den Till von Franken in Silber, an den Caterer und Spanferkelgriller Albrecht Hüblein für seine große Unterstützung des Faschings, an die Schatzmeisterin Irina Nebel und Gründungsmitglied Manfred Walter den BDK-Verdienstorden in Silber.

Neun flotte Fegerle der Blauen Garde der Zeller Böck begeisterten dann den Saal mit klassischem Marschtanz in Kölner Kostümen. Dann trat Bäckermeister Franz Besold, Bäcker aus Weismain, in die Bütt und führte als "Fränkischer Ferregger" in witzig gereimter Weise durch Franken und die Welt.
"Unforgettables" zeigte die Männertanzgruppe "Lust Reise" aus Zellingen mit ihrem "Dating-Erlebnis". Dann gab es den diesjährigen Hobbelgäs-Orden des Vereins für Wolfgang Huskitsch für seine besonderen Verdienste um die fränkischen Fasenacht. Die Ordensträgerin des letzten Jahres, Ines Procte, durfte den Orden überreichen.
Auch die Altneihauser Feierwehrkapell'n war am Start
Mit ihrem Showtanz "Harry Houdini" begeisterten dann 20 flotte Tänzerinnen der Estenfelder Dallerlagger das Publikum. Einer der absoluten Höhepunkte der langen Nacht war der Auftritt der bekannten Altneihauser Feierwehrkapell'n aus der Oberpfalz. Mit Blasmusik und gereimtem Spott von Chef Norbert Neugirg zog die Truppe über die aktuelle Politik in Würzburg und der Welt.
Glänzende Auftritte hatte dann die große Tanzgruppe "Eisweibs" der Eisinger Schneegänz und die "Kriegerinnen des Lichts" aus Oberaltertheim. Dann durfte Wolfgang Huskitsch aus Dorfprozelten antreten. Als traumhafter Bühnenschwätzer und Meister des Wortwitzes redet der Kabarettist über alles daher, was Menschen heute bewegt. Nach dem bewegenden Auftritt des Ochsenfurter Männerballetts und dem singenden Präsidenten Norbert Knorr aus Nürnberg ging es dann am frühen Morgen mit Polonaise an die Bar.