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Oberpleichfeld: Es weht ein frischer Wind im Oberpleichfelder Gemeinderat

Oberpleichfeld

Es weht ein frischer Wind im Oberpleichfelder Gemeinderat

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    Mit frischen Ideen und viel Elan gehen die neu gewählten "jungen" Gemeinderatsmitglieder die Aufgaben des Ratsgremiums in Oberpleichfeld an (von links): Jörgen Michalzik, Julia Füller, Michael Kötzner, Michael Rebitzer und Benedikt Pfister.
    Mit frischen Ideen und viel Elan gehen die neu gewählten "jungen" Gemeinderatsmitglieder die Aufgaben des Ratsgremiums in Oberpleichfeld an (von links): Jörgen Michalzik, Julia Füller, Michael Kötzner, Michael Rebitzer und Benedikt Pfister. Foto: Irene Konrad

    Als vor fast einem Jahr in Bayern Kommunalwahlen waren beschäftigten sich viele Bürger intensiv mit der Politik ihres Heimatortes und einige entschieden sich gar, sich zum ersten Mal zur Wahl zu stellen. So auch in Oberpleichfeld. Hier wurde Bürgermeisterin Martina Rottmann zwar wiedergewählt, doch von den zwölf Ratsplätzen wurden zum 1. Mai acht neu besetzt.

    Zu den neuen Mitgliedern gehören die lebenserfahrenen Gerhard Habel, Walter Kötzner und Bernhard Stevens und als jüngere Neulinge, die sich selbst eher als rebellisch sehen, Michael Kötzner (48 Jahre), Michael Rebitzer (41), Jörgen Michalzik (40), Benedikt Pfister (33) und Julia Füller (32). Sie gehören der CSU oder der Unabhängigen Liste Oberpleichfeld (ULO) an oder sind parteilos. Diesen "Jungen" liegen die Dorfgemeinschaft, eine moderne Entwicklung ihres Dorfes und die Öffentlichkeitsarbeit am Herzen. Spricht man mit ihnen, fallen auffallend oft die Worte "gemeinsam" und "voranbringen".

    Die "Jungen" wollen Dinge zügiger umsetzen und noch engere Zusammenarbeit

    Micheal Kötzner ist Kundendienst-Techniker. Er setzt auf ein schnelles Glasfasernetz und zeitgemäßen Informationsfluss und sieht sich "eher als Praktiker". Die Bürokratie oder langes Diskutieren "ist nicht so meins". Als Gemeinderat will er dazu beitragen, "Dinge zügiger umzusetzen". Das gelte etwa für neue Radwege, das Anschieben eines Dorfcafés und den Ausbau des Internets.

    Für Michael Rebitzer ist Oberpleichfeld die Wahlheimat geworden, in der seine Kinder aufwachsen. Dass das Ratsgremium "jünger geworden ist", die positive Atmosphäre über die Fraktionen hinweg und dass er mit dem Mandat einen Vertrauensvorschuss bekam, freuen ihn. Er findet "alle Themen interessant, die anliegen" und setzt auf eine "noch engere Zusammenarbeit".

    Mit frischen Ideen "jüngere Ansichten" im Ort vertreten

    Als Beamter im Staatsarchiv will Jörgen Michalzik mithelfen, gute Entscheidungen zu treffen. Der gelernte Schreiner findet vor allem die baulichen Projekte spannend. Hier will er sich gut einbringen und das in ihn gesetzte Vertrauen nicht enttäuschen. Es ist ihm wichtig, vorausschauend zu denken. Für das Jugendzentrum (JUZ) arbeitete er schon an einem Konzept zur Neugestaltung mit.

    Auf Benedikt Pfister richten sich im Ratsgremium oft die Blicke. Er bringt sich engagiert mit frischen Ideen ein und will "jüngere Ansichten" vertreten. "Junge Leute sind oft am Maulen und machen nichts", meint der gelernte Zimmermann und Bauhofmitarbeiter. Sein Ziel als Ratsmitglied, Jugendbeauftragter und Mitglied im Bauausschuss sei es, "Oberpleichfeld für zukünftige Generationen attraktiv zu halten".

    Eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Gemeinderäten

    "Unbedingt ins Dorf einbringen" will sich auch Julia Füller, die nach ihrem Studium und ihrem Referendariat mit ihrem Mann in Oberpleichfeld gebaut hat. Die Juristin findet die Mischung aus erfahrenen und neuen Gemeinderäten besonders gut. Sie möchte junge Familien anregen, hier neu zu bauen oder leer stehende Gebäude im Altort ins Auge zu fassen. Ein Dorferneuerungskonzept soll dazu beitragen.

    Dass "wichtige Themen" wie die Entwicklung des ehemaligen Raiffeisenbankgebäudes, der Erhalt älterer Gebäude, Straßensanierungen oder die Verbesserungen von Spielplätzen anstehen, ist auch den jüngeren Gemeinderäten klar. Dazu loben sie ausdrücklich die Sachlichkeit und Kompetenz der Verwaltung in Bergtheim. "Potential nach oben" sei dennoch da. Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung könnten Informationen besser fließen und "kleinere Angelegenheiten" sollten schneller abgehandelt und erledigt werden. Zudem könnten Kernteams oder Arbeitsgruppen gute Vorarbeit leisten.

    Bedauern über geringes Interesse der Dorfbevölkerung an den Entscheidungen

    Bedauerlich sei das geringe Interesse der Dorfbevölkerung an den Entscheidungen des Gemeinderats. "Das ist nämlich echt Arbeit", meint Michael Kötzner und Jörgen Michalzik wünscht sich manchmal "eher ein Lob für unsere Entscheidungen statt Besserwisserei". Benedikt Pfister bedauert, dass man sich in diesen Zeiten "nicht ungezwungen bei einem Bierchen zum Plaudern treffen kann". Sich besser kennen und schätzen zu lernen, das wollen alle. 

    Erfolgreich ist das junge Team dennoch. Im JUZ gibt es nun W-Lan, die von Julia Füller und Benedikt Pfister initiierte BayernFunk-App nimmt im Ort Fahrt auf und die ULO hat ihren Webauftritt neu gestaltet. Aktuelle Themen werden über das Internet, den Bayernfunk und die Whats-App-Gruppe "Oberpleichfeld Info" den Bürgerinnen und Bürgern "auf einfache Weise zugänglich gemacht".  Das klappe immer besser.

    Insgesamt mache Gemeinderatsarbeit "definitiv Spaß". Obwohl sie zeitintensiver sei, als gedacht und im Dorf mit einer "stillen Post" manche Unwahrheit über die Themen kursiere. Bei einigen Räten sei leider die Parteizugehörigkeit spürbar und an der schnellen Umsetzung der Beschlüsse hapere es noch, bedauern die "Jungen". Dennoch: Frischer Wind ist allemal spürbar im Oberpleichfeld Gemeinderat. Das soll auch so bleiben.

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