Der Zeller Bock war keine sehr preiswerte Baustelle. Etwa 25 Millionen Euro haben die 1000 Meter Straße gekostet. Einer der größten Posten: der Trinkwasserschutz. Denn der Zeller Bock verläuft direkt durch ein etwa 700 Hektar großes Wasserschutzgebiet. Das sogenannte „Ökologische Wasserschutzgebiet Zell“.
Zeitweise sorgt das Wasser aus diesem Gebiet für etwa die Hälfte des Trinkwassers im Würzburger Stadtgebiet. Eine Verunreinigung des Grundwassers an dieser Stelle wäre also eine Gefahr für alle Würzburger.
Das Bauen in diesem sensiblen Gebiet wurde dadurch für Bauunternehmen und Lieferanten zu einem durchaus schwierigen Unterfangen. Auf der gesamten Baustelle galten besondere Sicherheitsvorkehrungen: In einigen Teilbereichen der Baustelle durften nur Baumaschinen und Laster mit Bio-Öl fahren, weil dies im Falle eines Unfalles die sensiblen Quellen am wenigsten gefährdet hätte.
Allerdings hat die Natur gewissermaßen auch schon von sich aus vorgesorgt, um das Würzburger Trinkwasser zu schützen. Die Wasseroberfläche liegt etwa 28 Meter unter dem Straßen-Niveau. Dazwischen gibt es eine bis zu sechs Meter starke Schicht aus Muschelkalk, die eine geringe Wasserdurchlässigkeit hat.
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Das Regenwasser versickert am Zeller Berg durch Boden und Gestein, bahnt sich den Weg durch Muschelkalkschichten und sammelt sich als Grundwasser. Aus drei sogenannten Quellstollen – dem Schulhausstollen, dem Zeller-Berg-Stollen und dem Norbertusheimstollen – wird das Grundwasser gefördert, das im Wasserwerk Zell aufbereitet und dann ins Wassernetz eingespeist wird. Die Quellstollen wurden zwischen 1900 und 1912 errichtet und erschließen auf insgesamt 1700 Metern über 150 Einzelquellen. So fördert das Wasserwerk zwischen 118 und 250 Litern Wasser in der Sekunde.
Was wurde aber nun bei den Bauarbeiten am Zeller Bock genau für den Trinkwasserschutz unternommen? Auf etwa 300 Metern schützt nun ein Trog unter der Fahrbahn den engeren Bereich der Quellen, wie es auch schon an unter der Hettstadter Steige der Fall ist. „Bauen an so sensibler Stelle ist bundesweit wahrscheinlich einmalig“, hatte 2012 Georg Rosenthal, der damalige Oberbürgermeister, gesagt.