Das Festival Lied Würzburg entwickelt sich immer mehr zum überregional beachteten Ereignis. Zur fünften Ausgabe von Mittwoch, 6., bis Sonntag, 17. März, sind 13 Konzerte geplant, so viele wie nie zuvor. Irgendwann werde aber die Grenze des Wachstums erreicht sein, sagt Gründer Alexander Fleischer: "Wir müssen schauen, wie viel die Stadt und die Region vertragen."
Fleischer hat die Konzertreihe 2018 ins Leben gerufen. Der Pianist und Liedbegleiter, Jahrgang 1981, war Dozent für Liedgestaltung an den Musikhochschulen Würzburg und Mannheim und Assistent des Baritons Thomas Quasthoff, seit 2022 ist er Professor für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik Trossingen.

Das Festival kam schon vom Start weg beim Publikum gut an. Deshalb wuchs es von Ausgabe zu Ausgabe. Fleischer, bestens vernetzt im internationalen Klassikbetrieb, gelingt es immer wieder, die großen Namen des Liedgesangs nach Würzburg zu locken. Im vergangenen Jahr gehörten Christoph Prégardien und Thomas Quasthoff, der einen Meisterkurs gab, zu den Zugpferden.
Vor allem Künstlerinnen und Künstler der jüngeren Generation prägen diese Ausgabe
Diesmal sind mit der Sopranistin Anne Schwanewilms oder den Pianisten Gerold Huber und Manuel Lange auch wieder arrivierte Stars dabei, auffällig ist aber, dass es vor allem Künstlerinnen und Künstler der jungen Generation sind, die das Festival prägen - unter ihnen Julia Kleiter, Corinna Scheurle, Konstantin Krimmel, Manuel Walser, Martin Mitterrutzner oder Peter Schöne.

"Der rote Faden ist diesmal die Vielfalt", sagt Alexander Fleischer. So verlässt das Festival zweimal die klassische Kombination Stimme-Klavier, bleibt dabei aber der Gattung Lied treu. Der Stuttgarter Kammerchor figure humaine singt am Samstag, 16. März, Kunstlied-Bearbeitungen seines Leiters Denis Rouger. Neben geistlichen Liedern zum Erinnerungstag der Zerstörung Würzburgs spielt im Programm auch der 100. Geburtstag von Gabriel Fauré eine Rolle.
Beim Konzert "Sefarad" am Sonntag, 10. März, mit der französischen Sopranistin Lou Denès ersetzt die Gitarre (Martin Dressler) den Flügel. Das Programm mit Liedern von Maurice Ravel, Mario Castelnuovo-Tedesco, Joaquín Rodrigo, Sidney Corbett und Reynaldo Hahn ist geprägt von der Lyrik des frühmittelalterlichen andalusisch-jüdischen Dichters Moses ibn Esra.
Es gibt einen irischen und einen finnischen Abend
Ein weiteres Merkmal dieser Ausgabe: Das Festival wird internationaler. So ist ein Abend, am Dienstag, 12. März, dem irischen Romantiker Charles Villiers Stanford (1852-1924) gewidmet - es singen und spielen Sharon Caty (Sopran), Benjamin Russell (Bariton) und Finghin Collins (Klavier), allesamt selbst aus Irland.

"Quatre Instants" wiederum ist das Konzert mit den finnischen Musikerinnen Iida Antola (Sopran) und Pauliina Tukiainen (Klavier) überschrieben, der Werke von Schubert, Debussy und Sibelius mit Liedern der im Juni 2023 gestorbenen finnischen Komponistin Kaia Saariaho kombiniert (Donnerstag, 14. März).
Diesen Werken, die hier "fast noch niemand gehört hat" (Fleischer) stehen allerdings auch die großen Hits der Gattung gegenüber: Der junge Tiroler Tenor Martin Mitterruttzner singt Schuberts "Schöne Müllerin" (Sonntag, 17. März), Nikola Hillebrand (Sopran) und Konstantin Krimmel (Bariton) singen Hugo Wolfs "Italienisches Liederbuch" (Mittwoch, 6. März). Und gleich zweimal ist Schumanns "Dichterliebe" zu Gedichten von Heinrich Heine zu hören: am Sonntag, 10. März, mit dem Schweizer Bariton Manuel Walser und am Sonntag, 17. März mit dem Tenor TaeHwan Yun, Preisträger des Wettbewerbs "Das Lied" des Musikfestivals Heidelberger Frühling 2023.
Alle Infos zu Programm, Spielorten und Vorverkauf unter www.festival-lied-wuerzburg.de