Nicht erst, aber spätestens seit dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke wird über die Sprache in der Öffentlichkeit und in den Sozialen Medien diskutiert. Erschütternd und widerlich sind die Häme, der Hass, die Brutalität, die Menschenverachtung, die häufig genug geäußert werden. Der Verdacht, dass die Sprache nur die Vorstufe der Tat ist, ist weitgehend zur Gewissheit geworden. Der Dichter Durs Grünbein meinte Anfang des Jahres: „Dem Mund, der Hassparolen brüllt, folgt die Faust.“ Und Bundespräsident Frank Walter Steinmeier sagte: „Wo die Sprache verroht, ist die Straftat nicht weit.“ Diese beiden Äußerungen stehen für viele weitere ähnlichen oder gleichen Inhalts.
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