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UNTERDÜRRBACH: Flug-Show am Schenkenturm: Die auf der Tragfläche tanzt

UNTERDÜRRBACH

Flug-Show am Schenkenturm: Die auf der Tragfläche tanzt

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    An die große Flugtradition tollkühner Kunstflug-Fliegerinnen der zwanziger und dreißiger Jahre möchte sie anknüpfen, sagt Peggy Krainz, bevor sie am Sonntag in ihrem „Sportgerät“, einer Boeing Stearman von 1942, den sicheren Boden verlässt. Als die 38-Jährige hoch über den Köpfen der Zuschauer plötzlich aussteigt und zwischen den Tragfächen ihres weiß-rot lackierten Doppeldeckers herumklettert, bis sie schließlich auf dem oberen Flügel eine eigens aufgebaute Halterung erreicht, herrscht gebannte Stille. Dort zeigt sie ähnlich einer Balletttänzerin akrobatische Figuren oder hängt in manchen Momenten, allein von ihrer Muskelkraft gehalten, mit dem Kopf nach unten an der Tragfläche.

    Höhepunkt der Show ist der „Turn“. Das Flugzeug steigt beinahe senkrecht empor, bis es in einer Höhe von rund 300 Metern still in der Luft zu stehen scheint. Dann kippt es um die eigene Achse und trudelt immer schneller dem Boden entgegen. „In solchen Momenten frage ich mich dann schon, wann zieht der Pilot endlich wieder nach oben“, erklärte Peggy Krainz später. Ganz frei von Angst sei auch sie nicht. Ihrem Piloten kann sie blind vertrauen. Friedrich Walentin ist ihr Lebensgefährte. Mit ihm zusammen bildet sie ein eingespieltes Team. Beide fliegen zwar erst seit 2006 zusammen, doch genügen einfache Handzeichen, um sich in der Luft zu verständigen.

    „Wing-Walking“ nennt sie lapidar ihre Sportart, auf Deutsch Tragflächenlaufen. Beinahe ununterbrochen ist sie im Sommer in ganz Europa unterwegs. Die Landschaft genießt sie dabei kaum. Stattdessen achtet sie genau auf das Wetter und den Wind. So verzichtete sie am Samstag, als niedrige Gewitter-Wolken aufgezogen waren kurzerhand auf die Loopings. „Die Sicherheit steht im Vordergrund“, begründete sie dies. „Der Kunstflug wird für mich nie zur Routine werden.“ Doch gerade das reize sie: „Ist man einmal mit der Fliegerei infiziert, lässt sie einen nicht mehr los.“

    Ein weiterer Höhepunkt des Festes waren die Segelkunstflug-Vorführungen mit musikalischer Untermalung: Christoph Zahn mit dem historischen Segler Habicht sowie ein Synchron-Segelkunstflug zweier Lo 100 ließen ein Gefühl von Schwerelosigkeit aufkommen.

    Oldtimerflugzeuge, Fallschirmsprünge, Modellflugvorführungen, Hubschrauber der Bundeswehr sowie ein buntes Programm für Kinder rundeten das Fest des Flugsport-Clubs Würzburg ab.

    Online-Tipp

    Viele Bilder von der Veranstaltung im Internet: http://wuerzburg.mainpost.de

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